Lernen, wie man KI richtig einsetzt

Frage & Antwort. Nach dem NEUE-Event „AHEAD x VORARLBERG“ beantworten die Vortragenden zehn der spannendsten Leser- und Publikumsfragen des Abends.
1. Wie erkenne ich, ob KI-Inhalte verlässlich sind?
Antwort: Künstliche Intelligenz klingt selbst dann überzeugt, wenn sie Unfug erzählt. Während wir im echten Leben einen Experten befragen würden, ist es sehr einfach geworden, auf ChatGPT und andere Tools zurückzugreifen. Im Grunde gilt das Gleiche wie im echten Leben: Quellen angeben lassen, Fakten gegenchecken, Widersprüche suchen. Das eigene Denken sollte unter keinen Umständen komplett abgegeben werden.

2. Welche Jobs verändern sich und wie bereite ich mich vor?
Antwort: Mithilfe moderner Tools haben nahezu alle Berufe neue digitale Werkzeuge an der Hand, um noch effizienter zu arbeiten. Gerade immer-gleiche Aufgaben lassen sich mit KI-Tools optimieren und es wird wichtiger, wer denkt und selbst entscheidet. Das beste Upgrade jetzt ist ganz klar: Lernen, wie man KI richtig einsetzt, statt Angst zu kultivieren.
3. Welche KI-Tools können mir im Büroalltag helfen?
Antwort: Für Texte, Zusammenfassungen und Ideen ist ein großer Sprachassistent, wie ChatGPT bereits genug. Kalender, E-Mails und Dokumente lassen sich zudem bereits heute automatisieren, wenn man weiß, wo man klicken muss. Trotzdem muss hier jeder seinen eigenen Rhythmus finden und sich überlegen „Wo habe ich wiederkehrende Prozesse, die ich mir mithilfe von KI, oder Automatisierungen erleichtern könnte?“

4. Wie nutze ich KI rechtssicher?
Antwort: Wir sind sehr naiv, was unsere eigenen Daten anbelangt. Jeder hat bereits einmal eine AGB bestätigt, ohne sie zu lesen. Und trotzdem: Es ist wichtig, sensible Daten nicht offen zu kommunizieren, ohne zu wissen, wo sie gespeichert werden. Gleichzeitig sollten wir nur Tools nutzen, die klar kommunizieren, wie sie mit Daten umgehen und welche Server sie verwenden. Rechtssicherheit hat auch immer etwas mit gesundem Menschenverstand zu tun.
5. Wie hilft KI kleinen Unternehmen, ohne alles kompliziert zu machen?
Antwort: Viele nutzen bereits heute KI als zweite Meinung. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass KI in erster Linie von der eigenen Person lernt und dementsprechend erstmal bestätigt, was man selbst macht und kritisiert, was andere tun. Während es sich beispielsweise lohnen kann Angebote leichter zu erstellen, oder E-Mails zu verfassen, ist die eigene Brand Voice nach wie vor wichtig und die Expertise eines Copywriters lässt sich mit KI nicht ersetzen. KI selbst spart Zeit, bevor sie Geld kostet, wenn man klein beginnt und sie sinnvoll skaliert.

6. Wie nutze ich KI für Lernen oder Studium, ohne zu schummeln?
Antwort: KI kann erklären, zusammenfassen und Struktur geben, aber Denken muss man selbst.. Wenn man Tools, wie NotebookLM als Sparringspartner nutzt, statt als Ghostwriter, dann ist es es völlig legitim. Am Ende zählt, die eigene Kompetenz und damit ob man versteht, was man abgibt, nicht, wer die Tipparbeit gemacht hat.
7. Wie funktioniert Prompting wirklich?
Antwort: Während viele KI sehr einfach nutzen („Gib mir eine Idee für ein Rezept zu Mittag“) sind gute Prompts, also “Text-Befehle” im Regelfall präzise. Umso detaillierter wir hier sind, desto besser ist auch das Ergebnis. Gerne mal selbst versuchen die Aufgabe, den Stil, die Zielgruppe, klar zu beschreiben. Je klarer man formuliert, was man möchte, desto weniger rät die Künstliche Intelligenz herum. Prompting ist am Ende mehr Handwerk als Kunst, aber mit etwas Übung wirkt es fast wie Zauberei.

8. Was passiert mit meinen Daten?
Antwort: Das hängt individuell vom jeweiligen Anbieter ab: manche speichern, manche löschen, manche trainieren nicht mit. Die Nutzung und Speicherung der Daten ist oft sehr unterschiedlich. Darum lohnt es sich immer die Datenschutzhinweise zu lesen, bevor man halbe Firmengeheimnisse eingibt. Am Einfachsten ist es sich zu überlegen, ob man diese Infos auch seinem Nachbar geben würde, wenn nein, dann gehört es auch nicht in ein KI-Tool.
9. Welche Chancen und Risiken entstehen für Gesellschaft und Regionen wie Vorarlberg?
Antwort: KI kann kleine Regionen stärken, weil Wissen plötzlich überall verfügbar ist. Gleichzeitig braucht es Regeln, damit nicht nur große Player profitieren. Die Zukunft hängt davon ab, wie klug wir diese neue Technologie einsetzen und nicht davon, wie laut die Angst ist. Am Ende ist es immer der Mensch, der den ersten Befehl gibt, je nachdem auch das Ergebnis.

10. Was haben die Vortragenden selbst beim AHEAD-Event gelernt?
Antwort: Künstliche Intelligenz ist kein Thema, welches nur bei den Unternehmen bleiben soll, sondern ganzheitlich für uns und unsere Gesellschaft relevant ist. Uns hat überrascht, wie viele ältere Menschen auch an diesem Thema interessiert waren. Das zeigt uns, dass die Arbeit von AHEAD Substanz hat und inhaltlich unfassbar wertvoll ist – für Menschen aller Altersklassen, in verschiedensten Lebensbereichen und beruflichen Branchen.