Vorarlberg

Großhändler Inhaus füllt seine Lager auf

17.03.2021 • 19:37 Uhr
Inhaus Geschäftsführer Robert Küng                                                                                                                  Hartinger
Inhaus Geschäftsführer Robert Küng Hartinger

Das Unternehmen erwartet sinkende Verfügbarkeiten bei steigenden Preisen.

Der Heizungs- und Sanitärbedarfsgroßhändler Inhaus Handels GmbH erwartet in den kommenden Monaten bei bestimmten Produktgruppen quer durch das Sortiment eine sinkende Verfügbarkeit bei gleichzeitig mitunter deutlich anziehenden Preisen. Das reiche vom einfachen Handtuchhalter bis hin zu Möbeln. „Wir sehen erste konkrete Anzeichen für diese Entwicklung und bereiten uns darauf vor, dass das so kommen wird“, so Geschäftsführer Robert Küng im Interview. Aus diesem Grund fülle Inhaus derzeit seine Lager auf, um lieferfähig zu bleiben. „Wir haben gegenwärtig um 20 Prozent mehr Ware auf Lager als noch vor einem Jahr.“ Gleichzeitig stelle man sich auch organisatorisch auf diese Herausforderung ein. Auslöser für diese Entwicklung sei eine ganze Reihe von Faktoren, die sich wahrscheinlich auch auf andere Branchen auswirken werden, meint Küng. Dazu gehören seiner Ansicht nach Steigerungen bei den internationalen Rohstoffpreisen, bei den Energiepreisen sowie im Transportsektor, unter anderem im internationalen Seefrachtverkehr. Die zu erwartenden Preissteigerungen würden mitunter deutlich über den inflationsbedingten Zuwächsen liegen. „Nicht alle diese Faktoren sind dabei immer sofort nachvollziehbar.“

Corona-Jahr

Inhaus hat im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 67 Millionen Euro erzielt, ein Rückgang um 1,7 Prozent gegenüber 2019. Das sei mehr oder weniger ausschließlich auf den ersten Lockdown zwischen Mitte März und der ersten April-Woche 2020 zurückzuführen. „Insgesamt haben wir aber als Unternehmen, das eng mit dem Bau- und Baunebengewerbe zusammenhängt, ein gutes und stabiles Geschäftsjahr gehabt. Es war aufgrund der Fülle der Maßnahmen an allen Fronten jedoch sehr anspruchsvoll und herausfordernd.“ Umso mehr sei die Belegschaft in dieser Zeit zusammengewachsen. „Das war eine tolle Leistung unserer Mitarbeiter. Dadurch konnten wir auch unsere Kunden jederzeit mit Ware versorgen.“ Details zur Ertragssituation wurden nicht genannt. Sie sei jedoch angesichts der Begleitumstände zufriedenstellend und positiv ausgefallen.

Gute Aussichten

Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet Küng mit einer leichten Steigerung. „Die Aussichten sind an und für sich gut.“ Deshalb suche das Unternehmen gegenwärtig acht neue Mitarbeiter. „Das Problem ist altbekannt: Am Arbeitsmarkt finden wir nur schwer geeignete Leute.“ Aktuell beschäftigt das Unternehmen 230 Mitarbeiter mit unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen. Dazu gehören 15 Lehrlinge, für deren Ausbildung unabhängig von der Lehrlingsentschädigung pro Jahr weitere rund 100.000 Euro investiert werden. „Diese jungen Mitarbeiter werden für uns zu Technologie-Botschaftern. Sie bekommen eine hochwertige Ausbildung, die stark auf das Thema Digitalisierung im Handel setzt.“ Deshalb arbeite gegenwärtig auch ein Viertel aller E-Commerce-Lehrlinge in Vorarlberg bei Inhaus. (wpa)