Land förderte Bushaltestelle und Feuerwehrautos

Land fördert über den Strukturfonds Gemeinden bis 5000 Einwohner.
Das Land unterstützt seit Jahren Kleingemeinden bei der Umsetzung von Großprojekten, auch um mit den Investitionen im ländlichen Raum Abwanderung zu verhindern. Für diese zweckgebundenen Förderungen wurde 1997 der Strukturfonds eingerichtet, von dem seit damals „schon über 1659 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 887 Millionen Euro eine Förderzusage erhalten“ haben, wie das Land mitteilt.
Nun wurde die zweite Fördertranche für das laufende Jahr freigegeben. Das größte dabei geförderte Projekt betraf den Neubau der Kinderbetreuung in Kennelbach (Gesamtkosten 3,3 Millionen Euro), zu dem das Land knapp 246.000 Euro beitrug – was knapp an der Obergrenze für solche Förderungen lag. Zweitgrößter Fördernehmer war Schlins. Dorthin flossen insgesamt knapp 214.000 Euro an Strukturförderung für die Sanierung und Erweiterung von Sportanlagen für den UTC und den FC Schlins sowie für den Umbau des Gemeindeamtes.
„Der Strukturfonds unterstützt die Gemeinden bei ihrer Entwicklung aktiv.“
Barbara Schöbi-Fink, Landesstatthalterin
Klare Richtlinien
Anders als in anderen Bundesländern, wo Strukturförderungen mehr oder weniger freihändig vergeben werden, gibt es in Vorarlberg klare Richtlinien.
Förderung nach Finanzkraft. Satteins erhielt so für den Neubau einer Biomasseheizanlage im Gesamtwert von 620.000 Euro einen Zuschuss in der Höhe von 15 Prozent. Dieselbe Förderquote erhielt Langen für die Erweiterung seines Kindergartens, der insgesamt eine halbe Million Euro kostete.
Die Förderung orientiert sich laut Richtlinie an der Größe und der Finanzkraft der Gemeinden. So wurde das neue Tanklöschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Mäder (Gesamtkosten 497.030 Euro) zu zehn Prozent vom Land bezahlt, während man bei einem etwas teureren Tanklöschfahrzeug für Vandans mit etwa 15 Prozent dabei war. Mit etwa derselben Quote wurden auch etwas über 86.000 Euro für die Errichtung der neuen Fahrzeughalle für die Vandanser Feuerwehrfahrzeuge zugeschossen.
Egg bekam für sein Tanklöschfahrzeug hingegen nur fünf Prozent der Kosten gefördert – weil seine Finanzkraft pro Einwohner zwischen 80 und 90 Prozent jener aller Gemeinden im Land liegt und die Gemeinde derzeit zwischen 3001 und 5000 Einwohner hat.
Kooperation wird belohnt
Koo Düns und Dünserberg erhielten für ihren gemeinsamen Bauhof (450.000 Euro) eine 35-prozentige Förderung aus dem Strukturfonds, wobei sie von einem Kooperationszuschlag profitierten. Meiningen wurde ein Jugendzentrum (256.800 Euro) zu 15 Prozent gefördert und Reuthe erhielt für den Umbau einer Wohnung für die Ganztagesbetreuung von Kindergarten und Volksschule (300.000 Euro) 20 Prozent aus dem Fördertopf. Die mit knapp 23.000 Euro kleinste Förderung ging an Sonntag und Raggal für die Errichtung einer Bushaltestelle samt Wartehäuschen.
Insgesamt erhalten laut Landesregierung heuer 14 Gemeinden für insgesamt 17 Projekte Förderungen in einer Höhe von 1,4 Millionen Euro. Die Förderung erfolgt zur Hälfte aus dem Landeshaushalt und zur anderen Hälfte aus Bedarfszuweisungen, die der Bund den Ländern aus der Spielbankabgabe zur Verfügung stellt.