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Beobachtungstipp: Sonne, Mond und Planeten im Augusthimmel sichtbar

10.08.2025 • 11:00 Uhr
Beobachtungstipp: Sonne, Mond und Planeten im Augusthimmel sichtbar
Das Sonnensystem im Überblick: Sechs Planeten sind derzeit mit freiem Auge sichtbar – von Merkur in der Morgendämmerung bis Saturn in der Nacht.
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Innerhalb von 24 Stunden lassen sich etliche Objekte im Sonnensystem beobachten. Mars und Merkur stellen Herausforderungen in der Dämmerung dar. Sogar Uranus ist in Reichweite.

Von Robert Seeberger
neue-redaktion@neue.at

Die Sonne, der Mond und insgesamt sechs der acht Planeten sind derzeit von freiem Auge beobachtbar. Die Erde ist unser Beobachtungsposten und der Neptun, der äußerste Planet, ist mit einer Helligkeit von 7,8 Magnituden zu lichtschwach. Auch für Kleinplaneten zwischen Mars und Jupiter benötigt man optische Hilfsmittel.

Sicher in die Sonne schauen – aber nur mit Schutz

Beginnen wir unsere Beobachtungen am Tage und mit einem Sicherheitstipp. Fixiert man ungeschützt von freiem Auge und umso mehr mit Optiken die Sonne, sind schwere Augenschäden die Folge. Daher sollte man das Sonnenlicht mit einer Linse auf eine glatte Oberfläche projizieren und nach den dunklen Sonnenflecken Ausschau halten. Eine Vorabinformation, ob Sonnenflecken zu sehen sind, findet man auf der Seite Sonnenaktivität | SpaceWeatherLive.com. Die Chance ist intakt, denn die Sonne ist zurzeit sehr aktiv. Sonnenfinsternis-Brillen sind für den gefahrlosen Blick in die Sonne geeignet. Spezialfolien kann man im Fachhandel besorgen und vor der Beobachtung fest vor ein Fernglas montieren.

Merkur in der Morgendämmerung

Der Merkur, der innerste Planet, ist durchschnittlich 58 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Am 1. August stand er zwischen Erde und Sonne und war daher unsichtbar. Montag früh geht Merkur um 5:08 und die Sonne gut eine Stunde später auf. Mitte August wird die Chance, den Merkur in der Morgendämmerung zu sehen besser, bis dann wird er deutlich heller und geht auch etwas früher auf. Zwei hellere Objekte sind zu dieser Zeit knapp über dem Osthorizont, rechts Procyon, der Hauptstern im Kleinen Hund und links der Planet Merkur.

Merkur hat keinen Mond und ist der mit 4880 Kilometern Durchmesser der kleinste Planet. Wegen der geringen Schwerkraftanziehung kann er keine Atmosphäre halten.

Venus und Jupiter: Glanzlichter am Morgenhimmel

Deutlich einfacher sind die Planeten Venus und Jupiter zu beobachten. Sie sind ebenfalls am Morgenhimmel zu sehen und stehen etwas höher im Himmel im Sternbild Zwillinge. Jupiter ist mit minus 1,9 Magnituden extrem hell. Weder der Mond noch die beginnende Dämmerung können daher stören. Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem. Seine hellsten vier Monde sind im Fernglas sehr gut zu beobachten. Einige Nächte Beobachtung genügen, um den Umlauf der inneren drei Monde zu verfolgen. Ihre Umlaufzeiten reichen von eindreiviertel Tagen bei Io bis gut eine Woche bei Ganymed. Mittlerweile sind 95 Jupitermonde bekannt. Durch Vorbeiflüge von Raumsonden konnten auch sehr kleine Monde ausgemacht werden.

Die Venus steht unmittelbar rechts von Jupiter und ist nochmals deutlich heller als dieser. Mit einem leistungsstarken Fernglas kann man die Venusphase erkennen. Wie der Mond zeigt auch die Venus Phasen. Am 12. August um 4.15 Uhr stehen Jupiter und Venus sehr nahe beisammen. In den Morgenstunden der kommenden Woche sind die hellsten Sternschnuppen der Perseiden trotz Mond zu beobachten, denn Perseus steht hoch am Himmel. Natürlich lohnt sich auch ein Fernrohrblick auf die Licht-Schatten-Grenze des abnehmenden Mondes.

Saturn und Uranus: Die Ringplaneten am Nachthimmel

Saturn ist mit 0,8 Magnituden sehr hell, ist ab dem späten Abend und in der zweiten Nachthälfte im Sternbild Fische zu finden. Berühmt und beliebt ist Saturn wegen seines Ringes, den wir derzeit von der Kante sehen. Raumsonden haben auch bei Uranus ein schwaches Ringsystem entdeckt. Seine Helligkeit ist auf 5,8 Magnituden gestiegen. Es ist ein Versuch wert, ihn in nach Mitternacht zwischen Plejaden und Hyaden zu suchen. Dabei ist eine Sternkarte hilfreich. Möchte man den Planetenreigen vervollständigen, muss man Anfang der Woche knapp nach Sonnenuntergang im Westen im Sternbild Jungfrau den 1,6 Magnituden hellen Mars suchen.