Mit System und Begeisterung Geld verdienen

Maria Jussel aus Feldkirch hilft Frauen dabei, ihr Business in die Welt zu bringen, und zwar so, dass die Gründerinnen auch davon leben können. Dazu adaptiert sie auch Systeme und Ideen, die sich bereits bewährt haben.
Von Miriam Jaeneke
neue-redaktion@neue.at
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Maria Jussel hatte als Ziel, selbständig zu werden. Sie wollte selber entscheiden, wollte Freiheiten haben. Als es so weit war, hat sie sich erstmal nach einem Arbeitsplatz umgesehen, der mehr ist als das. „Ich komme aus Feldkirch, da gibt es genug Coworking Spaces, aber als ich die Gelbe Fabrik in Dornbirn gesehen habe, habe ich mich sofort ins Gebäude verliebt. Hier besteht außerdem eine lebendige Community, man hat ein Netzwerk und unterstützt sich gegenseitig“, erzählt Jussel. In der Vergangenheit hat sie für sich alle möglichen Geschäftsideen durchgespielt. Alle sind jedoch an mangelnder Tragfähigkeit gescheitert.
Die heute 35-Jährige hat BWL und Entrepreneurship studiert mit Inhalten von der Gründung eines Unternehmens bis zum Verkauf. Erste Berufserfahrung sammelte sie als SAP-Beraterin bei der damaligen proTask. Die Arbeit umfasste das Verstehen von Prozessen, das Analysieren der bestehenden Systeme und die Einführung der passenden SAP-Komponenten für effiziente Buchhaltung und Controlling.
Expertise für Frauen
Ihre Erfahrung ist, dass Männer auf Jobebene effizienter netzwerken und sich gezielter Hilfe holen können. Also wollte sie mit ihrer Expertise gezielt Frauen unterstützen. Sie bekam die Chance, im Rahmen des Unternehmensgründungsprogramms des AMS über 160 Menschen zu beraten, die arbeitslos waren und sich selbständig machen wollten, „vom Handwerker bis zur Interimsmanagerin“. Diese Erfahrungen verhalfen ihr zu der Einstellung: „Eine Arbeit muss sich aus sich heraus tragen.“
Maria Jussel stieß auf das Buch „Profit first“ von Mike Michalowicz, in dem ein Vorgehen beschrieben wird, wie man seine Finanzen auf tragfähige Füße stellen kann. Sie erwarb die Lizenz, um das Konzept für ihre Beratungen einzusetzen. „Viele Frauen sagen: ,Jetzt bewege ich mich mit meiner Geschäftsidee erst mal in der Kleinunternehmerregelung, ich kann mich ja in kleinen Schritten vergrößern.’ Dabei braucht es große Visionen und einen Schritt-für-Schritt-Plan, um diese auch tatsächlich zu erreichen“, erklärt die Unternehmerin.

Gründungsberaterin
Als Unternehmensgründungsberaterin für Frauen hat sie ihr Business gefunden. Mit ihrer Hilfe überwinden ihre Kundinnen auch psychologische Barrieren wie „ich bin es nicht wert, viel Geld zu verdienen“ oder „ich bin noch nicht gut genug, um nach draußen zu gehen“.
Jussel geht das ganze Thema systematisch an. „Was kann ich, was will ich, mit wem will ich zusammenarbeiten? Dabei gibt es eine Mitarbeiterin, auf die ich besonders gut schauen muss, und das bin ich selbst. Was brauche ich, damit es mir wirklich gut geht? Wovon träume ich? Warum sträube ich mich dagegen, mit Zahlen umzugehen?“ Fast 80 Prozent aller Unternehmerinnen und Unternehmer leben von der Hand in den Mund. „Dass sie nicht viel Geld haben, versuchen sie zu vertuschen, indem sie sich teure Sachen kaufen. Den Umgang mit Zahlen kann und sollte frau lernen. Denn es braucht Klarheit in den Finanzen. Frauen bringen sehr viel mit für ein erfolgreiches Unternehmertum, ihre Expertise, Empowerment, Empathiefähigkeit. Da steckt viel Potenzial drin“, sagt Jussel.
Sie selbst denkt unternehmerisch für ihre Kundinnen mit, was bedeutet, dass sie ihnen auch sagt, wann ihre Kundinnen sie gerade nicht oder auch überhaupt nicht mehr brauchen. Jussels Arbeit beginnt mit einem emphatischen Gespräch und vielen Informationen, wo ihre Kundinnen sich Förderungen und Unterstützung holen können.
Systematisch drangehen
Sie klopft die Geschäftsidee ab: Wer ist die Zielgruppe, was ist genau das Angebot, wo und wie kann Werbung weiterhelfen, was für Kosten entstehen? Sie hilft beim Businessplan und beim Ausbau des beruflichen Netzwerks. „Wichtig ist, dass man sich nicht zu Hause einkastelt, sondern mit seiner Geschäftsidee rausgeht. Vielleicht gehe ich zu einer Veranstaltung, wo potenzielle Kundinnen sind, und erzähle jeder, die ich kenne, von meinem neuen Business. Werbung bedeutet, mit einer Sache, von der man überzeugt ist, aktiv raus in die Welt zu gehen. Dafür ist wichtig, dass man erst mal ganz klar weiß: Wofür steht man?“

Wer neu in einer Selbständigkeit ist, muss sich erst zurechtfinden. Eine Struktur im Arbeitsalltag finden, die mir entspricht. Einen Rhythmus finden, der Pausen vorsieht und Zeit zu reflektieren, was gut funktioniert und was angepasst werden sollte. Jussel zitiert den Satz „Wenn du es nicht änderst, wählst du es.“ Sie sagt: „Als Opfer bist du handlungsunfähig.“ Deshalb ist es ihr so wichtig, Blockaden aufzulösen und neue Denkmuster zu etablieren. Wenn geklärt ist, was für einen Mehrwert eine Geschäftsidee für wen bringen kann und die Geschäftsidee grob skizziert ist, kommen die Finanzplanung und die Festlegung der nächsten Schritte. Zuhören, anspornen, System reinbringen, das sind Maria Jussels Stärken.
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Maria Jussel
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