Berufung: Langjährige Haft für Kokainhandel bestätigt

Ein 42-jähriger Kroate verkaufte in einem Drogenring Dutzende Kilogramm Kokain. Das Oberlandesgericht entschied nun über seine Strafberufung.
Wegen Suchtgifthandels wurde der mit zwei einschlägigen Schweizer Vorstrafen belastete Untersuchungshäftling im Februar am Landesgericht Feldkirch zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Strafrahmen betrug 1 bis 15 Jahre Haft. 628.000 Euro aus dem bei den Kokainverkäufen erzielten Umsatz hat der 42-jährige Kroate der Republik Österreich als Verfallsbetrag zu bezahlen.
OLG bestätigt Feldkircher Urteil
Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richterin Franziska Klammer wurde nun rechtskräftig. Denn das Innsbrucker Oberlandesgericht (OLG) bestätigte jetzt in der Berufungsverhandlung die verhängte Strafe. Der Strafberufung des Angeklagten wurde keine Folge gegeben. Auf eine Nichtigkeitsbeschwerde beim Obersten Gerichtshof in Wien gegen den Schuldspruch verzichtete der geständige Angeklagte.
Nach den gerichtlichen Feststellungen ließ der damals im Bezirk Dornbirn lebende Angeklagte zwischen Sommer 2019 und Mai 2021 von Drogenkurieren von den Niederlanden 63,5 Kilogramm Kokain nach Vorarlberg und in die Schweiz schmuggeln. Demnach verkaufte der Betreiber einer CBD-Handelsfirma 38,7 Kilogramm Kokain in Vorarlberg.
Dem Urteil zufolge bot der 2019 aus der Schweiz ausgewiesene Vater eines Kindes zudem 5,7 kg Kokain, 20 Kilo Marihuana und 27.500 Ecstasy-Tabletten zum Kauf an.
Einschlägige Vorstrafen
Erschwerend wirkten sich bei der Strafbemessung die enormen Drogenmengen, die Gewinnsucht, die einschlägigen Schweizer Vorstrafen und die Tatbegehung mit einem abgesondert verfolgten Mittäter aus. Mildernd gewertet wurde das reumütige Geständnis.
Der 42-Jährige zählte, wie auch führende Mitglieder eines Rocker-Motorradklubs, zu jenen zahlreichen Mitgliedern eines lose miteinander verbundenen Drogenrings, die im Jänner 2024 verhaftet wurden. Die meisten Verhafteten wurden inzwischen verurteilt, zu mehrjährigen Haftstrafen, in einigen Fälle nicht rechtskräftig. Die Beschuldigten verwendeten für ihre Drogengeschäfte Kryptohandys.
Großabnehmer des Kroaten war ein 35-jähriger Vorarlberger, über den im Oktober 2024 rechtskräftig wegen Suchtgifthandels eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren verhängt wurde.
Der Feldkircher Staatsanwalt sagte, die vom Kroaten verkauften Kokainmengen würden für 400.000 bis 800.000 Einzelportionen reichen. Der Dealer habe aus Gewinnsucht mit den enormen Drogenmengen in der Gesellschaft zu viel Leid, Gewalt und anderen Folgeproblemen beigetragen.