Dieses Café im Bregenzerwald bleibt in Familienhand

Nach 16 Jahren übergab Gabi Innhofer das Zepter im Café Angelikahöhe an ihre Nichte Hanna Zündel. Sie führt die Tradition im 60 Jahre alten Kaffeehaus fort.
Zu Jahresbeginn ist im Café Angelikahöhe in Schwarzenberg ein Generationenwechsel über die Bühne gegangen: Nach 16 Jahren ging Pächterin Gabi Innfeld in Pension und übergab die Geschicke im traditionsreichen Kaffeehaus an ihre Nichte Hanna Zündel. Für die 22-Jährige schließt sich damit ein Kreis: „Ich bin im Café praktisch groß geworden“, schildert sie beim Besuch der NEUE.

Ihre gastronomische Ausbildung absolvierte die junge Wirtin an der Tourismusschule in Bezau. „Während der Schulferien habe ich immer wieder im Café ausgeholfen, von daher war das immer schon etwas, was ich mir gut vorstellen konnte“, erzählt Hanna Zündel. Im Frühling des letzten Jahres sei ihre Tante auf sie zugekommen: „Als Gabi mich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, das Café zu übernehmen, habe ich angefangen, zu überlegen.“ Im Herbst entschied sie dann: „Ich mach’ es.“ Nun leitet sie das kleine Team, zu dem auch ihre Mutter Wilma und die langjährige Mitarbeiterin Annemarie gehören.
Beliebte Backkunst
Gastronomisch setzt die neue Wirtin bei ihrer ersten Station als Selbständige großteils auf das bewährte Konzept. Im Café Angelikahöhe gibt es eine breit gefächerte Auswahl an Kuchen, alle selbstgemacht. Hierfür ist Wilma Zündel prädestiniert. Die selbstgemachten Kuchen kommen so gut an, dass einst Gabi Innfeld die folgende Regel festlegen musste: „Zum Mitnehmen gibt es die Kuchen nicht, nur zum Essen im Café.“ Sie erzählt: „An gut besuchten Tagen haben die Leute so viel Kuchen mitgenommen, dass für die Gäste am Nachmittag keiner mehr da war.“ Das Kuchenangebot variiert, je nachdem, was bei den Gästen gerade gut ankommt und was saisonal verfügbar ist.

Beliebt sind auch die Heißgetränke wie Kaffee, Tee und Kakao, die es in verschiedenen Variationen gibt. Hanna Zündel setzt auf die Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern. „Mir ist wichtig, dass es nachhaltig, bio und aus der Region ist“, betont sie. Den besonderen Touch verleiht die junge Wirtin dem Kaffee mit kleinen Mustern. „Egal wie viel im Café los ist, für die Verzierungen nimmt Hanna sich immer Zeit“, schmunzelt ihre Mutter Wilma.

Auch am Interieur hat Hanna Zündel wenig verändert: Statt einer Wandtapete ist der Eingangsbereich nun gemalt, außerdem sind Geschirr und Gläser neu. „Wir wollten das Café ein bisschen jünger und moderner machen“, begründet die 22-Jährige.
Emotionaler Abschied
Der Neustart im Café ist aber auch mit einem Abschied verbunden. Als sie darüber zu erzählen beginnt, wird es für Gabi Innfeld emotional: „Das Café ist genauso alt wie ich, wir sind in der Nachbarschaft aufgewachsen. Zum Eigentümer des Gebäudes, der das Café vorher selbst führte, haben wir seit jeher ein gutes Verhältnis.“ Für Innfeld war und ist das Café Angelikahöhe ein echtes Herzensprojekt. „Es ist toll für mich, das Café nach 16 Jahren zu übergeben, mit dem Wissen, dass es in der Verwandtschaft bleibt. Das ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich.“

Die neue Chefin im Café kann aber weiter auf die Unterstützung ihrer Tante setzen, wenn Not am Mann ist. „Meine Familie unterstützt mich im Hintergrund sehr. Auch mein Vater ist jederzeit da, um mir unter die Arme zu greifen“, ist Hanna Zündel froh. Für die Zukunft hat sie schon die ein oder andere Idee im Kopf, tritt aber noch ein wenig auf die Bremse. „Fürs Erste will ich einen gemütlichen Start hinlegen“, schmunzelt sie.
Café Angelikahöhe
Kontaktdaten
Hof 144, 6867 Schwarzenberg
Tel.: 0664/4170664
Instagram: @cafeangelikahoehe
Öffnungszeiten
Montag und Dienstag Ruhetag
Mittwoch 13 bis 18 Uhr
Donnerstag bis Sonntag 9 bis 18 Uhr