Flora

Gartentipp: Wildrosen, die schönen Wilden

25.05.2024 • 16:00 Uhr
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Wildrosen blühen nur einmal im Jahr, meist im Mai oder Juni. Shutterstock

Wildrosen sieht man selten und blühen nur einmal im Jahr, haben aber viele Vorteile: Sie sind äußerst robust, pflegeleicht und ihre üppigen Blüten bieten zahlreichen Insekten Nahrung.

Zurzeit blühen in vielen Gärten Rosen. Bei den meisten davon handelt es sich um Exemplare, die durch Züchtung entstanden sind. Ihre Vorfahren, die Wildrosen, sieht man weitaus seltener, obwohl sie nicht nur schön sind, sondern viele weitere Vorteile bieten. Wildrosen bezaubern uns mit ihrer üppigen Blüte und ihrem intensiven Duft. Sie dienen als Nahrung und Versteck für Insekten und Vögel. Doch damit nicht genug: Wildrosen sind auch äußerst robust und pflegeleicht.

Üppige Blüten

Im Gegensatz zu den zahlreichen Zuchtformen blühen Wildrosen nur einmal im Jahr, meist im Mai oder Juni. Dafür fällt ihre Blüte umso üppiger aus und bietet zahlreichen Insekten Nahrung. Ihre überwiegend ungefüllten Blüten machen es Bienen und anderen Insekten leichter, an Pollen und Nektar zu gelangen. Nach der Blüte bilden Wildrosen schöne Hagebutten aus, die den Garten noch im Winter mit ihrem leuchtenden Rot oder Orange schmücken, und gerne von heimischen Vögeln gegessen werden. Sie sind reich an Vitamin C und eignen sich zur Herstellung von Tee oder Marmelade.

tipps

Blüte: Einmalblühend, Blüte meist fünfblättrig ungefüllt, selten gefüllt.
Früchte: Hagebutten.
Standort: Sonnig ,halbschattig.
Wuchs: Strauchartig, überhängend.
Verwendung: Als Solitär- oder als Heckenpflanze, passt gut zu einer naturnahen Gestaltung.

Die vier häufigsten Wildrosenarten sind: die Hundsrose mit ihren rosafarbenen Blüten, sie blüht von Mai bis Juni. Die Essigrose bildet rosa- bis pinkfarbene Blüten und blüht je nach Standort von Juni bis Juli. Mit weißen bis rosaroten Blüten wartet die Kartoffelrose auf, die von Juni bis August blüht. Die Bibernellrose schließlich schmückt sich von Mai bis Juni mit weißen oder gelben Blüten.

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Wildrosen gelten als robust und pflegeleicht.Shutterstock

Geschichte

Wildrosen waren ursprünglich nur auf der Nordhalbkugel der Erde beheimatet. Sie wurden schon von den Babyloniern gezüchtet und genutzt, indem die Blütenblätter in Fett getaucht und zu duftenden Salben verarbeitet wurden. Der Geschichtsschreiber Herodot schilderte im fünften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Rosengärten in Babylonien und Thrakien. In Persien wurde vermutlich die Destillation von Rosenöl erfunden, das auch im antiken Rom bekannt war. Bereits in der griechischen Antike wurde die Rose als „Königin der Blumen“ bezeichnet. Im Mittelalter wurden Rosen zunächst als Heilpflanzen in Klostergärten kultiviert. Die Blütenblätter der sogenannten Apothekerrose (Rosa gallica) wurden für Bäder bei schlecht heilenden Wunden und entzündeten Augen verwendet, sowie zur Herstellung von Gurgelmitteln. Die orientalischen Rosen wurden durch Kreuzfahrer, Araber und Osmanen nach Mittel- und Nordeuropa gebracht.

Wildrose
Christine Moosmann-Hämmerle

Um 1600 gelangten auch gelbe Rosen aus Asien nach Europa. Von ihnen stammen viele der heutigen gelben Rosen ab. Im 18. Jahrhundert kamen durch den Handel mit Asien immer mehr Rosen nach Europa, wo sie mit europäischen Arten gekreuzt wurden und die Rosenzucht in größerem Stil begann.

Christine Moosmann-Hämmerle