Meinung

Tunnelblick am Rednerpult

HEUTE • 17:50 Uhr
Tunnelblick am Rednerpult
Die Baustelle des Stadttunnels, der nicht nur in Feldkirch, sondern auch von den Abgeordneten in Bregenz gerne zum Thema gemacht wird. steurer, stiplovsek

Der Stadttunnel nahm abermals einen prominenten Teil der Landtagsdebatte ein, was geradezu absurd anmutet. Ein Kommentar.

Und täglich grüßt das Murmeltier: Auch in der Generaldebatte zum Budget 2026 nahm der Stadttunnel Feldkirch wieder einen beachtlichen Teil der Redebeiträge aller Fraktionen ein. Dass ein Unterpunkt, der 1,7 Prozent des Gesamtbudgets ausmacht, so viel Platz im Vergleich zu deutlich gewichtigeren Ausgaben einnimmt, ist geradezu absurd.

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Weder wird der Stadttunnel das Land in die Pleite führen, noch konsolidiert ein Abbruch des Bauvorhabens alle finanziellen Sorgen. Zumal die Arbeiten – sofern gerade kein Baustopp herrscht – in vollem Gange sind, ein Rückzug ließe die fortgeschrittenen Tunnelportale und Erkundungsstollen zur puren Geldverschwendung verkommen.

Klar ist aber auch: Wenn die Kostenprognose nicht hält und die Ausgaben für die „Tunnelspinne“ in den Himmel schießen, wie es eine Bürgerinitiative mit Verweis auf ein vergleichbares Schweizer Stadttunnelprojekt immer wieder aufzeigt, müssen die Verantwortlichen – Markus Wallner als Finanzreferent und Christof Bitschi als Verkehrslandesrat – ihre Köpfe dafür hinhalten.

Es sei aber auch den Grünen, die den Stadttunnel bei keiner Gelegenheit im Landtag verschonen, gesagt: Als Regierungspartner trugen sie die Vorplanungen für den Stadttunnel stets mit. Diesen Schuh kann man auch durch einen Wechsel in die Opposition nicht einfach ausziehen.