Die besonderen Kräfte des Rosmarins

Seit vielen Jahrhunderten wird der Rosmarin wegen seiner Inhaltsstoffe und symbolischen Bedeutung vielfältig genutzt. Der mediterrane Halbstrauch lockt mit seinen Blüten Hummeln und Bienen an.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
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Der intensiv duftende Rosmarin ist vor allem für seine Verwendung in der Küche bekannt. Das aromatische Kraut kommt vor allem zum Würzen von Fisch, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln zum Einsatz. Er wird auch als „Fürst der aromatischen Pflanzen“ bezeichnet. Im Garten passt Rosmarin gut ins Kräuterbeet und kann, wenn er regelmäßig geschnitten wird, auch als immergrüne Beeteinfassung dienen. Bereits im April bildet er zahlreiche lilafarbene Blüten, die gerne von Bienen und Hummeln angeflogen werden. Seine etwa vier Zentimeter langen Blätter erinnern in ihrer Form an Tannennadeln. Er kann ganzjährig geerntet und sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden.

Der Rosmarin (Salvia rosmarinus) ist eine Art der Gattung Salbei (Salvia) innerhalb der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sein Name stammt vermutlich vom lateinischen „ros marinus“, was übersetzt „Tau des Meeres“ bedeutet. Er ist ursprünglich in der Mittelmeerregion beheimatet, wird jedoch auch in Asien, Südafrika und den USA kultiviert.
Pflegeleicht, aber anspruchsvoll beim Standort
Rosmarin ist ein mehrjähriger sogenannter Halbstrauch und kann am richtigen Standort bis zu zwei Meter hoch werden. Die mediterrane Pflanze braucht einen sonnigen Standort auf lockeren, gut durchlässigen Böden. An den richtigen Ort gepflanzt, ist der Rosmarin in niederen Lagen auch bei uns winterhart. Besonders wichtig ist ein durchlässiger Boden, denn Staunässe, besonders während der Wintermonate, verträgt er nicht. Die ideale Pflanzzeit ist im Frühjahr nach den Eisheiligen. Dann hat die Pflanze genügend Zeit, um bis zum Winter gut anzuwachsen. Rosmarin gedeiht auch im Topf, sollte im Winter bei Temperaturen unter minus fünf Grad mit einem Winterschutz versehen werden. Rosmarin wird am einfachsten durch Ableger, Absenker oder Kopfstecklinge vermehrt, der beste Zeitpunkt dafür ist der Frühsommer.

Rosmarin hat eine lange Tradition als Heil- und Würzpflanze. Bereits in der Antike wurde die Pflanze von Ägyptern, Griechen und Römern für rituelle Räucherungen verwendet. Im Mittelalter brachten ihn Mönche über die Alpen, kultivierten ihn in Klostergärten und nutzten ihn für medizinische Zwecke. Kaiser Karl der Große ließ ihn ab dem Jahr 800 in seinen Gärten anbauen.
Der Rosmarin enthält Gerb- und Bitterstoffe und hat einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Darunter sind es vor allem Cineol und Kampfer, die ihm seinen typischen Duft und Geschmack verleihen. Die Pflanze hat durchblutungsfördernde, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Ätherisches Rosmarinöl wirkt anregend auf Herz, Kopf und Kreislauf und ist ideal für Sportmassagen. In der Kosmetik findet er in der Haut- und Haarpflege sowie als Badezusatz Anwendung.
Wissenswertes
Name: Rosmarin (Salvia rosmarinus), Hochzeitsmaie, Brautkraut, Hochzeitsbleaml
Gattung: Salbei
Familie: Lippenblütler
Verwendung: Als Zierpflanze, Gewürz, Kosmetik und Arznei
Standort: Warm und sonnig auf lockeren und durchlässigen Böden