Neuseeland statt Landtagseinzug

Chris Alge erreichte mit seinem Parteizusammenschluss Xi-Hak-Gilt 1,2 Prozent bei den Landtagswahlen. Er ist vom Ergebnis schwer enttäuscht.
Es scheinen Schockmomente für Chris Alge zu sein. Der Spitzenkandidat der Kleinpartei Xi-Hak-Gilt schafft es mit seiner Partei gerade einmal auf 1,2 Prozent der Stimmen. Ein Ergebnis, das ihn zutiefst erschüttert, wie man an seiner Stimme deutlich hört. „Das Ergebnis ist für mich persönlich kaum zu glauben. Ich muss jetzt sofort für vier Monate nach Neuseeland reisen, um mich zu erholen“, zeigt sich der schockierte Chris Alge.

Zukunft ungewiss
Nach der verlorenen Landtagswahl steht nun im Raum, ob er politisch aktiv bleiben will. Alge ist sich dessen noch nicht ganz sicher, wie er erklärt: „Ich habe meine Meinung kundgetan. Es ist generell so, dass ich meiner Zeit immer einen Sprung voraus bin. Es freut mich, wenn es in zehn Jahren Menschen gibt, die draufkommen, dass ich eigentlich heute schon das Richtige gesagt und getan habe“, so Alge. „Die Menschen werden vielleicht merken, dass sie die Themen aufgrund von Berichterstattungen nicht erfahren haben. Oder sie werden merken, dass sie uns und unseren Themen zu unrecht nicht geglaubt haben“, ist sich Chris Alge sicher.
„Es kommen harte Zeiten und es braucht eine gute Führung.“ Seine eigene politische Zukunft lässt er allerdings vorerst noch offen.
Fehlendes Budget
Dafür, dass es für den Einzug in den Landtag nicht gereicht hat, macht Alge hauptsächlich den Vergleich des Budgets von seiner und anderer Parteien verantwortlich. „Wir haben alles privat finanziert, da ist es klar, dass man niemals an das Budget der großen Parteien hinkommen kann. Es ist unmöglich, gegen so eine Übermacht anzutreten“, so Chris Alge. „Wir hatten richtig gute Leute im Team. Vom Finanzsektor, bis hin zum Tierschutz“, lobt der Spitzenkandidat sein Team.
Trotzdem ist die Enttäuschung groß: „Für mich persönlich ist das Ergebnis unvorstellbar und ich kann mir wirklich viel vorstellen. Ich muss mich jetzt unbedingt mindestens vier Monate lang erholen.“
Alge sieht einen Hoffnungsschimmer in seiner Reise nach Neuseeland: „Jetzt führt mich das Leben halt nach Neuseeland statt in den Landtag.“ Immerhin scheint dem Spitzenkandidat der Humor nicht verloren gegangen zu sein.
Gemeinderatswahlen
„Für mich persönlich sind die Gemeinderatswahlen 2025 kein Thema“, erklärt er. Er wisse außerdem noch gar nicht, wie es mit Hak und Gilt weitergehe.
„Ich dachte wirklich, ich kann den Menschen das, was ich auf fünf Kontinenten gelernt habe, weitergeben“, erzählt er gegenüber der NEUE. Ganz verstehen kann er das Ergebnis noch nicht. „Natürlich spielte auch die mediale Präsenz eine entscheidende Rolle. Da kann man nichts machen.“
Der Spitzenkandidat von Xi-Hak-Gilt lässt trotz der vermasselten Landtagswahl nicht den Kopf hängen: „Ich bin so ein Glückskind im Leben, da kann ruhig mal ein Projekt daneben gehen.“ Er klingt schon wieder etwas optimistischer als zu Beginn des Gesprächs.
Die Mitte
„Wir sind nach wie vor komplett davon überzeugt, dass das alles richtig ist, was wir machen. Wir sind die Mitte der Mitte“, so Alge. „Wir sind wichtige Leute auf wichtigen Positionen. Aber schlussendlich entscheiden viele Faktoren, wer einen Wahlkampf als Sieger verlässt. Bessere Connections, bessere Medienpräsenz. Da gibt es einiges.“
Ob er im Nachhinein irgendetwas anders machen würde? Nein, ist sich Alge sicher. „Wir haben alles gegeben. Wir haben sogar ein Buch geschrieben. Wir hatten fantastische Leute, wir haben uns menschlich zu jedem Zeitpunkt extrem gut verstanden, obwohl es drei Parteien sind“, so Alge. „Es ist absolut richtig, was wir machen. Die Politik ist halt einfach ein eigenes Spiel. Wir haben alles gegeben.“