Grüne und ÖVP präsentieren Bildungspaket

Die grünen und schwarzen Klubobleute Eva Hammerer und Roland Frühstück stellten am Freitag ihre Wunschmaßnahmen vor.
Im Bildungsbereich gebe es in Vorarlberg viel zu tun, fasste Eva Hammerer, Klubobfrau der Vorarlberger Grünen, am Freitag das Maßnahmenpaket zusammen, das gemeinsam mit der ÖVP – vertreten durch Klubobmann Roland Frühstück – erarbeitet und präsentiert wurde.
Die Regierungspartner wollen Vorarlberg zum „chancenreichsten Land für Kinder“ machen. Auf dem Weg dahin plant man Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Wohnen, Gesundheit und Pflege, Klima und Energie sowie Sicherheit.
Der koalitionsinterne Vorschlag für ein Bildungspaket steht bereits, entwickelt von Grünen- und ÖVP-Politikern sowie Experten und Praktikern. Das Ziel: spürbare Erleichterungen und Verbesserungen in Bildungseinrichtungen oder wie Frühstück es blumig formulierte: „Bildung mit Luft, Licht und Freude.“
Service-Center
Zu den verschiedenen Maßnahmen, die man diesbezüglich setzen will, gehört zum einen, die Bildungsdirektion als eine Art „Service-Center“ für die Schulstandorte zu nutzen, wie es sich viele Lehrer und Schulleiter wünschen. Dort stehen aber erst einmal mehrere Personalwechsel an, unter anderem muss die Stelle der Bildungsdirektion neu besetzt werden, da die bisherige Direktorin Evelyn Marte-Stefani gerade ihren Ruhestand antrat.
Offensive fortsetzen
Ein besonders wichtiger Punkt für Frühstück: Die Fortsetzung der Personal- und Ausbildungsoffensive. Der VP-Klubobmann: „Ich bin diese Woche nach über 30 Jahren als Lehrer selbst in den Ruhestand versetzt worden, und wir Älteren wissen, wie groß der Brocken ist, der jetzt mit den Pensionierungen wegfällt.“ Vor allem soll das bestehende Mentoring-Programm für Berufseinsteiger evaluiert und weiterentwickelt werden.
Den hohen Stellenwert von Bewegung und gesunder Ernährung an Schulen betonte vor allem Hammerer: „Nur jedes zehnte Kind bewegt sich die empfohlene Stunde am Tag, das führt zu Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und sogar zu Depressionen und Suchterkrankungen“, so die grüne Klubobfrau. Bewegung und Sport müsse man strukturell in der Schule verankern, leistbares und gesundes Essen an allen Schulstandorten zur Verfügung stellen. Dazu gehört auch ein regionales Mittagessen sowie eine ebensolche Jause. Hierfür erarbeite man gerade ein Fördermodell.
Weitere Maßnahme: „die bewegte und kreative Schule“. Hier gibt es bereits die tägliche Bewegungseinheit an Modellschulen im Bregenzerwald sowie im Walgau. Auch verstärkte Kooperationen zwischen Schulen, Sportvereinen, Musikschulen und Kultureinrichtungen steht im Raum.
Auch fordern ÖVP und Grüne, dass Unterstützungspersonal wie Freizeitpädagogen, Stütz- und Begleitpersonal bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt wird. Ganztagesklassen und ganztägige Angebote seien ebenso wichtig, außerdem müsse das Pilotprojekt „Schule der 10- bis 14-Jährigen“ in Lustenau vorangetrieben werden. Ein attraktiveres Dienstrecht wiederum ist laut Frühstück „der einzige Punkt, wo wir sagen, da brauchen wir den Bund“, so Frühstück. Alles andere sei auf Landesebene umsetzbar.