Vorarlberg

Trendumkehr bei Erne Fittings in Schlins

01.03.2022 • 18:28 Uhr
Erne Fittings in Schlins.<span class="copyright"> Karl-Rudolf Huber</span>
Erne Fittings in Schlins. Karl-Rudolf Huber

Dank Neustrukturierung konnte positive Ergebnis 2021 deutlich gesteigert werden.

Der Rohrverbindungshersteller Erne Fittings hat im Geschäftsjahr 2021 nach vorläufigen Zahlen einen konsolidierten Gruppenumsatz von 61,6 Millionen Euro erzielt.

Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Damit könne man nach durchwachsenen Zeiten wieder handfeste Erfolge vorweisen, wie es heißt. Auch wenn der konsolidierte ­Gruppenumsatz im Jahr 2020 mit 63,8 Millionen Euro etwas höher lag.

Konsolidierung erfolgreich

So zeige nämlich die 2020 eingeläutete Strategiewende Wirkung. Denn das Unternehmen verbuche eine zweistellige Produktivitätssteigerung und somit wieder ein positives Ergebnis.
Diese Entwicklung müsse insbesondere vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie und der steigenden Energie- und Lohnkosten gesehen werden.

„Als 2020 neu eingesetzte Geschäftsleitung mussten wir aufgrund mangelnder Rentabilität eine umfassende Restrukturierung starten: Es ging und geht in erster Linie darum, den Fokus wieder mehr auf die Kernkompetenzen, die wichtigen Kunden und Kernmärkte zu legen. Also haben wir uns auf unsere Stärken konzentriert und das Produktportfolio reduziert. Heute beliefern wir den spezialisierten Rohrhandel in erster Linie mit unseren hochwertigen Schlüsselprodukten“, so Matthias Kaufmann, CEO der Erne Fittings Group.

Für das Geschäftsjahr 2022 rechnen Kaufmann und CFO Bernd Klemisch mit einem weiteren Wachstum. „Wir gehen von einem verbrauchsbedingten Nachholbedarf beim Bau von Öl- und Gasgewinnungsanlagen aus – trotz der bereits eingeleiteten Energiewende. Dieser wird sich vor allem im Herbst beziehungsweise Anfang des nächsten Jahres bemerkbar machen. Für heuer rechnen wir inflationsbedingt mit einem moderaten, aber neuerlich positiven Umsatzwachstum von zehn bis 15 Prozent“, so Klemisch.

Rund 340 Mitarbeiter

Erne Fittings hat seinen Hauptsitz in Schlins und eine weitere Betriebsstätte im steirischen Mürzzuschlag sowie Standorte in Houston (Texas, USA) und Al-Dschubail (Saudi Arabien). Insgesamt werden rund 340 Mitarbeiter beschäftigt. Die Hauptmärkte befinden sich in Europa, den USA und im Mittleren Osten. Rund 99 Prozent aller Rohrverbindungen – T-Stücke, ­Rohrreduzierungen und Rohrbögen – werden exportiert und gehen in den Kraftwerksanlagenbau, den Öl- und ­Gasanlagenbau, an die Chemie und Petrochemie und an Raffinerien.

Veränderungen absehbar

Allerdings steht auch die Energiewende auf der Agenda. So arbeite die Entwicklungsabteilung schon länger an der Definition von Wasserstoffstandards für den Transport. Demnächst sollen erste Probefertigungen von Fittings für Wasserstoffpipelines anlaufen.

Bekanntlich organisiert Erne Fittings auch seine Standorte in Schlins teilweise um. So sollen Teile der Produktionsabteilung, konkret der Werkzeugbau und die Instandhaltung, noch in diesem Jahr vom Stammsitz im Ortskern von Schlins an den Ortsrand ins Werk III übersiedeln.

Günter Bischnau/WPA