Trotz ruhiger MKS-Lage weiter wachsam sein

Maul- und Klauenseuche: „Aktuell gibt es in Vorarlberg keine nennenswerten Vorkommnisse“, informiert Landesrat Christian Gantner. Die Lage wird aber weiter genau beobachtet.
Nach mehreren bestätigten Fällen der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei rief das Land Vorarlberg am 9. April zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. „Zwar gibt es in Österreich aktuell keine Fälle, doch wir bereiten uns entsprechend vor“, sagte Landwirtschaftslandesrat Gantner damals. „Eine gezielte Vorbereitung ist notwendig, um im Ernstfall gut gewappnet zu sein.“ Fachpersonal wurde geschult, die Einsatzbereitschaft geprüft und der Informationsfluss mit Landwirten, Tierärzten und weiteren Systempartnern sichergestellt.

„Es geht um unsere Tiere, unsere landwirtschaftlichen Betriebe und unsere Versorgungssicherheit. Jetzt ist der Moment, mit Aufmerksamkeit und Umsicht mitzuwirken – nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung.“
Das Land Vorarlberg richtete sich ausdrücklich nicht nur an die Tierhalter empfänglicher Tiere, sondern an alle Bürgerinnen und Bürger – insbesondere auch mit Blick auf bevorstehende Osterreisen in betroffene Länder und Jagdausflüge.
Nicht unmittelbar betroffen
„Auch wenn Vorarlberg selbst nicht unmittelbar betroffen ist – vielmehr liegen die gefährdeten Außengrenzen in Burgenland und Niederösterreich – wurde und wird der Aufruf ernst genommen. Angesichts des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei ist es wichtig, sowohl Reiserückkehrer aus betroffenen Nachbarländern als auch die Öffentlichkeit zu informieren und zu sensibilisieren“, sagt Christian Gantner auf eine aktuelle Anfrage.
Bisher sei die Situation in Vorarlberg ruhig, „es gibt derzeit keine nennenswerten Vorkommnisse“. Dabei betont der Landesrat, dass die Zusammenarbeit zwischen Land, Landwirten und Tierärzten weiterhin professionell und gut verläuft. „Der Informationsfluss funktioniert, und alle Beteiligten handeln umsichtig und koordiniert.“
Vorbereitet und wachsam
Wie sehen die derzeitigen Maßnahmen in Vorarlberg aus? „Die betroffenen Verkehrskreise wurden informiert, und die notwendigen Utensilien zur Seuchenbekämpfung – wie persönliche Schutzausrüstungen, Materialien für Seuchenteppiche sowie Desinfektionsmittel – ergänzt beziehungsweise Vorräte sichergestellt“, so Gantner. „Darüber hinaus wird die Lage laufend beobachtet, und das Land Vorarlberg ist in engem Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsministerium.“

„Die Maßnahmen an den Außengrenzen sollen rund einen Monat nach dem letzten Seuchenausbruch im Ausland – voraussichtlich also ab dem 20. Mai – schrittweise gelockert werden“, führt der Landesrat aus. „Dann kann auch vorsichtig Entwarnung gegeben werden.“ Dieser Zeitraum (ein Monat) entspricht der doppelten Länge der Inkubationszeit von drei bis 14 Tagen. „Bei konsequenter Durchführung von Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen auf betroffenen Höfen beziehungsweise in den betroffenen Gebieten sollten – nach menschlichem Ermessen – keine weiteren Ausbrüche mehr auftreten.“
Die Maul- und Klauenseuche ist eine leicht übertragbare Viruserkrankung, an der zumeist nur Rinder, Schweine, Schafe oder Hirsche erkranken. Besonders hart für Betroffene: Erkrankt ein Tier, müssen alle getötet werden. Für Menschen ist das MKS-Virus ungefährlich, Infektionen über Lebensmittel oder eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sind nicht bekannt. In Österreich trat die Seuche zuletzt im Jahr 1981 auf.