Vorarlberg

Initiative stellt sich hinter Spitalsmitarbeiter

18.12.2021 • 21:11 Uhr
Die Initiatorinnen vor dem LKH Feldkirch. <span class="copyright">Stiplovsek</span>
Die Initiatorinnen vor dem LKH Feldkirch. Stiplovsek

„Zeichen setzen“ will Spitalspersonal den Rücken stärken.

Seit Wochen demonstrieren immer wieder kleine Gruppen von Corona-Leugnern und Impfverschwörern vor den Vorarlberger Krankenhäusern.

In Städten wie Bregenz kommt es immer wieder zu Kundgebungen, bei denen nicht nur gegen die Impfpflicht demonstriert wird, sondern auch abstruse Theorien über angebliche Impfschäden und Verschwörungen verbal und über Transparente verbreitet werden.

Doch nicht nur das: Ärzte und Pflegekräfte wurden bereits von Verschwörungsgläubigen online oder auf dem Weg in die Arbeit zum Teil wüst beschimpft. Eine Initiative von Vorarlbergerinnen möchte dieser Entwicklung etwas entgegensetzen und sich demonstrativ hinter das Gesundheitspersonal und die Wissenschaft stellen.

Bäume als Zeichen der Dankbarkeit. <span class="copyright">Sams</span>
Bäume als Zeichen der Dankbarkeit. Sams

Unterstützung zeigen

Die Initiatorinnen von „Zeichen setzen“ stammen aus verschiedenen Teilen der Gesellschaft. Ihr Ziel ist es, die Dankbarkeit und Unterstützung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte und des Pflegepersonals in den Vorarlberger Krankenhäusern mit verschiedenen Aktionen zum Ausdruck zu bringen. „Die Covid-Maßnahmen machen uns allen zu schaffen“, so die Initiatorinnen. In den letzten Tagen sei es aber in Zusammenhang mit den Coronamaßnahmen vermehrt zu Demonstrationen vor Krankenhäusern sowie zu Angriffen und Drohungen gegenüber dem Gesundheitspersonal gekommen.

„Wir appellieren an die gesellschaftliche Solidarität. Individualität und Freiheit können nicht losgelöst davon betrachtet werden“, erklärt Angelika Gabriel-Ritter, eine der Frauen, die „Zeichen setzen“ gegründet haben. Für Mitinitiatorin Angelika Dreher ist gegenseitiger Respekt und Wertschätzung unabhängig von Meinungen wichtig: „Dafür setzen wir Zeichen.“

Dass eine vor allem laute Gruppe reklamiert, die Mehrheit der Gesellschaft zu vertreten, will man nicht länger unwidersprochen stehen lassen: „Eine kleine Minderheit nimmt für sich die Deutungsmacht in Anspruch“, so die Initiative. Der Meinung ist auch Gerald Fleisch, Geschäftsführer der Krankenhausbetriebsgesellschaft: „Dieses Grüppchen ist verschwindend klein im Verhältnis zur riesigen Mehrheit, die das Gesundheitspersonal unterstützt.“

Christbaumaktion

Die große Mehrheit der Menschen in Österreich sei damit aber keineswegs einverstanden, ist man bei „Zeichen setzen“ überzeugt. Um das zu unterstreichen, stellen sich die Initiatorinnen und Unterstützer in der kommenden Woche in einer Serie in der NEUE und der NEUE am Sonntag unter dem Motto „Wir sind solidarisch“ vor und erklären ihre Beweggründe für die Unterstützung des Vorarlberger Gesundheitspersonals.

Die Initiatorinnen beim Verteilen der Christbäume am Samstag. <span class="copyright">Sams</span>
Die Initiatorinnen beim Verteilen der Christbäume am Samstag. Sams

Zu den unterschiedlichen Aktionen, mit denen man sich für die außergewöhnlichen Leistungen von Ärzten, Krankenpflegern und allen anderen Menschen in Gesundheitsberufen bedanken will, gehört zum Beispiel die Verlosung und Verschenkung von 150 Christbäumen unter den 6000 Mitarbeitern in den Krankenhäusern des Landes.

Binnen kürzester Zeit fanden sich fast 100 Menschen, die bereit waren, die Aktion finanziell zu unterstützen. So kamen die nötigen Spenden für die Anschaffung der Bäume zusammen. Ursprünglich war nur die Verteilung von 100 Fichten geplant gewesen, nachdem der Zuspruch unerwartet groß ausfiel, konnten 50 weitere Bäume beschafft werden.

An Mitarbeiter veteilt

Eine der glücklichen Gewinnerinnen. <span class="copyright">Sams</span>
Eine der glücklichen Gewinnerinnen. Sams

Diese wurden im Rahmen der Aktion „100+50 Weihnachtsbäume“ am Samstag vor dem Landeskrankenhaus Bregenz aufgestellt und sollten symbolisch den Platz jener Menschen einnehmen, die mit ihrer Spende die Aktion unterstützen. Die Christbäume konnten von den glücklichen Gewinnern bereits am Wochenende abgeholt werden. Die Initiatorinnen beteiligten sich selbst fleißig am Verpacken der Baumgeschenke.

Gerald Fleisch freut sich sehr über die Aktion: „Wenn man Covid etwas Positives abgewinnen will, dann ist es der unglaubliche Rückhalt in der Bevölkerung. Wir bekommen nicht nur unzählige positive Rückmeldungen persönlich, via E-Mail, telefonisch oder über soziale Medien, sondern werden regelrecht beschenkt.“ Die Aktion „100+50 Weihnachtsbäume“ sei für die Mitarbeiter „ein Geschenk der Anerkennung und Wertschätzung.“ Die Freude über diese Initiative sei groß. Fleisch dankte den Initiatorinnen für ihre Unterstützung.

Der Zuspruch relativiere die Kritik einer „irregeleiteten Gruppe von Menschen“, so der Spitälerchef. Ein großes Danke gehe an alle, die solche Zeichen setzten: „Es tuat einfach guat.“