Oska: Ein Album voller Hoffnung und Glaube

Die Singer-Songwriterin Oska alias Maria Burger hat kürzlich ihr zweites Album „Refined Believer“ herausgebracht. Am 12. Juli spielt sie beim Poolbar Festival in Feldkirch.
NEUE: Warum haben Sie ihr aktuelles Album „Refined Beliver“ in London geschrieben und aufgenommen?
Oska: Ich habe plötzlich bemerkt, dass meine Zeit in Wien vorbei war. Eigentlich wollte ich nach Berlin, aber meine Tarotkarten haben Nein gesagt. (lacht) In London habe ich ziemlich schnell meinen Producer David Kosten kennengelernt. Dort war ich zum ersten Mal in meinem Leben auf mich allein gestellt, was mir gutgetan hat. Mir hat vor allem die Atmosphäre in den Pubs gefallen, wo ich die meisten Songs des neuen Albums geschrieben habe. Das zweite Album ist eine Verarbeitung vieler Beziehungsgeschichten, was mich sehr befreit hat. Das dritte Album, an dem ich schon arbeite, wird dann nochmals ganz anders werden.
Wie kam es zum Albumtitel „Refined Believer“?
Oska: Es ist der letzte Song auf dem Album und ich fand ihn als Albumtitel sehr passend, weil er die Themen Glaube und Hoffnung aufgreift, die sich durch mein Album ziehen. Nachdem ich diese beiden Elemente zeitweise verloren habe, entdecke ich sie in diesen Liedern wieder neu. Im Lied „Like A Song“ singe ich von etwas, das „bigger than myself“ ist. Damit meine ich nicht unbedingt etwas Religiöses, aber etwas an das ich wieder hoffen kann.

Es fällt auf, dass Ihre Songs erzählerischer sind als früher. Warum?
Oska: Meine Mama hat uns fünf Kindern immer schon gern auf ihrer Gitarre irische Balladen vorgesungen. Wilde Geschichten wie die von Frauen, die ihre Männer ertränken. Das hat mich inspiriert, selbst auch eine Geschichtenerzählerin zu werden. Die US-amerikanische Folksängerin und Gitarristin Joan Baez ist eine Frau, die mich als Jugendliche sehr beeinflusst hat. Diese beiden Einflüsse habe ich auf meinem Album vereinen können.
In anderen Interviews haben Sie erwähnt, dass Sie sehr gern lesen. Was lesen Sie gerade?
Oska: Ich lese aktuell „100 Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez. Mir gefällt es sehr gut, den historischen und politischen Kontext von Kolumbien und Lateinamerika mitzubekommen, in den dieses Buch eingebettet ist. Dass viele Figuren gleich heißen und man mit der Zeit etwas durcheinanderkommt, damit kann ich leben. (lacht)
Was verbindet Sie mit Vorarlberg?
Oska: Ich hatte am Anfang meiner Karriere das Glück, dass ich in einen Vorarlberger Freundeskreis hineingekommen bin. So habe ich einen speziellen Bezug zu Vorarlberg. Das erste Mal im Spielboden aufzutreten, und meine Freunde im Publikum zu wissen, das war schon sehr fein. Die Poolbar ist mein Lieblingsopen Air und das sag ich nicht einfach so leichtfertig, es ist wirklich so.
Was sind Ihre Träume für die Zukunft?
Oska: Ich würde gerne einmal als Hauptact vor mehreren 1000 Leuten spielen, im Rahmen eines Tourkonzertes. Natürlich waren die Shows mit Coldplay im Ernst Happel Stadion in Wien unbeschreiblich schön, aber ich glaube nicht, dass die Leute extra nur wegen mir gekommen sind.(lacht). Bei diesen vier Konzerten in einer Woche bin ich als Performerin sehr gewachsen. Früher habe ich mich nicht getraut so groß zu denken, aber mittlerweile glaub ich, dass ich diesen Weg gehen kann.
Daniel Furxer