_Homepage

Spielsüchtiger Kunde überfiel Hausbank

HEUTE • 12:09 Uhr
Banküberfall - bewaffneter Raubüberfall auf Sparkasse Dornbirn - Alarmfahndung
Vermummt und mit einer Schreckschusspistole bewaffnet, habe der Angeklagte seine Hausbank in Dornbirn überfallen. vol.at

In der Schweiz lebender Türke raubte im Juni mit Schreckschusspistole in Dornbirner Sparkasse fünfstellige Summe. Mehrjährige Haftstrafe für geständigen Unbescholtenen.

Wegen schweren Raubes wurde der unbescholtene Angeklagte am Freitag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Martin Mitteregger ist nicht rechtskräftig. Der von Halil Arslan verteidigte Angeklagte und Staatsanwalt Heinz Rusch nahmen drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Der Strafrahmen belief sich auf 1 bis 15 Jahre Haft.

13.000 Euro geraubt

Nach den gerichtlichen Feststellungen raubte der mit einer Schreckschusspistole bewaffnete und vermummte 39-Jährige am 30. Juni in der Zentrale der Dornbirner Sparkasse 13.000 Euro. Danach flüchtete der im Schweizer Rheintal lebende Türke mit seinem E-Scooter zu seinem Auto und fuhr nach Hause. Wenige Stunden nach der Tat konnte der Familienvater verhaftet werden.

Der Untersuchungshäftling sagte, er sei Kunde der überfallenen Bank gewesen. Er war geständig. Mildernd gewertet wurden auch die Unbescholtenheit, die Sicherstellung der Raubbeute und die bereits erfolgte Schadenersatzzahlung von 1500 Euro an die bedrohte Bankangestellte. Opferanwalt Stefan Denifl sagte, die Bankmitarbeiterin habe während des Überfalls Todesangst gehabt. Sie habe während der Arbeit Angst in bestimmten Situationen. Die Frau verzichte auf weitere Schadenersatzzahlungen. Erschwerend wirkten sich die psychischen Tatfolgen für das Opfer aus.

Spielsüchtig

Der Angeklagte sagte, er habe für seine Spielsucht 10.000 Franken vom gemeinsamen Bankkonto abgehoben. Er habe seiner Frau nicht gesagt, wofür er das Geld verwendet habe. Sie habe ihm deshalb mit der Scheidung gedroht. Deshalb habe er sich spontan zum Banküberfall entschlossen.

Staatsanwalt Rusch sagte, der angeklagte Täter versuche, sich selbst als Opfer darzustellen. Das Opfer sei aber nur die Bankangestellte, die seit dem Raubüberfall Angst habe. Zudem habe der Angeklagte vor Gericht widersprüchliche Angaben gemacht. So habe er gesagt, er wolle nicht, dass seine Kinder wie er selbst ohne Vater aufwachsen. Andererseits habe er aber behauptet, kurz vor dem Bankraub an Selbstmord gedacht zu haben.

Auf die gerichtliche Zeugenaussage der Gattin des Angeklagten wurde verzichtet. Richter Mitteregger sagte, sie habe beim Warten im Vorraum des Schwurgerichtssaals wohl einen Nervenzusammenbruch erlitten.

Der E-Scooter, die Schreckschusspistole und die Tatkleidung werden nun vernichtet werden.