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Begegnung: Die Kampfkunst der Vergangenheit

27.07.2024 • 10:00 Uhr
Begegnung: Die Kampfkunst der Vergangenheit
Feldkirch Schattenburg: Alfred Narat-Lanker im Interview.
Stiplovsek Dietmar

Alfred Narat-Lanker ist Obmann des Vereins „Schildwall“. Menschen, die sich mit historischer Kampfkunst beschäftigen.

Woher kommt Ihre Begeisterung für diese alten Kampfkünste?

Alfred Narat-Lanker: Ich habe ein allgemein großes Interesse an Geschichte. Ich schaue mir auch im Fernsehen viel diesbezüglich an. Ich war selbst sehr lange im Kampfsport und in der Kampfkunst unterwegs und dann bin ich quasi beim historischen Fechten hängengeblieben.

Wie eignen Sie sich im Verein das Wissen über die Kampftechniken an?

Narat-Lanker: Wir arbeiten mit historischen Aufzeichnungen, sogenannten Fechtbüchern. Momentan arbeiten wir mit einem Buch des Autors Talhoff. Während der Trainingseinheiten haben wir diese Bücher immer bei uns. Wir schauen die Bilder an und studieren die Texte. Dann versuchen wir es mit eigener Interpretation korrekt umzusetzen.

Welches Zeitalter umfasst das Training?

Narat-Lanker: Wir arbeiten zwischen dem 14. und dem 18. Jahrhundert alle Waffen durch. Momentan haben wir das Langschwert, das lange Messer, Säbel, Rapier und Dolche.

Wie läuft so ein Training ab?

Narat-Lanker: Wir beginnen mit einem Kraft- und Ausdauertraining. Dann gehen wir Schritt für Schritt die Grundstellungen durch. Anschließend üben wir immer eine ganz gewisse Technik intensiv. Am Ende des Trainings probieren wir das alles in einem sogenannten ‚Freifechtkampf‘ umzusetzen. Einmal im Quartal haben wir einen Monat, in dem wir uns einer speziellen Waffe widmen.

Wie gewährleisten Sie die Sicherheit währenddessen?

Narat-Lanker: Das Mindestalter für die Kurse beträgt 18 Jahre. Außerdem arbeiten wir mit sogenannten ‚Fechtfedern‘, die haben eine stumpfe Spitze und biegen sich beim Zustechen durch.

Wie sehen Sie die Zukunft dieses Sports?

Narat-Lanker: Ich denke, er wird weiterleben. Es ist etwas, was es schon sehr lange gibt und es ist jetzt neu entdeckt worden. Außerdem entwickelt sich der Sport immer weiter, durch Sicherheit und Co. Das Interesse steigt immer mehr, ich denke, es wird sich auch in die sportliche Richtung noch weiterentwickeln.