Vorarlberg

Anklage: Gattin als Sextäterin verleumdet

19.08.2024 • 11:38 Uhr
Anklage: Gattin als Sextäterin verleumdet
Der Prozess am Landesgericht Feldkirch wurde vertagt. Hartinger

Ein 43-Jähriger soll seine Frau bewusst wahrheitswidrig des Kindesmissbrauchs bezichtigt haben.

Wegen des mit sechs Monaten bis fünf Jahren Haft bedrohten Verbrechens der Verleumdung sowie der Vergehen der falschen Beweisaussage, Nötigung und Körperverletzung hat die Staatsanwaltschaft Feldkirch Anklage erhoben. Richter Alexander Wehinger vertagte am Montag am Landesgericht Feldkirch den Prozess zur Befragung weiterer Zeugen.

Schwerwiegende Vorwürfe

Dem Angeklagten wird im Strafantrag vor allem zur Last gelegt, er habe 2022 mit seiner polizeilichen Anzeige seine damalige Ehefrau verleumdet. Demnach soll der 43-Jährige vor der Polizei bewusst wahrheitswidrig behauptet haben, seine Frau habe einen der beiden unmündigen Söhne im Intimbereich berührt und ihm Pornofilme gezeigt. Zudem soll der Serbe sie zu Unrecht bezichtigt haben, sie habe ihre Kinder geschlagen, auch mit einem Gürtel.

Des Weiteren wird dem Arbeiter aus dem Unterland vorgeworfen, er habe einem seiner Söhne ins Gesicht und mit einem Gürtel auf den Oberschenkel geschlagen und ihn dabei leicht verletzt. Überdies soll er zu den Kindern gesagt haben, er werden ihnen den Kopf einschlagen, wenn sie das Computerspielen nicht sofort beenden.

Nicht schuldig bekannt

Der Angeklagte sagte, er sei nicht schuldig. Darüber hinaus machte er von seinem Recht Gebrauch, keine weiteren Angaben zu machen. Verteidiger Manuel Dietrich beantragte einen Freispruch. Weil sein Mandant im Glauben Anzeige erstattet habe, an den von den Kindern erhobenen Vorwürfen gegen die Gattin könnte etwas dran sein.

Die inzwischen geschiedene Gattin des Angeklagten sagte als Zeugin, sie habe ihren Sohn nicht im Intimbereich berührt und ihm keine Pornofilme gezeigt. Und sie habe ihre Kinder nicht geschlagen.

Das Obsorgeverfahren wurde wegen des Strafverfahrens unterbrochen. Derzeit leben die inzwischen acht und zehn Jahre alten Kinder beim Angeklagten. Sie habe ihre Söhne seit neun Monaten nicht gesehen, sagte die Mutter.