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Rückkehr auf die politische Bühne

19.06.2023 • 19:59 Uhr
Mario Leiter soll neuer SPÖ-Chef werden. <span class="copyright">Hartinger</span>
Mario Leiter soll neuer SPÖ-Chef werden. Hartinger

2021 ist Mario Leiter als Bludenzer Vizebürgermeister zurückgetreten. Nun steht er vor dem Comeback als SPÖ-Chef.

Nur 28 Stimmen haben Mario Leiter im Jahr 2015 gefehlt, um neuer Bürgermeister der Stadt Bludenz zu werden. Denn in der Stichwahl setzte sich der damalige Amtsinhaber Mandi Katzenmayer von der ÖVP mit einem Vorsprung von 27 Stimmen gegen den SPÖ-Spitzenkandidaten durch. Es war die knappste Niederlage Leiters im Rennen um das Amt des Bludenzer Stadtchefs.

Bei insgesamt fünf Wahlgängen in den Jahren 2015 und 2020 – jeweils zwei Bürgermeisterwahlen, zwei Stichwahlen sowie einer Wahlwiederholung – musste sich der 57-Jährige mit dem zweiten Platz und dem Amt als Vizestadtchef begüngen.

Mehrfach im Gespräch

Auch auf Landesebene blieb dem Bludenzer bislang der Schritt in die erste Reihe verwehrt. Dabei war er in den vergangenen Jahren schon mehrfach als möglicher Landesparteivorsitzender im Gespräch gewesen. Allerdings fehlte ihm 2016 die SPÖ-Parteimitgliedschaft, weshalb Gabriele Sprickler-Falschlunger das Amt zum ersten Mal als Übergangsvorsitzende übernahm. 2018 hatte der heutige Harder Bürgermeister Martin Staudinger im parteiinternen Rennen die Nase vorn.

Pressekonferenz

Nun soll sich dies jedoch ändern. Nachdem am Montag­abend der erweiterte Landespartei-Vorstand der SPÖ getagt hat, soll Leiter heute Vormittag bei einer Pressekonferenz offiziell als designierter Parteivorsitzender vorgestellt werden. Für den Kommandanten der Bludenzer Stadtpolizei wäre dies eine Rückkehr auf die politische Bühne. Denn im April 2021 hatte er bekannt gegeben, als Vizebürgermeister zurückzutreten, um die Führung der Stadtpolizei zu übernehmen. Auch wenn die beiden Positionen gesetzlich miteinander vereinbar gewesen wären, wollte sich Leiter zur Gänze seiner neuen Aufgabe widmen.

Seit Mai 2021 ist Leiter Kommandant der Bludenzer Stadtpolizei. <span class="copyright">Hartinger</span>
Seit Mai 2021 ist Leiter Kommandant der Bludenzer Stadtpolizei. Hartinger

„Alles in allem ist mir nach reiflicher Überlegung der Stadtkommandanten-Posten näher als die Politik. Ich bin unheimlich gern Polizist“, sagte der Bludenzer im Mai 2021 gegenüber der NEUE. Wie gerne er dies ist, zeigt Leiters berufliche Laufbahn. Immerhin ist er mittlerweile seit 38 Jahren bei der Exekutive tätig. Ursprünglich hat der am 27. Juli 1965 in der Alpenstadt Geborene eine Lehre als Einzelhandelskaufmann absolviert. Im April 1985 trat er dann aber seinen Dienst bei der Stadtpolizei angetreten und ist dort seitdem kontinuierlich die Karriereleiter nach oben geklettert. So wurde er etwa im Jahr 2000 zum stellvertretenden Kommandanten ernannt.

Präventionsarbeit

Doch nicht nur dienstlich ist Leiter in Sachen Sicherheit unterwegs. So engagiert er sich auch in unterschiedlichen Präventionsprojekten zum Thema Verkehrssicherheit und Alkohol im Straßenverkehr – so war er etwa bei der Landesinitiative „Mehr Spaß mit Maß“ als Referent tätig. Seit 2004 ist der Bludenzer zudem Unternehmer und bietet die Durchführung von Präventionsworkshops an. Nicht zuletzt ist der Stadtpolizist Gründer des Vereins „Zukunft Verkehr Österreich“. Diese soll als Vernetzungsplattform für Unternehmen dienen, die durch ihre Tätigkeit zur Verkehrssicherheit beitragen.

Vernetzung wohl auch in der SPÖ gefragt

Die Vernetzung unterschiedlicher Interessensgruppen dürfte für Leiter wohl auch als SPÖ-Landeschef eine wichtige Aufgabe werden. Denn um im kommenden Jahr bei der Landtagswahl erfolgreich zu sein, müssen alle in der Partei an einem Strang ziehen.