Besser leben

Gartentipp: Paprika und Pfefferoni werden immer beliebter

30.06.2024 • 06:00 Uhr
2380178051
Paprika sind reich an Vitaminen, vor allem Vitamin C und Provitamin A.shutterstock

Paprika und Pfefferoni erobern zunehmend die heimischen Gemüsegärten. Sie zählen zu der Familie der Nachtschattengewächse, lieben heiße Sommer und kommen in vielen Formen vor.

Früher waren sie eher die Exoten im Garten, in den letzten Jahren jedoch er­oberten Paprika und Pfefferoni zunehmend die heimischen Gemüsegärten. Es gibt sie in zahlreichen Farben und Formen und den unterschiedlichsten Schärfegraden.

Ob mild-süße fleischige Paprika oder feurig scharfe Pfefferoni, botanisch besteht kein Unterschied, denn sie alle zählen zur Gattung Capsicum (Paprika), aus der Familie der Nachtschattengewächse. Sie lieben heiße Sommer und benötigen eine Temperatur von mindestens 19 Grad, um zu blühen. Paprika sind reich an Vitaminen, vor allem Vitamin C und Provitamin A und lassen sich in der Küche vielseitig verwenden. Das Capsaicin, der Stoff, der für ihre Schärfe verantwortlich ist, kommt nur in der Gattung Capsicum vor. In tropischen Gebieten sind Paprika und Pfefferoni mehrjährige Gewächse, in Europa überstehen sie die kalten Winter nicht, sind einjährig.

In ihrer ursprünglichen Heimat Süd- und Mittelamerika wird das Gemüse seit mindes­tens 7000 Jahren angebaut. Inzwischen gibt es durch Züchtung zahllose Sorten. Sie unterscheiden sich vor allem in Fruchtgröße, Form, Farbe und Schärfegrad. Nach Europa kam der „Spanische Pfeffer“, wie die Schoten auch genannt wurden, erst gegen Ende des 15. Jahrhunderts und erreichte von hier aus weite Teile der Welt.

2281675837
Paprika und Pfefferoni benötigen eine Temperatur von mindestens 19 Grad, um zu blühen.shutterstock

Paprika pflanzen

Die Paprika und ihre Verwandten sind allesamt kälteempfindlich. Ab Ende April können sie in ein unbeheiztes Gewächshaus gepflanzt werden. Mit der Pflanzung im Freiland sollte bis nach den Eisheiligen gewartet werden. Paprika benötigen einen möglichst sonnigen, warmen Platz in lockerer, humusreicher Erde. Idealerweise wird der Boden vor der Pflanzung mit Kompost und Hornmehl versorgt. Paprika gedeihen auch im Topf. Das Pflanzgefäß sollte groß genug sein und mit spezieller Gemüseerde befüllt werden. Ein überdachter Ort schützt die Pflanzen vor Regen.

Am besten werden die jungen Pflänzchen gleich bei der Pflanzung an einem dünnen Holzstab als Stütze befestigt, damit sie nicht umknicken. Sie brauchen viel Wasser und sollten im Gewächshaus und im Topf während der Sommermonate täglich gegossen werden. Regelmäßiges Düngen mit einem Gemüsedünger fördert die Bildung von gesunden Früchten. Um den Ertrag zu erhöhen, kann die sogenannte Königsblüte ausgebrochen werden. Sie wächst aus der Gabelung zwischen dem Haupttrieb und dem ersten Seitentrieb. Durch diese Maßnahme wird das Trieb- und Blattwachstum angeregt.

Paprika und Pfefferoni können auch selbst aus Samen gezogen werden. Am besten werden sie bereits Ende Februar in Töpfen auf der Fensterbank ausgesät, damit sie bis zum Zeitpunkt der Pflanzung ins Freiland kräftig genug sind.

2397211597
shutterstock

Kolumbus und die Pfefferschoten

Im Europa des späten Mittelalters waren exotische Gewürze, darunter besonders der Pfeffer, sehr beliebt. Um neue Handelswege nach Indien und zu den Gewürzinseln zu erschließen, brach Christoph Kolumbus nach Westen auf. Er erreichte jedoch nicht Indien, sondern die dem amerikanischen Kontinent vorgelagerte Insel Haiti. Dort gab es zwar keinen schwarzen Pfeffer, dafür aber rote Pfefferschoten, die Pfefferoni.

1723028395
Christoph Kolumbus und seine Seeleute waren die ersten Europäer, die die roten Pfefferschoten, die Pfefferoni, probierten.shutterstock

Kolumbus und seine Seeleute waren die ersten Europäer, die die Pfefferschoten probierten. Dieses scharfe Gewächs, das die Einheimischen „aji“ nannten, schmeckte ihnen gar nicht. Trotzdem soll Kolumbus ein paar getrocknete Früchte mit auf sein Schiff genommen und sie als Medizin gegen Sodbrennen eingesetzt haben.

Auf Kolumbus zweiter Reise nach Amerika nahm der Schiffsarzt die Samen der Pfefferoni mit nach Spanien. Von dort aus traten die Pflanzen bald ihren Siegeszug über die ganze Welt an.