Kultur

Intime Songs in einer magischen Zeit

15.12.2021 • 17:46 Uhr
Rebekka Bakken beim Konzert in Liechtenstein. <span class="copyright">Daniel Furxer</span>
Rebekka Bakken beim Konzert in Liechtenstein. Daniel Furxer

Die norwegische Sängerin Rebekka Bakken spielte ein hinreißendes Weihnachtskonzert.

Das Eingangsfoyer des TAK in Schaan war weihnachtlich geschmückt, alles war vorbereitet für ein vorweihnachtliches Konzert. Rebekka Bakken ist mit ihrem Album „Winter Nights“ auf Tournee und der Theatersaal bot für ihre intimen Songs die passende Atmosphäre. Mit im Gepäck hatte sie ihre Band bestehend aus Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger. Bakken entführte das Publikum gleich in die Welt der magischen Zeit, die sich Weihnachten nennt. Mit Liedern wie „Kyrie Eleison“ und „Mary’s Child“ bewegte sie sich sehr nahe an der Tradition, schaffte es aber mit ihrer wohlklingende Stimme, dass die Songs nie ins Kitschige abrutschten. Am Konzertflügel sitzend schlug sie sehr sanfte Töne an und unterhielt das Publikum auf Deutsch mit Anekdoten aus ihrem Leben.

Musikalische Liebe

Dass sie aber auch anders kann, zeigte die Sängerin bei den Liedern, bei denen sie zum Mikrofonständer griff und mit der Band mittanzte. Bei zwei Tom-Waits-Covers bewies sie, dass es bei ihr auch rauer und rockiger zugeht. Mit dem Song „Der Schnee draußen schmilzt“ von Ludwig Hirsch bekannte sie sich auch zur musikalischen Liebe zu diesem Künstler. Die Band, allen voran der Schlagzeuger, passte sich optimal den Stimmungen der Lieder an und zeigte eine hohe Bandbreite, was die Dynamik anbelangte. Trotz gut gespielter Gitarrensoli stand ihr Gesang immer im Vordergrund und begeisterte den bis fast auf den letzten Platz gefüllten Saal.

Unter die Haut

Unter die Haut ging das Lied an ihren Vater („True North“), das sie schrieb, als sie das erste Mal Weihnachten ohne ihn verbringen musste. Auch der ethnische norwegische Gesang, den sie A Cappella vortrug, veranschaulichte, wie breit das Spektrum ihres Könnens ist. Als Zugabe spielte sie „Stille Nacht“, und sang die Strophen auf Englisch und auf Deutsch. Eines ist nach diesem Konzertabend klar: Rebekka Bakken ist nach wie vor eine Ausnahmesängerin, die wie ein guter Wein, im Alter immer besser wird.

Daniel Furxer