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Krisen mit Zuversicht begegnen

30.10.2021 • 20:28 Uhr
<span class="copyright">Andreas Jakwerth</span>
Andreas Jakwerth

Autorin Melanie Wolfers hat jüngst in Vorarlberg ihr neuestes Buch vorgestellt.

Mit dem Thema Zuversicht hat sich Seelsorgerin und Autorin Melanie Wolfers in ihrem neuesten Buch befasst. Anfang Oktober ist „Zuversicht – Die Kraft, die an das Morgen glaubt“ im bene!-Verlag erschienen und hat es auf die Bestseller-Liste der Ratgeber-Bücher des Österreichischen Buchhandels geschafft. Mittlerweile wird im Handel bereits die zweite Auflage verkauft. Den Anstoß dazu, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, hat für Wolfers die Coronapandemie gegeben. Im Zuge ihrer Beratungsarbeit traf sie Menschen, denen die Krise den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Und auch für sie selbst war die Zeit mit Kontaktbeschränkungen, Lockdowns sowie zahlreichen ausgefallenen Veranstaltungen und Vorträgen nicht leicht, erzählt die Autorin. Es war ihr daher ein Anliegen, ein hilfreiches Buch zu schreiben.

Weitere Infos

Das Buch „Zuversicht – Die Kraft, die an das Morgen glaubt“ von Melanie Wolfers ist am 1. Oktober beim bene!-Verlag erschienen und im Handel als gebundene Ausgabe oder als E-Book erhältlich (160 Seiten, ISBN: 978-3-96340-206-7). Im Rahmen der Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ der Arbeiterkammer Vorarlberg hat die Autorin kürzlich in Feldkirch über das Thema Zuversicht und ihr neuestes Werk gesprochen. Ein Video der Veranstaltung ist auf dem Youtube-Kanal der AK Vorarlberg verfügbar (https://youtu.be/FSuJjn5nP9I).

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Eine wichtige Rolle spielt in Krisensituationen nach Ansicht der Seelsorgerin die Zuversicht. Diese ist eine Widerstandskraft, um die herausfordernden Situationen bewältigen zu können. Allerdings stellte sie auch fest, dass viele Menschen ihre Zuversicht verloren haben. Mit ihrem Buch möchte Wolfers helfen, diese wieder zu finden und neu zu erlernen. In diesem Zusammenhang ist es der Autorin wichtig, dass Zuversicht nicht bedeutet, vor Krisen oder Herausforderungen die Augen zu verschließen. Vielmehr erkenne eine zuversichtliche Person den Ernst der Lage, lasse sich aber davon nicht lähmen, sondern entdecke zugleich auch Lösungsansätze und nutze die vorhandenen Spielräume – und seien sie noch so klein.

Blick für das Positive

In ihrem Buch gibt Wolfers auch Praxis­tipps, wie es gelingen kann, die Zuversicht zu stärken. Dies beginne bereits damit, in Krisenzeiten bewusst den Blick für positive Dinge zu bewahren. Denn diese geben Kraft, um die Herausforderungen zu bewältigen. Beim Start in den Tag könne etwa jeder entscheiden, ob er diesem mit einer bejahenden Einstellung begegnet oder negativ gestimmt. Die Autorin selbst wählt Ersteres und ruft sich zu diesem Zweck morgens einen entsprechenden lyrischen Text in Erinnerung. Am Ende eines Tages lohnt es sich aus ihrer Sicht, einen Blick zurückzuwerfen. In einem Zuversichts-Tagebuch können vor dem Schlafengehen einige Dinge festgehalten werden, die einen an diesem Tag hoffnungsvoll gestimmt haben.

Die gebürtige Norddeutsche lebt mittlerweile in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien. <span class="copyright">ULRIK HÖLZEL</span>
Die gebürtige Norddeutsche lebt mittlerweile in der österreichischen Bundeshauptstadt Wien. ULRIK HÖLZEL

Zur Person

Melanie Wolfers wurde 1971 im deutschen Flensburg geboren und ist auch dort aufgewachsen – in einem Haus mit direktem Zugang zum Meer. Religion hat in ihrem Leben schon immer eine Rolle gespielt, jedoch hatte sie in ihrer Kindheit und Jugend durchaus weltliche Karrierewege im Blick. Den Traum, Querflötistin zu werden, machte eine Schulterverletzung zunichte. Schlussendlich entschied sie sich als junge Frau, in Freiburg und München Theologie und Philosophie zu studieren. Danach hatte sie Lehraufträge in den beiden Städten sowie in Wien. Zudem war Wolfers Hochschulseelsorgerin an der Universität München.

2004 trat die gebürtige Norddeutsche in die Ordensgemeinschaft der Salvatorianer­innen in Österreich ein. Seitdem lebt sie in der Bundeshauptstadt Wien. 2008 gründete Wolfers das Projekt „IMpulsLEBEN“, das sich an junge Erwachsene im deutschsprachigen Raum richtet, die auf der Suche nach Lebensorientierung und sozialem Engagement sind.

Dazu hat die Seelsorgerin bereits mehrere Bücher geschrieben und ist auch als Keynotespeakerin sowie als Beraterin tätig. Seit Juni betreibt sie auch den Podcast „Ganz schön mutig – dein Podcast für ein erfülltes Leben“.

www.melaniewolfers.de

Auch Werte und innere Überzeugungen können eine Quelle für Zuversicht sein, ist Wolfers überzeugt. Denn wer sein Tun als sinn- und wertvoll erlebt, kann Schwerem leichter standhalten. Als Beispiel dafür nennt sie die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Denn hätte sich die junge Frau zu Beginn ihres Schulstreiks für das Klima von den Erfolgsaussichten leiten lassen, „hätte sie sich mit ihrem Pappschild gar nicht erst vor das schwedische Parlament gestellt“, meint die Autorin. Thunberg selbst habe in einer deutschen Talkshow einst gesagt, sie habe vor ihrem Streik keine großen Erwartungen gehabt. Sie habe lediglich alles in ihrer Macht Stehende tun wollen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Indem Thunberg sich von ihren inneren Werten und nicht von den Erfolgsaussichten habe leiten lassen, sei mittlerweile eine weltweite Bewegung entstanden.

Freude am Austausch

Die Resonanz auf ihr jüngstes Buch nennt Wolfers „sensationell“. Es zeige sich, dass die Thematik vielen Menschen unter den Nägeln brenne. Doch die Autorin freut sich nicht nur über den Erfolg ihres Werks. Sie ist auch glücklich darüber, dass sie endlich wieder bei Veranstaltungen mit Publikum Vorträge halten und sich mit den Besuchern austauschen kann.