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Wann das Bier wieder teurer wird

11.02.2023 • 19:52 Uhr
In den kommenden Wochen bleibt der Preis dieser Vorarlberger Biere – die zu drei verschiedenen Preisen gekauft wurden – auf jeden Fall stabil. <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
In den kommenden Wochen bleibt der Preis dieser Vorarlberger Biere – die zu drei verschiedenen Preisen gekauft wurden – auf jeden Fall stabil. Klaus Hartinger

In anderen Bundesländern haben Brauereien die Bierpreise teilweise heuer schon erhöht – in Vorarlberg noch nicht.

Die Brauunion, Österreichs­ größter Braukonzern, hat die Bierpreise für die Gastronomie vor Kurzem um durchschnittlich 9,5 Prozent erhöht. Das Bier im Gasthaus wurde und wird damit also vermutlich wieder teurer (siehe dazu auch Grafik rechts). Auch andere Brauereien in verschiedenen Bundesländern sind schon in diesem Jahr mit den Preisen raufgegangen. In Vorarlberg war das bis dato noch nicht der Fall. Aber auch hierzulande dürfte der Bierpreis im Frühjahr wieder steigen, wie ein Rundruf ergibt.

„Wir werden wahrscheinlich an einer Erhöhung nicht vorbeikommen“, sagt etwa Wolfgang Sila, Geschäftsführer der Brauerei Fohrenburg in Bludenz. Um sofort hinzuzufügen: „Aber nicht vor Mai.“ Die Wintersaison wolle man noch wie gehabt hinter sich bringen, so Sila.

Wie hoch die Erhöhung sein werde, könne er derzeit noch nicht sagen, meint der Fohrenburg-Geschäftsführer. „Ich glaube aber nicht, dass wir damit in den zweistelligen Prozentbereich kommen.“ Man bemühe sich, sie so niedrig wie möglich zu halten, betont er. Die höheren Preise im Einkauf schlagen auch in der Bludenzer Brauerei zu Buche, aber nicht nur die. Auch die Lohnerhöhungen der Mitarbeiter um über sieben Prozent sind laut Sila ein nicht unwesentlicher Faktor.

Wolfgang Sila, Geschäftsführer Fohrenburg Brauerei.    <span class="copyright">Udo Mittelberger</span>
Wolfgang Sila, Geschäftsführer Fohrenburg Brauerei. Udo Mittelberger

Die Kosten für Rohstoffe seien stark gestiegen, aber auch jene für Etiketten, Kronkorken, Verpackung und anderes. Beim Glas habe man das Glück, stark auf Mehrweg zu setzen, sodass man immer Flaschen hatte, was nicht bei allen der Fall war, erklärt Sila. Im Hinblick auf die Energie gebe es indes Verträge, die dazu führen würden, dass die Kosten in diesem Bereich nicht so stark gestiegen seien.

Nicht zweistellig

„Derzeit passiert nichts“, sagt auch Kurt Michelini, Geschäftsführer der Brauerei Frastanz, auf die Frage nach einer Preiserhöhung. Auch das „frastanzer“ wird erst im Mai teurer werden, so seine Information. Bisher sei es üblicherweise so gewesen, dass die Bierpreise nicht während der Wintersaison erhöht werden, erklärt Michelini. Das werde auch dieses Mal nicht erfolgen, wenngleich die Rohstoff- und Energiekosten natürlich auch der Frastanzer Brauerei zu schaffen machen. Dort ist die bis dato letzte Preiserhöhung im Oktober vergangenen Jahres erfolgt. Auch Michelini geht davon aus, dass die kommende Erhöhung sicher nicht im zweistelligen Prozentbereich liegen wird.

Kurt Michelini, Geschäftsführer der Brauerei Frastanz.  <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Kurt Michelini, Geschäftsführer der Brauerei Frastanz. Klaus Hartinger


„Wir haben derzeit keine Bierpreiserhöhung. Aber wie die nächste Zeit ist, kann man jetzt noch nicht sagen“, heißt es von Günter Brunner, Vertriebsleiter der Mohrenbrauerei in Dornbirn. „Wir werden bei Erfordernissen die Preise anpassen“, heißt es da ein wenig kryptisch. Wann und wie das das Fall sei, könne er aktuell nicht sagen, so Brunner. „Im Frühjahr wird die Situation neu bewertet.“
Auch in der Dornbirner Brauerei ist im vergangenen Herbst die vorerst letzte Preiserhöhung erfolgt.

Günter Brunner, Vertriebsleiter der Mohrenbrauerei. <span class="copyright">Darko Todorovic</span>
Günter Brunner, Vertriebsleiter der Mohrenbrauerei. Darko Todorovic

„Wir haben die Preise im letzten Jahr zwei Mal erhöht und sind daher jetzt etwas vorsichtiger“, erklärt Lukas Dorner, Geschäftsführer der Brauerei Egg, auf Anfrage. „Vorreiter“ bei einer Preiserhöhung werde man nicht sein, meint er. „Klar sei aber, dass „die Kostenstruktur Anpassungen notwendig macht“. Wann und in welcher Höhe die erfolgen werden, sei derzeit aber noch nicht klar, informiert der Chef der Bregenzerwälder Brauerei.

Lukas Dorner, Geschäftsführer der Brauerei Egg.  <span class="copyright">Johannes Fink</span>
Lukas Dorner, Geschäftsführer der Brauerei Egg. Johannes Fink

Nachdem die Preiserhöhung im Herbst eine gewisse Höhe gehabt habe, sei es nicht sicher, dass bereits im Frühjahr neuerlich eine Erhöhung erfolge, so Dorner. Allerdings werde man sich bei einer zukünftigen Preissteigerung am untersten Limit bewegen. Im zweistelligen Prozentbereich werde sie auf keinen Fall sein – „das kann ich garantieren“.