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Gastro über Vorgehen des Landes entsetzt

15.10.2020 • 20:06 Uhr
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Hartinger

Perspektivlosigkeit und Planungsunsicherheit.

Die Branchenvertreter aus Gastronomie und Tourismus sind völlig vor den Kopf gestoßen. Die Gastronomen können die Entscheidung des Landes, die Sperrstunde bei 22 Uhr zu belassen, nicht nachvollziehen. „Die Landespolitik hat eine Sperrstunden-Veränderung mit Blick auf die derzeitige Entwicklung in und um Vorarlberg herum strikt abgelehnt. Sie schiebt damit der Gastronomie weiter den Schwarzen Peter zu. Das ist eine falsche Beurteilung der Situation und eine unfaire Konsequenz, denn die Gastronomie und auch die Hotellerie sind nicht für die aktuellen Geschehnisse verantwortlich. Das belegen ja gerade die steigenden Zahlen trotz Sperrstundenvorverlegung um 22 Uhr“, macht Spartenobmann Markus Kegele keinen Hehl aus seinem Ärger über das Verhandlungsergebnis.

Markus Kegele.
Markus Kegele.

Die Branchenvertreter hatten ein Sicherheitskonzept vorgelegt, welches garantieren sollte, dass die Gäste und Mitarbeiter geschützt sind. „Für uns steht die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter an oberster Stelle. Und genau deswegen haben wir dem Land ein freiwilliges Maßnahmenpaket vorgelegt. Wir sind uns unserer Verantwortung sehr wohl bewusst. Mit einer Sperrstunde um 23 Uhr in der Gastronomie und Restaurantbetrieben hätten wir ein kontrolliertes Ausgehen möglich machen können. Jetzt geht die unkontrollierte Abwanderung in den privaten Bereich und in die benachbarte Schweiz weiter“, betont Spartenobmann-Stellvertreter Stefan Köb.

Perspektivlosigkeit

Unverständnis herrscht vor allem über die fehlenden Lösungen vonseiten des Landes. „Für uns herrscht hier eine völlige Perspektivlosigkeit, ein vorausschauendes Agieren fehlt leider komplett. Daher appellieren wir an alle Berufspolitiker, endlich für Planungssicherheit zu sorgen. Nach dem Frühjahr müsste man genug Erfahrung mit dem Virus haben, um den betroffenen Branchen klare Zukunftsszenarien bieten zu können, denn schließlich geht es um Existenzen und Arbeitsplätze“, sagt Köb.
Außerdem sehen die Spartenobmänner einen Dominoeffekt und sind sich sicher, dass es auch bald andere Branchen betreffen werde.

Stefan Köb. <span class="copyright">Hartinger</span>
Stefan Köb. Hartinger

Petition

Am Donnerstagvormittag kündigte der Vorarlberger Unos-Sprecher Sasha Petschnig im Fall der Verlängerung der Regelung eine Petition und Kundgebungen an. Er beklagte, dass Vorarlberger Gäste immer häufiger in die Schweiz auswichen, vor allem junge Leute führen per Shuttle-Bus direkt in Schweizer Diskotheken. Schweizer Unternehmen böten auch immer mehr Vorarlbergern die Möglichkeit für Hochzeiten. Das eigentliche Problem verschiebe sich also nur.