Psychiatrie nach zwei versuchten Morden

Psychisch kranker und daher zurechnungsunfähiger 33-Jähriger verletzte in Feldkirch mit Bauchstichen zwei Monteure lebensgefährlich.
Der Mitbewohner in dem Feldkircher Einfamilienhaus versetzte nach den gerichtlichen Feststellungen am 27. Mai 2024 ohne ersichtlichen Grund und wortlos zwei Monteuren im Alter von 29 und 53 Jahren zu Beginn der Mittagspause mit einem Küchenmesser mit einer Klingenlänge von neuneinhalb Zentimetern jeweils einen Bauchstich.
Lebensgefährlich verletzt
Demnach wurden die Arbeiter, die in dem Haus Zimmertüren austauschten, dadurch lebensgefährlich verletzt. Sie mussten im Landeskrankenhaus Feldkirch operiert werden. Beim 29-Jährigen wurde eine Notoperation notwendig.
Der 33-Jährige versuchte nach Ansicht der acht Geschworenen mit der Messerattacke, die beiden Monteure zu töten. Den Laienrichtern zufolge war der Arbeitslose aber bei den Mordversuchen zurechnungsunfähig. Denn er stand laut Urteil unter dem Einfluss einer schwerwiegenden und nachhaltigen psychischen Störung, nämlich einer paranoiden Schizophrenie, ausgelöst vermutlich durch eine Cannabisabhängigkeit.
Das Gericht stützte sich dabei auf das psychiatrische Gutachten von Reinhard Haller. Der Sachverständige hält den psychisch kranken 33-Jährigen ohne medizinische Behandlung für gefährlich, für sich selbst und für die Allgemeinheit.
Unterbringung in geschlossener psychiatrischer Abteilung
In dem Geschworenenprozess am Landesgericht Feldkirch wurde am Freitag die Unterbringung des Betroffenen in einem forensisch-therapeutischen Zentrum auf unbestimmte Zeit angeordnet, also in der geschlossenen psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses.
Das Urteil, mit dem der von Manuel Dietrich verteidigte Betroffene und Staatsanwalt Richard Gschwenter einverstanden waren, ist rechtskräftig.
Nach den Messerstichen hielt der Vater seinen zustechenden Sohn nach Darstellung der Staatsanwaltschaft Feldkirch vorübergehend fest. Der 33-Jährige soll dann aber wieder zum Messer gegriffen und sich im Haus verschanzt haben, in dem er mit seinem Vater lebte. Daraufhin wurde er, so die Polizei, von der Cobra nach einem Taser-Angriff festgenommen. Er befindet sich seither vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Der mittlerweile 30-jährige Verletzte sagte als Zeuge vor Gericht, er sei jetzt wieder arbeitsfähig, wenn auch eingeschränkt. Das andere Opfer befindet sich nach eigenen Angaben weiterhin im Krankenstand. Der inzwischen 50 Jahre alte Serbe sagte, die Tat belaste ihn psychisch schwer. Der Zeuge wischte sich während seiner Aussage Tränen aus dem Gesicht.