Vorarlberg

„Warten wir, bis was Schlimmes passiert?“

07.11.2025 • 17:47 Uhr
„Warten wir, bis was Schlimmes passiert?“
Die Kreuzung zwischen der Eisengasse und der Volkschule Edlach bereitet. Hartinger

Wo täglich hunderte Autos vorbeidonnern, müssen Kinder zur Schule gehen. In der Eisengasse wächst der Unmut.

Viel unterscheidet die Eisengasse in Dornbirn nicht von einer Straße im Industriegebiet. Reger Verkehr, schmale Gehsteige, keine Fahrradstreifen dafür viel Beton. Etwas ungewöhnlich in Anbetracht, dass man sich hier eigentlich bereits nahezu in der Innenstadt Dornbirns befindet. Was viele nicht wissen: In einer kleine Seitenstraße der Eisengasse liegt die Volkschule Eblach. Um die 240 Kinder gehen hier ein aus. Ihr Schulweg führt oftmals unweigerlich über die Eisengasse. Ein Umstand, der besonders Eltern und Anrainern Kopfschmerzen bereitet.

„Warten wir, bis was Schlimmes passiert?“
Am Freitag wurden die ersten Unterschriften für die Petition gesammelt. Hartinger

Am Freitag Mittag versammelte sich eine Gruppe von Kindern und Eltern der Volkschule Eblach sowie Anrainer der Eisengasse auf der Straße. Gemeinsam machen sie sich für Tempo 30, verkehrsberuhigende Maßnahmen sowie einen separaten Fahrradweg in der Eisengasse stark. Mit einer Petition und Demo am Samstag wollen sie die Stadt von ihren Forderungen überzeugen.

„Warten wir, bis was Schlimmes passiert?“
Elisabeth Egler Hartinger

Als Mutter eines betroffenen Kindes denke ich, dass auch eine sogenannte Schulstraße für die Seitenstraße der Schule Edlach helfen würde. Also das die Straße einfach in den Stoßzeiten, an den Schultagen für Autos gesperrt ist. Die Kinder sind so klein und die Seitengasse der Schule ist sehr schmal, da kann es schon schnell zu gefährlichen Situationen kommen in denen ein Fahrzeug einen Schüler streifen könnten. Mir wird auch schon unwohl, wenn ich die jungen Schülerlotsen an der dicht befahrenen Straße sehe. Zudem könnten sich die Kinder durch die Schulstraße dann wenigsten in der Seitengasse in Frieden bewegen.

Elisabeth Egler
„Warten wir, bis was Schlimmes passiert?“
Eric Porscher Hartinger

Meine Kinder gehen jetzt nicht genau hier zu Schule, sondern weiter in der Innenstadt, aber ich komme jeden Tag mit dem Fahrrad bei der Eisengasse durch. Und die Straße hier hat ja keine Radspur. Also wie sollen Schüler, die gerade die Fahrradprüfung gemacht haben, mit dem Fahrrad zur Schule kommen? Die Straße sollte für für die Fahrradfahrerausgebaut werden, dass jeder mit dem Rad sich sicher fortbewegen kann. Entweder es wird Tempo 30 eingeführt oder es braucht irgendwie einen separaten Radweg. Ich finde das für Kinder, Jugendliche, Alte nicht zumutbar. Zudem ist Tempo 30 in den Städten mittlerweile zum Standard geworden.

Eric Porscher
„Warten wir, bis was Schlimmes passiert?“
Nina Hartinger

Zwei meiner Kinder besuchen die Volkschule hier. Gerne würde ich sie ab und zu mit dem Fahrrad herbringen, nur bei dieser Straße traue ich mich nicht einmal selber mit dem Fahrrad zu fahren. Ich sorge mich bereits, wenn meine Kinder selber zur Schule laufen lasse. Allein der Gehsteig hier ist schon viel zu schmal, wenn die Schüler da Schulschluss haben und in Gruppen heimlaufen, kommt es teilweise durchaus zu gefährlichen Verkehrssituationen. Das hier auch nirgends richtig angeschrieben ist, dass sich dahinten direkt eine Schule befindet. Den Autofahrern ist somit auch gar nicht bewusst, dass da die Volkschule ist. Deshalb fordern wir eine 30 km/h Beschränkung, sowie einen abgegrenzten Fahrradweg

Nina

„Bisherige Versuche haben ja leider nichts gebracht.“, erzählt eine Anrainerin, die anonym bleiben möchte. Bereits im Sommer hatte sie ein Gespräch mit dem Bürgermeister Dornbirns, Markus Fäßler. Daraufhin wurde für vier Tage mit einem Radargerät die Durchfahrtsgeschwindigkeit auf der Straße gemessen. Dabei wären nur 1,19 Prozent der Fahrzeuge zu schnell gewesen. Des Weiteren wäre den Aufsichtsorganen keinerlei Unfallhäufungen bekannt. Deshalb sah die Stadt Dornbirn auch keinen Handlungsbedarf. Anrainer und Eltern sehen dies jedoch anders. So fragt eine Mutter: „Also sollen wir jetzt einfach warten bis was Schlimmes passiert?“