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Österreich bleibt bei der Welthungerhilfe geizig

27.04.2023 • 13:52 Uhr
Österreich liegt abgeschlagen auf Platz 42 bei der Welthungerhilfe
Österreich liegt abgeschlagen auf Platz 42 bei der Welthungerhilfe AP

Zwar hat die heimische Regierung die Mittel für die Hungernden deutlich erhöht, im internationalen Ranking ist Österreich dennoch lediglich auf Platz 42.

Am Rande der Afrikareise haben Bundeskanzler Karl Nehammer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig angekündigt, dass Österreich 7,5 Millionen Euro für das Welternährungsprogramm (World Food Programm – WFP) zur Verfügung stellt. Die Summe kommt aus dem Sondertopf für internationale Nahrungshilfe, zwei Millionen Euro fließen nach Ghana. “Mit den Mitteln soll humanitäres Leid gelindert werden”, so Nehammer. “Es ist auch eine Frage der Sicherheit, dass Lebensmittel zur Verfügung stehen und dadurch auch Unruhen verhindert werden.” Laut UN-Angaben leiden weltweit 830 Millionen Menschen an Hunger, rund 345 sind davon akut betroffen.

Die Bundesregierung rühmt sich, ab dem heurigen Jahr die Budgetmittel für die Hungerhilfe von bescheidenen 1,6 Millionen auf 20 Millionen Euro drastisch aufgestockt zu haben. Die Caritas und andere Nichtregierungsorganisationen haben die Erhöhung in Aussendungen denn auch gewürdigt.

Viel Luft nach oben

Ein Blick auf die Homepage des WFP enthüllt allerdings, dass da noch viel Luft nach oben ist. 2022 stellten einzelne Länder wie auch internationale Organisationen oder die EU-Kommission in Summe 14,1 Milliarden Euro für die Ärmsten der Armen zur Verfügung. Österreich, das zu den wohlhabendsten Staaten der Erde zählt, rangiert mit 13,8 Millionen auf dem sehr bescheidenen 42. Platz.

Spitzenreiter sind die USA mit 7,2 Milliarden und Deutschland mit 1,7 Milliarden, Frankreich hat 166 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt. Im Vergleich zu etwa gleich großen europäischen Ländern steht Österreich allerdings schlecht da. Schweden machte im letzten Jahr 258 Millionen locker, Norwegen 177 Millionen, die Schweiz 109 Millionen, die Niederlande 107 Millionen, Dänemark 62 Millionen, Finnland 35 Millionen, Irland 33 Millionen, Belgien 26 Millionen, Luxemburg 19 Millionen. Von den mittelgroßen westeuropäischen Ländern liegen nur Portugal und Griechenland hinter Österreich.