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MKS: Keine Auswirkungen zu erwarten

03.07.2025 • 18:08 Uhr
MKS: Keine Auswirkungen zu erwarten
Landesrat Gantner: „Der MKS-Ausbruch in Ungarn und der Slowakei gilt in Vorarlberg als abgearbeitet.“ Hartinger

Der MKS-Ausbruch in Ungarn und der Slowakei gilt in Vorarlberg als abgearbeitet. Wirtschaftliche Auswirkungen auf die Betriebe sind laut Landesrat Gantner keine zu erwarten.

Ein kurzer Rückblick. Am 9. April rief das Land Vorarlberg nach mehreren bestätigten Fällen der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Ungarn und der Slowakei zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Zwar gab es in ­Österreich keine Fälle, „doch wir bereiten uns entsprechend vor, um im Ernstfall gut gewappnet zu sein“, sagte Landwirtschaftslandesrat Christian Gantner damals. So wurde unter anderem Fachpersonal geschult, die Einsatzbereitschaft geprüft und der Informationsfluss mit Landwirten, Tierärzten und weiteren Systempartnern sichergestellt. Zudem wurden die notwendigen Utensilien zur Seuchenbekämpfung – wie persönliche Schutzausrüstungen, Materialien für Seuchenteppiche sowie Desinfektionsmittel – ergänzt beziehungsweise Vorräte sichergestellt.

Rindermast-Christoph Haller

Maßnahmen zurückgefahren

Zurückgefahren. In einer Sitzung mit Vertretern von Bund, Ländern, Behörden, Wissenschaft und Einsatzorganisationen wurde gut eineinhalb Monate später festgestellt, dass die Einschleppung der Seuche nach Österreich verhindert werden konnte. Die epidemiologische Lage gilt als stabil, hieß es in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums am 20. Mai. Die schrittweisen Lockerungen der Vorgaben wurden angekündigt. Die letzten Sperrzonen im Burgenland und in Niederösterreich wurden aufgehoben. Auch die kleineren Grenzübergänge zu Ungarn und zur Slowakei, die Anfang April geschlossen worden waren, wurden wieder geöffnet.

Keine Vorschriften mehr

„Wie in ganz Österreich wurden auch in Vorarlberg die verordneten Maßnahmen zurückgefahren“, so Gantner gegenüber der NEUE. „Derzeit bestehen in Vorarlberg keine verpflichtenden Vorschriften mehr.“ Gibt es also Entwarnung?
„Der Ausbruch in Ungarn und der Slowakei gilt als abgearbeitet. Als Kriterium für eine Entwarnung bei MKS gilt das Verstreichen der doppelten Inkubationszeit ohne weitere Neuausbrüche. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel weniger als eine Woche, in Ausnahmefällen bis zu zwei Wochen. Wenn über einen Zeitraum von drei Wochen keine neuen Fälle auftreten und die vorgeschriebenen Maßnahmen – Keulung, Reinigung und Desinfektion – ordnungsgemäß durchgeführt wurden, kann von Entwarnung gesprochen werden“, führt Gantner aus.

MKS: Keine Auswirkungen zu erwarten
 Ein Seuchenteppich am Grenzübergang Klingenbach-Sopron. apa

Wachsam bleiben

Der Landesrat ergänzte aber, dass stets geboten sei, wachsam gegenüber Tierseuchenausbrüchen zu bleiben. „In einer global vernetzten Welt mit Warenverkehr und Reisetätigkeit ist die Einschleppung von Krankheitserregern nie vollständig auszuschließen. Umso wichtiger ist die konsequente Umsetzung bestehender Regelungen im Zusammenhang mit grenzüberschreitendem Tierverkehr – sowohl bei Heim- als auch bei Nutztieren – und insbesondere auch bei der Einfuhr von Produkten tierischen Ursprungs.“ Wie etwa die Verpflichtung zur Beibringung von Gesundheitszeugnissen durch die Importeure. „In der EU gilt als Import die Einfuhr in die EU. Innerhalb der EU läuft der Warenverkehr ohne Einschränkungen, für Nutztiere sind jedoch auch hier amtstierärztliche Gesundheitsbescheinigungen vorgeschrieben.“

Maul- und klauenseuche

Die Maul- und Klauenseuche ist eine leicht übertragbare Viruserkrankung, an der zumeist nur Rinder, Schweine, Schafe oder Hirsche erkranken. Besonders hart für Betroffene: Erkrankt ein Tier, müssen alle getötet werden. Für Menschen ist das MKS-Virus ungefährlich; Infektionen über Lebensmittel oder eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sind nicht bekannt.

Keine Auswirkungen

Hatten die Vorsichtsmaßnahmen wegen des MKS-Ausbruchs in Ungarn und der Slowakei in Vorarlberg Auswirkungen auf die Landwirtschaftsbetriebe? „Es gibt höchstens indirekte Auswirkungen: Einige Länder, wie etwa Japan oder das Vereinigte Königreich, haben temporär auch für ganz Österreich einen Importstopp für Produkte wie Milch und Milchprodukte verhängt. In der Folge konnten für rund sechs Wochen keine Lieferungen in diese Länder erfolgen“, berichtet Christian Gantner. „Wir gehen jedoch davon aus, dass dies durch spätere Nachbestellungen weitgehend kompensiert wurde. Zumindest sind uns keine relevanten Rückgänge beim Exportgeschäft für Käse bekannt, weshalb auch keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe zu erwarten sind.“