Der Hundszahn: ein seltener Frühlingsbote

In heimischen Gärten ist der pflegeleichte und schattentaugliche Hundszahn selten zu finden. Zu Unrecht, denn diese Pflanze ist eine wertvolle Ergänzung zu anderen Frühlingsblühern und verzaubert mit ihrer filigranen Gestalt.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
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Der Hundszahn, auch Hundszahnlilie oder Forellenlilie gehört zu den weniger bekannten Zwiebelpflanzen im Frühlingsgarten. Dabei ist diese wilde Schönheit ein Gewinn für jede Pflanzung. Der Hundszahn blüht je nach Lage von Ende März bis Mai in Farbschattierungen zwischen Weiß, Gelb und Rosa. Seine Blüten erinnern ein wenig an die Blüten der Akelei. Er bringt Farbe in halbschattige Gartenbereiche, wo er seht gut zur Pflanzung unter Bäumen und Sträuchern oder am Gehölzrand geeignet ist. Die Pflanze wird etwa zehn bis 20 Zentimeter hoch und bezaubert durch ihre zarten Blüten. Sie wirkt am besten, wenn sie in kleinen Gruppen von mehreren Exemplaren gepflanzt wird. Die Blätter sind einfärbig grün oder marmoriert mit silbrigweißen bis bräunlichen Flecken, wovon sich der Name Forellenlilie ableitet.
Gattung der Zahnlilien
Der Hundszahn gehört zur etwa 30 Arten umfassenden Pflanzengattung der Zahnlilien (Erythronium) innerhalb der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Die meisten Zahnlilienarten kommen in Nordamerika und einige wenige auch in Asien vor. Die Hundszahnlilie ist die einzige in Europa heimische Art und stammt aus den nördlichen Mittelmeerländern. Sie ist von Südeuropa bis ins südliche Mitteleuropa verbreitet. An seinem natürlichen Standort wächst der Hundszahn bevorzugt in Laubwäldern, an Waldrändern und auf feuchten Wiesen. Er ist in Gegenden bis zu 2000 Höhenmetern zu finden.

Am wohlsten fühlt sich der Hundszahn in schattigen bis halbschattigen Bereichen auf humosen Böden. Während der Wachstums- und Blütezeit im Frühling bevorzugt er feuchte Böden, im Sommer verträgt er auch Trockenheit gut. Die beste Pflanzzeit ist im September und Oktober. Die Blumenzwiebeln werden einzeln in einem Abstand von etwa 20 Zentimetern und in einer Tiefe von acht bis zehn Zentimetern gepflanzt. Hundszahnlilien vermehren sich über Samen und Brutzwiebeln und bilden im Laufe der Zeit kleinere Bestände aus lockeren Horsten. Sie können durch das Abtrennen von Brutzwiebeln vermehrt werden, bevorzugt im Frühling nach der Blüte oder im Herbst. Es ist einfacher, sie im Frühling zu teilen, denn sind die Blätter erst eingezogen, ist es schwierig die kleinen Zwiebeln im Beet wiederzufinden. Nach dem Teilen müssen sie sofort wieder gepflanzt werden, sonst trocknen sie aus.

Der Hundszahn ist sehr unkompliziert und sehr frosthart. Ein leichter Winterschutz aus Laub tut ihm dennoch gut und das verrottende Laub versorgt die Zwiebeln mit Nährstoffen. Hat er sich einmal an seinem Standort etabliert, benötigt er kaum Pflege und bereichert den Garten jeden Frühling aufs Neue. Lediglich vor Schnecken muss er geschützt werden, denn auch sie lieben diesen zarten Frühlingsblüher.
Wissenswertes
Name: Hundszahn (Erythronium dens-canis), Hundszahnlilie, Forellenlilie
Gattung: Zahnlilien
Familie: Liliengewächse
Blüte: von März bis Mai
Standort: Halbschattig, auf humosen, mäßig feuchten Böden. Am Gehölzrand und unter Bäumen