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Recycling von Verpackung

10.08.2025 • 13:00 Uhr
Recycling von Verpackung

Im Lebensmittelbereich bieten Kunststoffverpackungen unzählige Vorteile: Sie sind leicht, sie verlängern die Haltbarkeit und sie schützen vor Verunreinigungen und Beschädigungen.

Von Christoph Flatz
neue-redaktion@neue.at

Gleichzeitig stellt Einwegplastik eine erhebliche Bedrohung für die Umwelt dar. In Deutschland wurde deshalb unter anderem die Pfandpflicht für die meisten Einweggetränkeverpackungen bereits 2003 eingeführt. Mit einer Rücklaufquote von fast 100 Prozent wurde erfolgreich die Plastikflaschen-Flut im öffentlichen Raum eingedämmt. Jetzt kämpfen die deutschen Kommunen insbesondere gegen die Massen von Kaffeebechern. So muss München täglich 190.000 Einwegbecher entsorgen. Eine EU-Verordnung sagt seit letztem Jahr dem Verpackungsmüll den Kampf an. Wirksam werden die Vorschriften allerdings erst ab 2030.

Bis 2040 möchte die Europäische Union 15 Prozent ihres gesamten Verpackungsmülls eliminieren. Im Fokus stehen vor allem Plastikverpackungen. Vom Ketchup-Tütchen bis zum Flüssigseifenspender soll alles recycelbar sein. Folien für gewisse Gemüseverpackungen bleiben allerdings unangetastet. Mit dem Flaschenpfand als Vorbild soll die Verpackungsindustrie zudem verpflichtende Mehrweg-Quoten einhalten. Innovative Recycling-Spezialisten bleiben deshalb im Aufwind. Tomra, der weltweit führende Experte für Plastikflaschen-Sammlung, erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von umgerechnet 1.247 Millionen Euro. Besonders gut schnitt der Hersteller von Leergutrücknahmeautomaten im Food-Bereich ab: Hier stieg der Auftragseingang um 28 Prozent auf eine Rekordhöhe von 106 Millionen Euro. Mittlerweile beschäftigt das norwegische Unternehmen weltweit über 4.500 Mitarbeiter.

Auf Kunststoffrecycling hat sich auch die Veolia Gruppe mit über 218.000 Beschäftigten spezialisiert, die darüber hinaus auch noch in den Geschäftsfeldern Wasser-, Abfall- und Energiemanagement weltweit aktiv ist. 2023 erwirtschaftete der französische Umweltdienstleister insgesamt 45,3 Milliarden Euro. Gerade investiert Veolia in die Modernisierung und Erweiterung seiner Anlagen zum PET-Recycling in der Schweiz und in Schweden. Mit diesen Investitionen erwartet das Unternehmen eine Steigerung seiner Produktion von lebensmitteltauglichem Recycling-PET um etwa 30 Prozent.

Österreich macht erst seit Anfang des Jahres erste Schritte beim Pfandsystem für Einweg-Getränkeverpackungen. Auch wenn sich bei einigen der Widerstand gegen die Pfandpflicht regt, war die Einführung aus Nachhaltigkeitssicht längst überfällig.