Mehrjährige Haftstrafe für Armeeoffizier nach Überfall auf Casino

Ein 25-jähriger Schweizer muss für seinen Raub im März in Haft. Der Prozess gegen einen Spanier, der im April das Casino überfiel, ist noch ausständig.
Wegen schweren Raubes, schwerer Nötigung, Körperverletzung und unerlaubten Waffenbesitzes wurde der unbescholtene Angeklagte am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Martin Mitteregger, mit dem der von Felix Graf verteidigte Untersuchungshäftling und Staatsanwältin Karin Dragosits einverstanden war, ist rechtskräftig. Der Strafrahmen betrug 1 bis 15 Jahre Haft.
Security bedroht und gestoßen
Der geständige 25-Jährige erbeutete am 2. März bei einem bewaffneten Raubüberfall im Bregenzer Spielcasino 36.000 Euro. Beim Verlassen des Casinos versetzte der maskierte Täter nach den gerichtlichen Feststellungen einem sich ihm im Casino in den Weg stellenden Security einen Stoß und bedrohte ihn mit seiner Pistole. Der Security geriet ins Straucheln und brach sich eine Zehe.
Mit seinem E-Scooter fuhr der Räuber zu seinem Auto zu einem nahen Kiesparkplatz beim See. In der Bregenzer Achsiedlung wurde der Pkw angehalten und der Beschuldigte festgenommen.
Überfall mit Dienstpistole
Der zur Tatzeit als Oberleutnant bei der Schweizer Armee im Zivilbereich angestellte Schweizer verwendete für den Überfall seine Dienstpistole. Das Dienstverhältnis wurde inzwischen aufgelöst.
Staatsanwältin Dragosits sagte, der Angeklagte habe den Überfall kaltblütig und zielgerichtet begangen. Das ergebe sich auf den Überwachungsvideos im Casino.
Der Angeklagte gab vor Gericht zu Protokoll, er habe den Überfall wegen seiner Spielschulden von 130.000 Euro begangen. Er habe mehrmals im Bregenzer Casino gespielt. In Schweizer Casinos habe er sich sperren lassen.
E-Scooter und Tatwaffe werden vernichtet
Mildernd wirkten sich die Unbescholtenheit, das reumütige Geständnis und die Sicherstellung der Raubbeute aus. Erschwerend gewertet wurden das Vorliegen von mehreren Delikten, die Verwendung einer Waffe und die geplante, kaltblütig begangene Tat. Berücksichtigt wurde bei der Strafbemessung auch die Spielsucht als Tatmotiv. Der E-Scooter und die Pistole werden nun vernichtet werden.
Ausständig ist am Landesgericht noch der Strafprozess zum zweiten Raubüberfall auf das Spielcasino in Bregenz. Einem in Deutschland lebenden 39-jährigen Spanier wird vorgeworfen, im April mit einer Schreckschusspistole im Casino Geld geraubt zu haben. Der Beschuldigte wurde wenige Stunden nach dem Überfall in Deutschland festgenommen.