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Die Wintersalate sind jetzt an der Reihe

15.09.2024 • 17:00 Uhr
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Die Wintersalate sorgen auch in den kalten Jahreszeiten für feine Kost. Shutterstock

Die Gartenbeete müssen in den kommenden Monaten nicht brach liegen. Wintersalate können jetzt ausgesät werden. Sie versorgen uns in der kalten Jahreszeit mit Vitaminen und Mineralstoffen.

Im Herbst leert sich der Gemüsegarten allmählich und wird für den Winter vorbereitet. Doch die Beete müssen in den kommenden Monaten nicht brach liegen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Wintersalate auszusäen, die uns auch bei kalten Temperaturen mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Mit den richtigen Sorten und Maßnahmen ist es möglich, das ganze Jahr über frische Salate zu ernten. Sogar auf Balkon und Terrasse lässt sich das frische Gemüse ziehen.

Wissenswertes

Name: Feldsalat (Valerianella)
Gattung: Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
Familie: Baldriangewächse (Valerianoideae)
Name: Winterportulak, Gewöhnliches Tellerkraut (Claytonia perfoliata)
Gattung: Tellerkräuter (Claytonia)
Familie: Quellkrautgewächse (Montiaceae)

Im September und Oktober können Wintersalate noch direkt ins Freiland gesät werden. Sie sind unempfindlich gegen Kälte, stellen bei niedrigen Temperaturen aber das Wachstum ein. Der Erntezeitpunkt hängt von der Witterung und dem Zeitpunkt der Aussaat ab. Zwei der unkompliziertesten Wintersalate sind der Feldsalat sowie der weniger bekannte Winterportulak.

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Der Feldsalat, auch unter dem Namen Vogerlsalat bekannt, ist wohl der bekannteste Wintersalat. shutterstock

Feldsalat

Der wohl bekannteste Wintersalat ist der Feldsalat, auch unter dem Namen Vogerlsalat oder Rapunzel bekannt. Die Inhaltsstoffe Eisen, Folsäure und Vitamin C machen ihn zu einem wertvollen Herbst- und Wintergemüse. Wird er im Juli ausgesät, ist die Ernte bereits im September. Will man ihn jedoch im Winter ernten, dann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat in der ersten Septemberhälfte. Die Samen können breitwürfig ins Beet oder in Reihen gesät werden. Nach etwa fünf bis sieben Wochen ist der Salat erntereif. Feldsalat ist pflegeleicht und anspruchslos. Er gedeiht auf lockeren Böden an sonnigen Standorten, verträgt aber auch Halbschatten. Die Erde sollte leicht feucht gehalten werden, Staunässe verträgt er nicht. Als Schwachzehrer benötigt der Vogerlsalat nur wenig Nährstoffe und ist ideal als Nachkultur auf bereits abgeernteten Beeten geeignet.

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Nach fünf bis sieben Wochen ist der Salat erntereif. Shutterstock

Gewöhnliches Tellerkraut

Ein weniger bekannter Salat ist der nussig schmeckende Winterportulak, auch bekannt unter dem Namen Gewöhnliches Tellerkraut. Er enthält Vitamin C, Eisen, Kalium, Kalzium und Omega-3-Fettsäuren. Der Salat wird im September und Oktober ausgesät und keimt bei Temperaturen unter zwölf Grad. Um die sehr feinen Samen besser zu verteilen, können sie vor der Aussaat mit Sand gemischt werden. Die Erde sollte unkrautfrei und leicht aufgelockert sein und nie ganz austrocknen. Am besten gedeiht er im Halbschatten. Der Winterportulak oder Postelein, wie er auch genannt wird, braucht nur wenig Nährstoffe. Bei sehr strengen Frösten sollten die Pflanzen mit einem Vlies abgedeckt werden. Es dauert etwa sechs bis acht Wochen, bis die ersten Blätter geerntet werden können. Der Portulak kann mehrfach geerntet werden, da die Blätter nach dem Abschneiden wieder nachwachsen. Im Frühling bildet die Pflanze Blüten. Um zu verhindern, dass er sich von selbst aussät und im Garten verbreitet, können die Blüten abgeschnitten werden, bevor sie Samen bilden.

Methoden zum Anbau wiederentdeckt

Mit der Wiederentdeckung alter Obst- und Gemüsesorten werden auch traditionelle und fast vergessene Anbaumethoden wiederentdeckt. Dazu gehört auch die Pflanzung von Winterkopfsalaten, die zunehmend in Vergessenheit geriet. Viele Kopfsalate können im Herbst noch ausgesät werden und überstehen den Winter im Freiland gut. Anders als Pflücksalate werden sie erst im Frühjahr geerntet. Namen wie Winterbutterkopf oder Winterkönig erinnern noch an die ursprüngliche Anbaumethode.

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Die Wintersalate werden von Mitte August bis Ende September ausgesät. Shutterstock

Der Salat wird von Mitte August bis Ende September ausgesät. Die Pflanzen überwintern im Beet, bei starken Frösten werden sie mit einem Vlies geschützt. Während der kalten Jahreszeit stellen die Jungpflanzen das Wachstum ein. Wenn sich im zeitigen Frühjahr der Boden erwärmt, wird die Erde gehackt und ein organischer Dünger wie Hornmehl in den Boden eingearbeitet, um das Wachstum anzuregen. Bereits Ende April können so auch ohne Gewächshaus die ersten Kopfsalate geerntet werden.

Von Christine Moosmann-Hämmerle