„Oh Kim! Wie gut ist das?“

Das Okims in Hard steht für koreanisches Essen auf hohem Niveau und einen einfühlsamen Service.
Herr Müller, willkommen in Korea“, sprach der Zollbeamte in gutem Deutsch, bevor eine Knoblauch-Wolke den Raum erfüllte. So erinnert sich Gernot Müller an seine Ankunft in Südkorea vor mehr als 30 Jahren. Damals zog er für die Arbeit von Hongkong nach Seoul. „Ich habe mir gedacht, um Gottes willen, was ist hier los? Es war ganz fremd für mich“, blickt der Koch zurück. Lachend fährt er fort: „Ich war schon in Hongkong von der koreanischen Küche begeistert, obwohl ich oft nicht wusste, was ich da esse.“ In Seoul lernte er seine Frau Kim Sung Suk kennen. Sie hat ihm die Feinheiten und Tiefe der koreanischen Küche erschlossen.
Zurück in Hard.
Ein halbes Leben später stehen die beiden hinter der Bar ihres Restaurants. Müller trägt standesbewusst eine Kochjacke mit rot-weiß-rotem Halstuch, Kim ein selbstgenähtes Kleid. Gemeinsam verpflegen sie ihre Gäste mit einer aufrichtigen koreanischen Küche. Im „Okims“ legt man Wert auf frische, hochwertige Zutaten. Die bildreiche Speisekarte liest sich wie eine Einführung in die Gepflogenheiten der koreanischen Esstradition. So werden die Hauptspeisen üblicherweise mit einem Tischgrill serviert, den sich eine Gruppe teilen kann. Dazu gibt es eine große Auswahl an Beilagen in kleinen Schalen, die man Banchan nennt.
Spezielles für Alle
„Wir kochen nicht zu scharf, es ist auch nichts zu eigen im Geschmack. Wir erklären alles, das ist bei uns im Preis inbegriffen“, scherzt der Koch. Damit niemand Angst haben muss, auf die „falsche“ Art zu essen, können alle Speisen fertig angerichtet auf Tellern bestellt werden. Auch auf Messer und Gabel muss niemand verzichten. „Wenn Kinder mit ihren Eltern herkommen, haben diese oft eine Abneigung vor asiatischem Essen, aber sobald die Eltern das Essen einmal probiert haben, sind sie glücklich wie kleine Kinder“, strahlt Müller bis über beide Ohren.
Die Korea-Welle
Immer mehr junge Menschen interessieren sich für die koreanische (Pop-)Kultur. Auch Kimchi ist längst kein Fremdwort mehr. Kim fermentiert den Chinakohl selbst und verkauft ihn auch an interessierte Gäste, die ihn mit nach Hause nehmen wollen. Passend zur Saison arbeitet sie zur Zeit an einer Variante mit Bärlauch.
Okims
Adresse: Hofsteigstraße 122a, 6971 Hard
Öffnungszeiten: Mo, Do und Fr von 17:30 bis 22:30, Sa und So von 11:30 – 14:00 und 17:30 bis 22:30
Reservieren: 05574/73630 oder online unter www.okims.at/reservierung
Sebastian Vetter