Neue Skatehalle in Dornbirn: So sieht sie aus

Am 24. Mai wird die neue Skaterhalle in Dornbirn eröffnet. Nach langem Hin und Her freuen die Sportler sich über ihre neue Heimat.
Es sei ein jahrelanger Marathon bis zur Umsetzung der neuen Dornbirner Skaterhalle gewesen, wie Elmar Luger, Leiter der Jugendarbeit der Stadt Dornbirn, sagt: „Durch den Neubau der Messehallen 9 bis 12 wurde die Messehalle 8a, die von 1997 bis 2015 an rund zehn Wochen im Winter als Skaterhalle genutzt wurde, abgebrochen. Noch im Sommer 2014 begann die Suche nach alternativen Standorten, die jedoch aus finanziellen Gründen oder aus baulicher Nicht-Eignung nicht realisierbar waren.“
Im Frühjahr 2018 wurde entschieden, einen Skaterplatz am Bahnhof Dornbirn zu errichten. Trotz umfangreicher Vorbereitungen samt Baubewilligung wurde das Vorhaben jedoch kurz vor Baubeginn abgesagt, da es eine Anfrage für ein Bürogebäude am selben Ort gab. Weitere Plätze wurden geprüft: der Herrmann-Gmeiner-Park, die ÖBB-Haltestelle Haselstauden und die Ausweichschule Fischbach. Alle drei Standorte erwiesen sicher aber als nicht oder nur schwer umsetzbar.

Stimmung am Boden
Die Stimmung und das Engagement in der Skater-Community seien am Boden gewesen, als im Sommer 2022 die Idee der Skaterhalle in einem Teil des ehemaligen Schlachthofs geboren wurde. „Trotzdem gelang es, die Bauverhandlung durchzuführen und Mitte Februar 2023 die rechtsgültige Baubewilligung zu erwirken. Seitdem läuft ein Prozess für Betriebskonzept und Regeln. Die Skater und die Offene Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) sind wieder engagiert im Boot“, so Luger.
Gute Zusammenarbeit
Realisiert wurden die Rampen von der in ganz Europa anerkannten Wiener Skatebaufirma Spoff Parks, welche bereits den Platz am Bahnhof hätte bauen sollen. Architektin Edda Lohmann, die die bauliche Umsetzung leitete: „Die Zusammenarbeit war super. Die Mitarbeiter von Spoff sind selbst Skater und errichten Parks in ganz Europa. Sie kennen sich gut aus, sind bescheiden und haben das Beste aus den Gegebenheiten rausgeholt.“
Die Hallenlösung sei im Winter und bei Regen gut und mit ihrem bewussten Used-Look auch jugendtauglich: „Die Jugendlichen wollten keine Lösung mit Hindernissen und einem Boden mit Holzanteilen, sondern etwas Langlebiges aus Beton. Uns war sehr wichtig, sie in die Planung mit einzubeziehen. Immerhin ist das jetzt ihre Halle!“

Und diese soll sommers wie winters ein Treffpunkt sein: „Im Winter wird es vielleicht nicht mehr als fünf bis acht Grad warm in der Halle, aber trotzdem ist sie genau wie im Sommer prima, um sich zu bewegen, Sport zu machen und Freunde zu treffen“, sagt Elmar Luger.
Sozialarbeiter Cem Kavakci, der vor Ort öfter nach dem Rechten sehen wird, ist ebenfalls begeistert: „Ich finde es toll, dass die Stadt Dornbirn sich eine Skaterhalle leistet. Das ist auch für uns aus dem Streetwork-Business positiv. Die Skater hier sind eine gute Community, wo jeder auf den anderen achtet. Die Halle wird ja auch sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene zur Verfügung stehen. Die Jugendlichen haben hier aber auch eine gewisse Selbstverantwortung.“
Mit Rücksicht und Respekt
Jene kommt besonders zum Tragen, wenn es um ein gutes Verhältnis untereinander und zu den rund 20 Nachbarschaftsparteien geht. „Wir wünschen uns einen rücksichtsvollen und respektvollen Umgang miteinander“, so Luger. Die Skater stimmen aus vollem Herzen zu: „Was ich an der Szene schätze, sind das Gemeinschaftsgefühl und ein Miteinander mit Respekt. Leben und leben lassen, oder, wie meine Oma immer meinte: Was du nicht willst, das man dir tu’, das füg’ auch keinem andern zu“, sagt Chuck Bauer (35), der seit fast 30 Jahren auf dem Skateboard steht.
„Mir macht der Zusammenhalt Spaß“, erklärt auch Paul Eller (21). „Sobald du auf dem Skateboard stehst, treten dein Job und alles andere in den Hintergrund. Alter, Aussehen und so weiter sind egal. Skater sind sehr offene Leute, was wirklich schön ist.“
„Uns war wichtig, die Jugendlichen mit einzubeziehen. Es ist jetzt ihre Halle!“
Edda Lohmann, Architektin
Leute, bei denen sich auch Frauen wohlfühlen, wie die 20-jährige Nadja Nesensohn bestätigt: „Ich bin das einzige Mädchen in der Gruppe, werde aber genauso behandelt wie alle anderen auch. Beim Skaten hat jeder seinen eigenen Stil, aber alle werden von der Gemeinschaft supportet und jeder fühlt sich hier sofort willkommen.“
Dass die Skater selbst darauf achten sollen, keinen Müll liegenzulassen und die Musik nicht allzu laut aufzudrehen, stellt für niemanden ein Problem dar. Vor allem, wenn die neue Halle gefällt – und das tut sie. „Die 250 Quadratmeter der Halle haben die Leute von Spoff Parks perfekt genutzt. Hier gibt es Curbs, wo man auf der Kante entlangfahren kann, Quarterpipes für den rechten Schwung, eine Fun Box und vieles mehr. Wie viele Punkte ich der Halle geben würde? Zehn von zehn“, freut sich Chuck. Am 24. Mai geht es los in Dornbirn – die Skater haben wieder eine Heimat.