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Vorarlberger wieder in Sparlaune

28.10.2021 • 19:59 Uhr
Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. <span class="copyright">Dornbirner Sparkasse/Rhomberg</span>
Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. Dornbirner Sparkasse/Rhomberg

Vorarlberger Sparkassen-Sprecher Martin Jäger über Sparverhalten.

So viel Geld wie noch nie legen die Vorarlberger derzeit monatlich auf die Seite. Das zeigt eine repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Imas im Auftrag der Erste Bank und Sparkassen anlässlich des heurigen Weltspartags. Durchschnittlich 338 Euro im Monat legt jeder Vorarlberger und jede Vorarlbergerin auf die hohe Kante. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als der Betrag bei 260 Euro lag. Aus Sicht von Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen, deutet die Entwicklung darauf hin, dass „ein weiter Teil der Vorarlberger Bevölkerung die Krise finanziell gut überstanden“ hat. Wahrscheinlich werde heuer daher auch mehr Geld auf die Seite gelegt als je zuvor. Ein weiterer Hinweis auf die positive Entwicklung sei, dass gemäß der Umfrage die Zahl der von der Pandemie finanziell betroffenen Menschen von 34 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 29 Prozent gesunken ist. In absoluten Zahlen entspreche dies rund 16.700 Personen über 16 Jahren, die durch Corona nicht mehr finanziell eingeschränkt seien, heißt es in einer Aussendung der Sparkassen.

Zwischen 201 und 500 Euro

Große Unterschiede gibt es in Vorarlberg, was die Höhe des monatlich gesparten Betrags betrifft. Immerhin neun Prozent der Menschen haben am Monatsende überhaupt kein Geld, das sie auf die hohe Kante legen können. Ein Drittel der Befragten spart zwischen 201 und 500 Euro monatlich. Sechs Prozent der Vorarlberger können dagegen sogar monatlich mehr als 1000 Euro auf die Seite legen. Als Hauptmotive für das Sparen nennen die Befragten die Schaffung eines Notgroschens, die finanzielle Vorsorge und Absicherung sowie der Wunsch, sich später etwas leisten zu können.

Das Sparbuch ist immer noch die beliebteste Anlageform, aber verliert angesichts der Zinssituation an Popularität.  <span class="copyright">Symbolbild/apa </span>
Das Sparbuch ist immer noch die beliebteste Anlageform, aber verliert angesichts der Zinssituation an Popularität. Symbolbild/apa

Bei den Anlageformen liegt in Sachen Beliebtheit weiterhin das klassische Sparbuch an der Spitze. Allerdings hat dieses in den vergangenen zehn Jahren deutlich an Popularität eingebüßt. Zudem gaben in der Studie 60 Prozent der Befragten an, dass das Sparbuch „kein zeitgemäßes Sparprodukt“ mehr sei. „Die Sparerinnen und Sparer erkennen, dass das Geld auf dem Sparbuch im derzeitigen Niedrigzinsumfeld und mit der aktuellen Inflationsrate weniger wird. Dies sollten sie zum Anlass nehmen, um sich über alternative Anlagemöglichkeiten im Rahmen ihrer Risikobereitschaft beraten zu lassen“, meinte Jäger.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei Investments eine immer größere Rolle. <span class="copyright">Symbolbild/apa</span>
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei Investments eine immer größere Rolle. Symbolbild/apa

Ebenso an Bedeutung verloren haben Bausparverträge. 53 Prozent setzen auf diese Anlageform. Im Vorjahr war der Wert noch bei 67 Prozent gelegen, 2010 bei 62 Prozent. Leicht auf dem Vormarsch sind bei den beliebtesten Sparformen dagegen Immobilien (25 Prozent) und Wertpapiere (26 Prozent).
Ein immer wichtiger werdendes Thema ist auch die Nachhaltigkeit, heißt es seitens der Sparkassen. So würden der Studie zufolge bereits 84 Prozent der Vorarlberger beim Kauf von Konsumgütern und Produkten des täglichen Bedarfs darauf achten. Auch beim Investieren spielt die Thematik eine immer wichtigere Rolle. Immerhin zwei Drittel der Befragten gaben an, schon einmal von nachhaltigen Investments gehört zu haben. Fast die Hälfte kann sich vorstellen, „grün“ zu investieren. Allerdings besitzen nur acht Prozent tatsächlich nachhaltige Investments. In Zusammenhang mit derartigen Investitionen legen die Befragten im Ländle vor allem auf die Einhaltung höchster Standards in den Bereichen „Menschenrechte, Verbot von Kinderarbeit“, „Faire und gerechter Entlohnung“ sowie „Transparenz und Korruptionsbekämpfung“ Wert.