Vorarlberg

Mehr Verständnis für Demokratie

19.10.2023 • 23:00 Uhr
Informativ und interaktiv: Die Roadshow „Parlament On Tour“. <span class="copyright">hartinger</span>
Informativ und interaktiv: Die Roadshow „Parlament On Tour“. hartinger

Bis Ende Oktober gas­tiert die Roadshow „Parlament On Tour“ am Bregenzer Kornmarktplatz. Es gibt viel Interessantes zu entdecken und vor allem zu wissen.

Vier weiße, teils verglaste Container ziehen im Moment am Bregenzer Kornmarktplatz die Blicke auf sich. Immer wieder schauen Neugierige hinein – und verweilen meist einige Zeit. Denn was hier passiert, ist durchaus interessant.

Die Container beherbergen die Ausstellung „Parlament On Tour“. Zahlreiche Stationen, viele davon interaktiv, bringen den Besuchern die Arbeit und Geschichte des Parlaments, des National- und Bundesrats und die Demokratie im Allgemeinen nahe. Das beginnt beim Wahlwesen, geht weiter über Gesetzgebung und Minderheitenrechte bis zu einem Modell des Parlamentsgebäudes.

Partizipation

„Wir möchten den Bürgern zeigen, was sie selbst tun können, um aktiv mitzugestalten und wie wichtig es ist, die eigene Stimme zu nutzen und wählen zu gehen“, sagt Projektleiterin Daniela Haberfellner von der Parlamentsdirektion. „Vor allem möchten wir auch vermitteln, dass es neben der Wahl noch viele andere Möglichkeiten der Partizipation gibt, die manche vielleicht gar nicht kennen.“ Auch will man die Arbeit des Parlaments verständlich vermitteln: „Das Parlament geht raus aus Wien zu den Bürgern der Bundesländer und wird so greifbarer.“

Realisiert wurde das Projekt, welches in allen Bundesländern Halt macht, innerhalb kürzester Zeit. „Wir starteten im Jänner 2022, am Nationalfeiertag des selben Jahres wurde die Wanderausstellung feierlich eröffnet“, so Haberfellner. Dazwischen lagen also nur wenige Monate, um die Vision umzusetzen. „Der Zeitraum war sehr knapp, doch wir haben uns umso mehr gefreut, als wir am 26. Oktober dann die fertige Ausstellung auf den Weg schicken konnten“, sagt die Projektleiterin.

Der Organisationsaufwand sei natürlich ein hoher gewesen. Es habe Abstimmungen mit den Landtagen und den „Gastgeberstädten“ bezüglich Platzwahl und Genehmigungen bedurft. Zudem habe man Veranstaltungen organisiert und auch Schulen kontaktiert, damit diese die Möglichkeit nutzen und „Parlament On Tour“ besuchen. „Und das sind nur einige Beispiele rund um die Organisation“, verdeutlicht Daniela Haberfellner.

Blick von oben: Ein Modell vom Parlamentsgebäude. <span class="copyright">hartinger</span>
Blick von oben: Ein Modell vom Parlamentsgebäude. hartinger

Verständnis für Demokratie

Am Wichtigsten sei den Veranstaltern der Roadshow – also dem Parlament – „ein Verständnis für die Demokratie im Allgemeinen, aber auch für die Demokratie in Österreich zu vermitteln. Nach wie vor brauche es diese als Staatsform: „Vor allem anhand der Geschichte der österreichischen Demokratie kann man gut erkennen, dass die Zeiten, in denen Demokratie keinen Platz fand, noch nicht lange her sind. Daran erkennt man, wie wichtig es ist, sich für demokratische Werte einzusetzen, um Mitspracherecht zu haben, wählen gehen zu dürfen und vor allem auch der Diskriminierung bestimmter Gruppen entgegenzuwirken.“

Das Konzept kommt gut an: „Allgemein haben wir ein äußerst positives Feedback“, freut sich die Projektleiterin. „Vor allem von den Schulen hören wir immer wieder den Wunsch, „‚Parlament On Tour‘ würde eine Dauerausstellung in allen Bundesländern werden. Es wird oft gesagt, dass gerade die niederschwellige Vermittlung und die Verwendung der einfachen Sprache einen Mehrwert für Jugendliche hat.“

In den meisten Schulen sei politische Bildung immer noch kein eigenes Fach – insofern werde gerade von Lehrkräften oft betont, dass sie sich darüber freuen, Demokratie, die Arbeit im Parlament und vieles mehr mithilfe der Ausstellung verständlich an ihre Schüler weitervermitteln zu können. „Parlament On Tour“ findet noch bis Ende Oktober am Kornmarktplatz statt und ist von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Die Container sind barrierefrei zugänglich, vor Ort erklären Guides die einzelnen Stationen.

Blick von oben: Ein Modell vom Parlamentsgebäude. <span class="copyright">hartinger</span>
Blick von oben: Ein Modell vom Parlamentsgebäude. hartinger