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Hoffnung für insolventen Großküchenhersteller

17.03.2025 • 16:33 Uhr
Hoffnung für insolventen Großküchenhersteller

Investoren sollen den insolventen Küchenhersteller retten – die Gespräche verlaufen konstruktiv. Hartinger

Fortführung des Lauteracher Unternehmens Volta Edelstahl bis April gesichert – Standort für 60 Mitarbeiter soll nach Gesprächen mit Investoren erhalten bleiben.

Für den in die Insolvenz geschlitterten Lauteracher Großküchenhersteller Volta Edelstahl GmbH sind die Chancen durchaus intakt, dass das Unternehmen in der einen oder anderen Form eine Zukunft hat. Denn wie der Insolvenzdatei zu entnehmen ist, wurde in der Tagsatzung am vergangenen Donnerstag die Fortführung beschlossen. 

Über die Volta Edelstahl GmbH war wie berichtet im Jänner 2025 über eigenen Antrag hin ein Konkursverfahren am Landesgericht Feldkirch eröffnet worden. Es gibt Verbindlichkeiten von 2,1 Millionen Euro, von denen etwa 897.000 Euro fällig sind. Von dem Verfahren sind mehr als 60 Mitarbeitende betroffen. Begründet wurde der Konkursantrag mit der negativen Wirtschaftslage. Diese sei zusammengetroffen mit Mehrkosten in der Produktion, bei Material und bei Personal. Damals hieß es, Übernahmegespräche mit allfälligen Interessenten seien gescheitert. 

Geschäfte laufen aktuell weiter

Die von Masseverwalter und Rechtsanwalt Lukas Pfefferkorn (Kanzlei TWP) interimistisch eingesetzten Volta-Leiter Erwin und Lorenz Reindl (die früheren Geschäftsführer beziehungsweise indirekten Eigentümer) erklärten auf wpa-Anfrage, dass das Unternehmen jetzt einmal bis Ende April 2025 weitergeführt werden soll. Diese Information würden alle Kunden und Lieferanten erhalten, die sich nach der Zukunft von Volta erkundigen würden. “Die Geschäfte werden aktuell normal weitergeführt und wir sind zuversichtlich, dass das Unternehmen durch einen Investor übernommen und weitergeführt wird”, so Erwin und Lorenz Reindl. Sie haben diese Information auch auf der Internetseite des Unternehmens platziert.

Gespräche mit Investoren laufen

“Wir führen in enger Abstimmung mit Masseverwalter Lukas Pfefferkorn derzeit die Gespräche mit potenziellen Investoren und sind zuversichtlich, dass es eine Lösung für Volta geben wird”, so die Reindls. Man habe ein großes Interesse daran, dass es mit Volta weitergehe. Seit der Insolvenzeröffnung im Jänner 2025 habe das Unternehmen ununterbrochen weitergearbeitet und die anfallenden Aufträge abgearbeitet.

Das Betriebsgebäude in Lauterach gehört übrigens nicht der insolventen Gesellschaft, sondern ist von einer Holding-Gesellschaft der Familie Reindl (Firma Revo) angemietet.

KSV bestätigt vorübergehende Fortführung

Regina Nesensohn, die Leiterin des KSV1870 Vorarlberg, bestätigte auf wpa-Anfrage ebenfalls, dass das Unternehmen jetzt einmal bis Ende April 2025 weitergeführt werde. “Der Betrieb kann derzeit aufgrund der Auftragslage kostendeckend geführt werden.” Bis dahin soll eine Lösung mit interessierten Investoren gefunden werden.

Geplant sei allerdings kein Sanierungsverfahren, sondern ein Asset Deal, also ein Verkauf des “lebenden Unternehmens mit dem gesamten operativen Geschäft und den Mitarbeitenden”. Sollte ein Deal zustande kommen, werde Volta also neue Eigentümer bekommen. “Diese Lösung ist für die Gläubiger allenfalls besser als eine Schließung und Zerschlagung.” Die Quote für die Gläubiger würde sich im Falle eines Verkaufs des Unternehmens dann aus dem Verkaufspreis ergeben.

wpa/red