Zurück am Steuer des Kultautos

Die Fortsetzung der Autosaga rund um das berühmte und titelgebende Gefährt läuft ab heute im Kino.
Til Schweiger spielte 1991 den Proll Bertie in „Manta, Manta“ – es war das Kinodebüt des heute 59-Jährigen. Mehr als 30 Jahre später holt Schweiger nun die Kultkarre wieder aus der Garage: „Manta Manta – Zwoter Teil“ startet und setzt die Autosaga von damals fort. Manta-Fan Bertie (Schweiger), der am Ende des ersten Teils von seiner dauerblonden Uschi (Tina Ruland) erfährt, dass er bald Vater wird und womöglich „so ‚nen Pampers-Bomber“ kaufen will, betreibt mittlerweile mehr schlecht als recht eine Autowerkstatt samt Kartbahn, in der auch sein treudoofer Altkumpel Klausi (Michael Kessler) arbeitet. Wie man erfährt, hat Bertie eine Rennfahrerkarriere hinter sich, die er nach einem schweren Unfall aufgab. Von Uschi lebt er getrennt. Aber sie haben Kinder: die patente Mücke (Luna Schweiger) und den an feschen Autos interessierten Daniel (Tim Oliver Schultz). Als Berties Laden finanziell in die Schieflage gerät, entscheidet sich der eigentlich geläuterte Bleifuß, doch noch mal zu einem Rennen anzutreten – ein Wettbewerb mit „Classic Cars“ soll es richten. Von diesem Moment an ahnt man, auf welches Fahrzeugmodell seine Wahl am Ende fallen könnte. Er trifft dabei auf seinen alten Rivalen Axel (Martin Armknecht). Das ist der mit dem „schönen Benz“ aus Teil eins.
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Typischer Charakter
Während „Manta, Manta“ einst ein Klischee nach dem anderen über die Straße jagte (Manta-Fahrer-Freundin gleich Frisörin, Atomkraftgegnerin gleich nicht alle Tassen im Schrank), um ein Milieu zu beschreiben, ist man in der Fortsetzung bemüht, den Figuren mehr als eine Eigenschaft zuzugestehen. Auch ein bisschen ironische Brechung ist dabei. Bertie, in den 90ern hängen geblieben, fährt auch mal Fahrrad. Der größte Unterschied ist aber die Konstellation der Hauptdarsteller. Im ersten Teil gab es da mehrere, fast gleichberechtigte: Den Manta und die Manta-Clique drumherum. Nun aber steht Bertie klar im Mittelpunkt – also Schweiger, der auch Regie geführt und das Drehbuch mitverfasst hat. Bertie ist nun ein Charakter, den man aus Schweiger-Filmen kennt. Maskuline Männerfigur, Typ Streuner mit dem Herz am rechten Fleck, der ein bisschen wackelt, aber nie fällt und für die Kinder da sein will. Und natürlich fehlt auch das wichtigste Zitat nicht: der Manta. Als ihn Berties Sohn Daniel erstmals erblickt, ist er sehr erstaunt. Er sagt: „Ihr könnt mir nicht ernsthaft sagen, dass das mal modern war.“
