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Wettbewerb „Vorarlberg radelt“ startet am Mittwoch

18.03.2024 • 19:58 Uhr
Wettbewerb „Vorarlberg radelt“ startet am Mittwoch
So sieht nicht der optimale Weg zur Arbeit aus. Um mehr Leute aufs Rad zu motivieren, werden von Blum ausgebaute sichere Radwege gefordert. Klaus Hartinger

Vom 20. März bis 30. September können Teilnehmende von „Vorarlberg radelt“ Radkilometer sammeln. Im Fokus der Motivationskampagne stehen Pendler.

Das gestrige Regenwetter forderte gewiss die Motivation von dem einen oder anderen Berufstätigen besonders heraus, das Auto in der Garage stehen zu lassen. Mobilitätslandesrat Daniel Zadra ließ sich am Montag hingegen nicht vom Regen abhalten und ist vom Lustenauer Bahnhof zur Pressekonferenz in die Pedale getreten, welche beim Werk zwei von Blum in Höchst stattfand. Schließlich möchte der grüne Landesrat die Vorarlberger dazu anregen, mehr vom Pkw auf das Rad umzusteigen. Dort informierte er gemeinsam mit der Firma Blum über das bevorstehende „Vorarlberg radelt“.

Pressekonferenz Vorarlberg radelt
Gerhard Humpeler, Daniel Zadra, Katharina Schön, Anna Schwerzler-Nigg. Land Vorarlberg/Bernd Hofmeister

Wettbewerb


Ab morgen soll dann im ganzen Land wieder die Kampagne dazu motivieren, mehr Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die Aktion ist Teil der bundesweiten Kampagne „Österreich radelt“, welche sich aus einer Vorarlberger Initiative entwickelt hat. Bereits seit 2019 setzten alle Bundesländer gemeinsam Anreize für den Umstieg aufs Fahrrad. Alleine im vergangenen Jahr nahmen 40.000 Radbegeisterte teil. Vorarlberg war im Bundesländervergleich mit 10.000 an der Spitze der Teilnehmenden.

Pipeline
So grün und getrennt vom Autoverkehr sind die Wege in die Arbeit nicht für alle Radfahrer. Klaus Hartinger

Moderne App

Von 20. März bis 30. September sammeln dieses Jahr im Rahmen des Wettbewerbes die Vorarlberger Radkilometer und können Preise gewinnen. Heuer startet die Aktion mit einer neuen angepassten App, welche die Teilnahme an der Kampagne vereinfachen soll. Wer nicht nach jeder Fahrt die Kilometer händisch eintippen will, kann damit auf eigenen Wunsch etwa auch die Bewegungsmustererkennung nutzten. Diese reagiert automatisch, wenn eine Strecke mit dem Fahrrad zurückgelegt wird.

Pressekonferenz Vorarlberg radelt
Die neue App trackt die Radbewegung, wenn man das will – das Feature ist aber kein Muss. Vlk/Hofmeister


Im Jahr 2024 soll außerdem der Fokus auf die Pendlerinnen und Pendler gelegt werden. Fast 170 Vorarlberger Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen unterstützen die Aktion „Vorarlberg radelt“ bereits. „Es sollen noch mehr werden“, betonte der Mobilitätslandesrat: ­„Mitarbeiter zu motivieren, umweltfreundlich zum Arbeitsplatz zu kommen, ist ein hervorragender Ansatzpunkt für die notwendige Transformation des Mobilitätsverhaltens in Richtung Klimaverträglichkeit.“ Laut der Mobilitätserhebung Vorarlberg (Kontiv 2017) sind in Vorarlberg 29 Prozent aller werktags zurückgelegten Wege jene zur Arbeit und somit der häufigste Wegezweck. Gleichzeitig sind 65 Prozent der Arbeitswege kürzer als zehn Kilometer. „Dieses Potential fürs Radfahren müssen wir ausschöpfen. Unternehmen wie die Firma Blum sind dabei wichtige Partner, die durch betriebliches Mobilitätsmanagement rasch effektive Maßnahmen umsetzen können“, erklärte Zadra.

Pressekonferenz Vorarlberg radelt
Bei Blum wurden die Radständer ausgebaut. Vlk/Hofmeister


Bei Blum wurden mit der gestrigen Pressekonferenz bereits 3253 Jobräder übergeben. Mit derartigen Rädern unterstützen Betriebe ihre Mitarbeitenden bei der Anschaffung eines Rades. Außerdem wurde in den vergangenen Jahren bei allen Werken des Beschlägeherstellers in die entsprechende fahrradfreundliche Infrastruktur investiert. Insgesamt gibt es 1800 Fahrradabstellplätze, allein im vergangenen Jahr sind rund 500 dazugekommen.

„Zudem gibt es Duschen und Garderoben und Radfahrerinnen und Radfahrer können näher am Arbeitsplatz parken als die Kolleginnen und Kollegen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren“, informierte Blum-Mobilitätsexpertin Katharina Schön: „Alle unsere Maßnahmen zielen darauf ab, die Entscheidung zum Umstieg auf nachhaltige Verkehrsmittel leichter zu machen, langfristig die Gewohnheiten zu ändern und so einen neuen Standard zu etablieren.“

Sichere Radwege gefordert

Insgesamt nehmen durchschnittlich 800 Mitarbeitende der Firma Blum jährlich bei „Vorarlberg radelt“ teil. Jedoch reicht die Investition in Fahrräder, Garderoben und Radabstellplätze nicht aus, wenn Wege nicht entsprechend ausgebaut ist. So fordert Blum-Geschäftsleiter Gerhard Humpeler „die notwendige Infrastruktur“, wie etwa „beleuchtete Fahrradwege“, damit mehr Pendler bereit seien, sich auf das Rad zu setzen. „Hier fordern wir einen weiteren und vor allem raschen Ausbau des Radwegnetztes durch das Land und die Gemeinden“, so Humpeler.

Pressekonferenz Vorarlberg radelt
Sicher Fahren will geübt sein. Darum bietet die Firma Blum ein Fahrsicherheitstraining an. VLk/Hofmeister


Nicht nur Fahrradwege und Ausrüstung seien essentiell dafür, dass der Weg zur Arbeit Spaß mache. Um die Sicherheit zu erhöhen, bietet Blum zum Start in die Fahrradsaison etwa Fahrsicherheitskurse in Kooperation mit dem AktivZentrum Bregenzerwald an.