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Immer mehr Gewalt gegen Polizeibeamte

18.03.2021 • 20:34 Uhr
Angriffe gegen Polizisten nehmen rasant zu. Laut Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher sei dies auf eine Abnahme an Respekt vor der Obrigkeit zurückzuführen.<span class="copyright"> Stiplovsek</span>
Angriffe gegen Polizisten nehmen rasant zu. Laut Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher sei dies auf eine Abnahme an Respekt vor der Obrigkeit zurückzuführen. Stiplovsek

Angriffe auf Polizeibeamte nahmen im Jahr 2020 um 43,6 Prozent zu.

Diesen Trend beobachte man schon länger, oft seien Alkohol oder Suchtgift im Spiel, 2020 aber verstärkte auch die Pandemie-Situation die Aggressionen, so Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher zur APA. Die Vorarlberger Aufklärungsquote von 62,2 Prozent bedeutet laut Kriminalstatistik einen bundesweiten Spitzenwert.

Dass Gewalt gegen Polizisten zunimmt, habe zudem mit einer generellen Abnahme des Respekts vor der Obrigkeit zu tun, so Ludescher und verwies etwa auf das Phänomen der staatsverweigernden Personen.

Statistik

Insgesamt bearbeitete die Vorarlberger Polizei im vergangenen Jahr 20.319 Anzeigen, ein Minus von 3,2 Prozent. Die Gewaltkriminalität sank um 5,1 Prozent auf 3854 Delikte, wobei aber mehr Gewalt im Privatbereich registriert wurde (plus 10,1 Prozent). Rückläufig war hingegen die Suchtmittelkriminalität (minus 10,3 Prozent). Stabil blieben mit rund 10.750 Anzeigen die Eigentumsdelikte.

Bei Diebstählen wurde ein Rückgang von 11,6 Prozent auf 3550 Fälle registriert, bei Einbruchsdiebstählen gab es jedoch ein Plus von 19,6 Prozent auf 2036. Allein 440 dieser Delikte waren auf eine Serie von Keller-Einbrüchen im Sommer zurückzuführen. Wohnungseinbrüche gingen um 6,7 Prozent zurück, auch Raub-Delikte an öffentlichen Plätzen nahmen von 34 auf 19 Fälle ab.

Mehr Anzeigen verzeichnete die Polizei bei Sachbeschädigungen (plus 5,5 Prozent) und im Bereich der Internetkriminalität (plus 20,4 Prozent).