Volkshilfe trommelt gegen die Kinderarmut

Die Volkshilfe drängt auf Maßnahmen gegen die Kinderarmut. Die Teuerung betreffe vor allem sie und ihre Familien.
Mehr als jedes fünfte Kind in Österreich leidet unter Armut. 18.000 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre sind allein in Vorarlberg armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Darauf machte die Volkshilfe im Rahmen einer österreichweiten Tour in am Donnerstag in Feldkirch aufmerksam. Unterstützt wurde die traditionell SPÖ-nahe Volkshilfe von der Aktion kritischer Schüler_innen sowie von Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne).
Kinder besonders betroffen
Die Teuerung treffe armutsgefährdete Familien viel brutaler, da sie rund die Hälfte ihres Einkommens für Lebensmittel, Wohnen und Energie ausgeben müssten, hieß es. Der Blick auf die explosive Preisentwicklung zeige, wie existenziell die Bedrohung sei. Wenn Butter plötzlich um ein Drittel mehr kostet und Penne um 79 Prozent mehr kosten, reiche es am Ende des Monats nicht einmal mehr für die sprichwörtlichen Butternudeln. „Ein Sozialstaat, der Kinder am Ende des Monats hungern lässt, ist keiner“, so die Geschäftsführerin der Volkshilfe Vorarlberg, Annegret Senn. Man fordere seit Jahren eine Kindergrundsicherung.
„Die Mehrausgaben für eine Kindergrundsicherung würden bei rund zwei Milliarden Euro pro Jahr liegen. Bei einem versprochenen Antiteuerungspaket von 28 Milliarden Euro bis 2026, sollten wir über diese Investition in die Zukunft, in der Einkommen gleicher verteilt wären und die Kinderarmut um zwei Drittel verringert wäre, keine Sekunde nachdenken. Stellen wir uns einfach folgende plakative Rechnung vor: Statt Steuergeschenken für die Reichen könnte man jetzt geborenen Kindern 14 Jahre lang eine Kindheit ohne finanzielle Sorgen schenken“, so der Geschäftsführer der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger.