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Patentierte und nachhaltige Schuhfertigung aus Vorarlberg

08.08.2025 • 16:48 Uhr
Patentierte und nachhaltige Schuhfertigung aus Vorarlberg
Christoph Ganahl präsentiert die neuen innovativen Minimalschuhe.serra

Christoph Ganahl hat einen neuen innovativen Minimalschuh auf den Markt gebracht: lokal produziert, patentiert und nachhaltig – ganz ohne Klebstoff, dafür mit Stil und System.

Christoph Ganahl steht mit voller Überzeugung hinter dem Konzept der Minimal- beziehungsweise Barfußschuhe – eine Philosophie, die er für sich entdeckte, als er unter anderem nach Lösungen für seine Rückenprobleme suchte. Statt auf herkömmliche Schuhe zu setzen, entschied er sich für einen Ansatz, der den Fuß freier arbeiten lässt: Schuhe mit flacher Sohle, breiter Zehenbox und stabiler Fersenführung, die ein möglichst natürliches Gehen ermöglichen. „Der Fuß stabilisiert den Körper – aber das geht nicht, wenn er in zu starres Schuhwerk gezwängt wird“, sagt der 37-Jährige. Seine Beschwerden besserten sich, sein Interesse am Thema wurde zur Berufung – inklusive sinnvoller Nachhaltigkeit.

Patentierte und nachhaltige Schuhfertigung aus Vorarlberg
Christoph Ganahl im Gespräch mit der NEUE. Alexandra Serra

Start mit Sandalen

Als ihm bewusst wurde, dass es im Bereich nachhaltiger Minimalschuhe ein Angebotsdefizit gibt, handelte Ganahl kurzerhand selbst: Er gründete das Start-up AVO und produzierte eine modular aufgebaute Sandale, die sich durch austauschbare Bauteile auszeichnet. Das war 2020, mitten in der Coronazeit. Trotz erschwerter Produktionsbedingungen entwickelte er mit einem deutschen Vertriebspartner ein funktionierendes Produkt. Das Konzept: ein nachhaltig produzierter Sandalenschuh mit raffiniertem Drehverschluss und guter Passform.

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Gründung Madoo

Doch Ganahl wollte mehr. Er erkannte, dass der Markt für einfache Barfußschuhe bereits gesättigt war. Sein Ziel war es, Schuhe mit echtem Mehrwert anzubieten – sowohl funktional als auch ökologisch. Nach vier Jahren Entwicklungsarbeit gründete er 2024 Madoo, sein neues Unternehmen mit Sitz in Bartholomäberg und eigener Produktion in Dornbirn. „Das Konzept für den Schuh war da schon fertig entwickelt. Es ging dann um die Finanzierung, und zum Glück habe ich zwei gute Partner gefunden, die mich unterstützen“, so der gebürtige Montafoner.

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Eigene Produktion

Der Name Madoo ist eine Anspielung auf das englische Wort „mad“ – verrückt. „Die zwei oo sind ein Synonym für Loop, ein gängiger Begriff in der Branche.“ Und tatsächlich war der Weg dorthin alles andere als gewöhnlich. „Ich habe niemanden gefunden, der meine Vorstellungen umsetzen konnte“, erinnert sich der Unternehmer. Die Produktionsprozesse der Industrie seien zu starr gewesen, die Qualität nicht zufriedenstellend. Also entschied er sich, selbst zu produzieren. Und das funktioniert heute reibungslos: Madoo stellt alle Schuhe im eigenen Betrieb fertig – vom Nähen über die Verpackung bis zur Qualitätskontrolle. Die Materialien stammen von spezialisierten Partnern, verarbeitet wird lokal. „Der größte Teil der Wertschöpfung bleibt bei uns“, sagt Ganahl.

Zur Person

Name: Christoph Ganahl
Geboren: 22. August 1987
Familienstand: Ledig
Wohnort: Mäder
Beruf: SEO Madoo
Hobbys: Klettern, Bouldern

Patent angemeldet

Was Madoo besonders macht, ist nicht nur das minimalistische Design, das gezielt ein junges, urbanes Publikum anspricht – sondern eine technische Innovation, die weltweit einzigartig ist: Ganahl hat eine bereits angemeldete patentierte Fertigungstechnologie entwickelt, bei der alle Komponenten rein mechanisch verbunden werden – ohne Klebstoff. Das nationale Patent ist bereits durch, die internationale Anmeldung läuft. „Das ist ein echter Gamechanger“, erklärt er. Denn die meisten sogenannten nachhaltigen Schuhe scheitern am Materialmix – eine Trennung und Wiederverwertung sei oft gar nicht möglich. Madoo setzt stattdessen auf sortenreine Materialien und ein durchdachtes Recyclingkonzept mit Rücknahme- und Wiederaufbereitungsservice.

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Sinnvolle Nachhaltigkeit

Der 37-Jährige ist kein Fan von Greenwashing (Grünwäscherei). Wenn er von Nachhaltigkeit spricht, meint er Langlebigkeit, Reparierbarkeit und echte Kreislaufwirtschaft – nicht Recycling-PET-Garne, die am Ende doch im Restmüll landen. Gleichzeitig verfolgt er eine klare Designstrategie: „Viele verbinden Barfußschuhe mit Öko-Look. Wir wollten bewusst damit brechen.“ Madoo setzt deshalb auf einen Look, der an Skateschuhe erinnert: modern, lässig, alltagstauglich.

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Die Vermarktung erfolgt über einen Vertriebspartner sowie über den eigenen, benutzerfreundlichen Webshop. Regionale Händler wie „Schuhe wie Barfuß“ in Bludenz und Feldkirch oder „Treue Sohle“ in Dornbirn führen das Sortiment ebenfalls. Der Start war vielversprechend, das Feedback positiv. „Viele sagen, das ist der erste Barfußschuh, der ihnen wirklich gefällt und passt.“ Und für Ganahl ist auch klar: „Unsere Sneaker verbinden Design mit ökologischem Mehrwert.“

Madoo

Gründungsjahr: 2024
Standort: Bartholomäberg
Produktion: Eigene Schuhproduktion in Dornbirn
Vertriebsmodell: Direktvertrieb über eigenen Online-Shop und ausgewählte Partner im Einzelhandel
Patent: Patentierte Vorrichtung für klebstofffreie Schuhfertigung
Fokus: Kreislaufwirtschaft, Recyclingfähigkeit, Gesundheit, modernes Design
Weitere Informationen: www.madoo-footwear.com

Weitere Modelle angedacht

Im Angebot stehen derzeit die Modelle Berlin und Rotterdam, jeweils mit weißer und schwarzer Sohle. Es sind aber schon weitere Farben und auch neue Modelle angedacht. Übrigens: Bei der Rückgabe der Schuhe nach dem Gebrauch gibt es für den Kunden zehn Euro in bar oder einen 20-Euro-Gutschein. Auch Neubesohlungen sind kostengünstig möglich.

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Christoph Ganahl hat noch viel vor. Alexandra Serra

Für die Zukunft setzt er auf Wachstum, aber mit Bedacht. Statt Massenproduktion denkt er an On-Demand-Fertigung, also nur so viel zu produzieren, wie tatsächlich gebraucht wird. Parallel dazu wird auch an Lizenzmodellen gearbeitet, damit auch andere Hersteller das innovative Produktionsverfahren nutzen können.