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Dieses beliebte Café sucht neuen Pächter

05.04.2023 • 19:24 Uhr
Das Wirte-Ehepaar führ das beliebte Restaurant bis Ende September. <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Das Wirte-Ehepaar führ das beliebte Restaurant bis Ende September. Klaus Hartinger

Wirte-Ehepaar Brigitte und Cäsar Greußing, das mehr als 40 Jahre in der Gastronomie gearbeitet hat, hört auf.

Wieder einmal führen Personalmangel und Pensionierungen dazu, dass für einen Gastronomiebetrieb neue Pächter gesucht werden.

Im charmanten geschindelten Gunz-Haus am Dorfplatz von Alberschwende war einst ein „Café Muxel“ beheimatet, dann das Café „Tante Emma“ und seit elf Jahren das Café-Restaurant Caesars. Ob das Café ab 1. Oktober weiterhin diesen Namen tragen wird, ist ungewiss. Fix ist aber, dass die Gemeinde – die Besitzerin des Hauses – bis dahin einen neuen Pächter gefunden haben will. Denn die bisherigen Betreiber Brigitte (60) und Cäsar (66) Greußing hören auf.

Einerseits, weil dann beide pensioniert sind. Andererseits: „Es ist sehr schwierig, Personal zu finden, und da kommt man als Betreiber schon an seine Grenzen“, berichtet Brigitte Greußing. Zudem werden auch Mitarbeitende der Küche pensioniert. „Hätte ich ein junges Küchenteam, würde ich noch ein, zwei Jahre weitermachen. Aber in der Situation nicht.“ Der Abschied sei mit Wehmut verbunden, auch wenn die Personalsituation schwierig und die Arbeitsbelas­tung hoch ist. „Ansonsten hat es aber sehr gut gepasst. Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, erzählt die gebürtige Bezauerin. „Jetzt hoffen wir, dass ein guter Pächter gefunden wird.“

Das Café steht am Dorfplatz von Alberschwende.<span class="copyright">klaus hartinger </span>
Das Café steht am Dorfplatz von Alberschwende.klaus hartinger

Von Bezau nach Alberschwende

Bevor das Wirte-Ehepaar im Mai 2012 das Caesars übernommen hat, führte es 30 Jahre das Gasthaus „Bezauer Hof“ in der gleichnamigen Gemeinde. Als sich die Gelegenheit ergab, das Café in Alberschwende zu übernehmen, griffen die beiden zu – auch deshalb, weil Cäsar aus dem Ort stammt und die beiden mit der Übernahme des Caesars nach Alberschwende zogen.

Den Namen für das Café brachten die beiden quasi aus Bezau mit: Wenn die Menschen in den „Bezauer Hof“ einkehren gingen, sagten die meisten: „Gehen wir zum Cäsar“. Also bekam die Gaststätte in Alberschwende gleich diesen Namen.
Anfangs wollten die Vollblut-Gastronomen nur fünf Jahre bleiben, geworden sind es schließlich elf. Ausgedehnt hat sich auch das Angebot: Waren es zu Beginn vor allem Snacks, kamen im Laufe der Zeit immer mehr Speisen, Kuchen und Eis dazu. Vor allem der Gastgarten, der bis zu 50 Plätze bietet, ist sehr beliebt. Da das Café zentral neben der Straße liegt, kehren viele Vorbeifahrende ein. Aber auch Einheimische sind regelmäßige Gäste – unter anderem am Sonntag zum Frühschoppen, weil die Kirche nur einen Steinwurf entfernt ist.

Zuversicht

Da es schon länger bekannt ist, dass Greußings pensioniert werden, bekam die Gemeinde bereits vor drei Jahren Anfragen zu einer möglichen Pacht. Vor Kurzem wurde sie ausgeschrieben, nun werden die Bewerbungen gesammelt. Wegen der zentralen Lage und der Beliebtheit des Caesars ist die Gemeinde sehr zuversichtlich, Nachfolger für das Wirte-Ehepaar zu finden. Sie schreibt nicht vor, dass der Betrieb weiterhin als Café geführt werden muss, wobei die Größe der Küche nicht allzu viel Spielraum lässt. „Wir sind jedoch offen, werden die Konzepte anschauen und dann entscheiden, was passt“, sagt Ingo Hagspiel von der Gemeinde.

Das bisherige Café Caesars ist im Erdgeschoss des Hauses untergebracht, der Keller und ein Lager gehören ebenfalls zum Gastronomiebetrieb. Im ersten Stock des Hauses bieten eine Kosmetikberaterin und eine Psychotherapeutin ihre Dienstleis­tungen ein, im zweiten Stock befindet sich ein Seminarraum.