Warum der Achraintunnel jetzt gewartet wird

Der Achraintunnel war vergangene Woche fast täglich gesperrt. Am Dienstag und Mittwoch sind auch noch Sperren geplant.
Seit Montag, 6. März, zeigt sich untertags in Schwarzach bei der Gutenbergstraße zwischen Transgourmet und Sutterlüty immer dasselbe Bild: Die Autos fahren im Schritttempo, es herrscht Stau. Genauso sieht es auf der Tobeltraße von Alberschwende kommend kurz vor der Kreuzung in die Hofsteigstraße in Schwarzach aus.
Der Grund dafür: Der Achraintunnel ist wegen Wartungsarbeiten gesperrt. Vergangene Woche war er von Montag bis Donnerstag, jeweils von 9 bis 16 Uhr, und am Freitag, von 9 bis 11.30 Uhr, nicht befahrbar. Diese Woche sind die Sperren noch heute und morgen, von 9 bis 16 Uhr, geplant. „Die Sperren wurden bewusst auf den Berufs- und Skiverkehr angepasst“, heißt es von der Straßenbauabteilung des Landes.

Konkret werden folgende Arbeiten beim Achraintunnel durchgeführt: Die Querschlagsbelüftung wird instandgesetzt, parallel dazu wird die Beleuchtung in den Pannenbuchten auf LED umgestellt. Nach Ostern wird der Tunnel regulär gewartet und gereinigt, doch wegen des Umfangs der jetzigen Arbeiten kann dies nicht zeitgleich gemacht werden. So sei bei der Demontage der alten Pannenbuchtbelechtung und bei der Montage der neuen teilweise der gesamte Tunnelquerschnitt blockiert, informiert die Straßenbauabteilung. Zudem müsse der Kabeltrog auf dem erhöhten Seitenstreifen punktuell geöffnet werden, was in Kombination mit Tunnelwascharbeiten nicht möglich sei.
Alle Verkehrsbehinderungen auf Landesstraßen werden in das österreichweit einheitliche System EVIS penibel eingegeben. So auch in diesem Fall.
Straßenbauabteilung des Landes
Kfz-Lenker waren vergangene und diese Woche teilweise überrascht, dass der Tunnel gesperrt ist. Es finden sich nämlich weder vom Kreisverkehr Dornbirn Nord noch von Alberschwende kommend Hinweistafeln über die Dauer der Sperre. Erst direkt vor dem Tunnel ist an beiden Einfahrten das Stopp- und Umleitungsschild zu sehen. Bei der Verkehrsübersicht des ÖAMTC ist die Sperre jeweils für den aktuellen Tag eingegeben, über die mehrtägige Dauer ist dort nichts zu erfahren. Von der Straßenbauabteilung heißt es bezüglich Bekanntgabe der Sperre: „Alle Verkehrsbehinderungen auf Landesstraßen werden in das österreichweit einheitliche System EVIS penibel eingegeben. So auch in diesem Fall. Die Eingabedaten werden durch die zentrale Clearing-Stelle geprüft und dann freigegeben beziehungsweise zur Veröffentlichung weitergeleitet.“
„Geheimnis des Problemtunnels“
Gefühlt ist der Achraintunnel sehr oft gesperrt, sodass im April letzten Jahres vom „Geheimnis des Problemtunnels“ gemunkelt wurde. Der SPÖ-Abgeordnete Lukas Riepler und Neos-Abgeordneter Garry Thür haben damals eine Anfrage an den zuständigen Landesrat Marco Tittler (ÖVP) gestellt mit dem Titel „Der Achraintunnel: Das Geheimnis um den Problemtunnel lüften.“ Die NEUE fragte Riepler gestern nach den Ergebnissen. Er sagte: „Die Anfrage ist nicht schlecht beantwortet worden. Das Ergebnis war, dass es keine Auffälligkeiten im Vergleich zu anderen Tunneln gibt.“

Bis auf wenige Ausnahmefälle würden bei allen Tunneln zweimal jährlich Wartungs- und Reinigungsarbeiten durchgeführt, heißt es in der Anfragebeantwortung. So auch beim Achraintunnel. Gesperrt werden müsse der Tunnel während dieser Arbeiten wegen des Sprühnebels bei den Reinigungsarbeiten, der dadurch bedingten Verschmutzung der Fahrbahn und der Außerbetriebnahme einzelner Anlagenteile, damit sie überprüft und gewartet werden können.
Instabiles Gestein?
Thema im vergangenen Frühjahr war, dass der Achraintunnel wegen instabilem Gestein und den Erdbewegungen im Gebiet vom Lustenauer Ried bis zum Achraintunnel einer der Gründe für die Tunnelsperren sein könnte. In der Anfragebeantwortung wird dies verneint und erklärt: „Vor dem Bau des Achraintunnels wurden intensive Baugrunduntersuchungen durchgeführt. Es war daher hinlänglich bekannt, dass das Gestein anspruchsvoll ist. Dies wurde sowohl in der Planung als auch bei der Bauausführung berücksichtigt. Der Achraintunnel ist bautechnisch in einem sehr guten Zustand und weist keine Schäden auf, die sich beispielsweise auf eine mangelhafte Berücksichtigung der Baugrundverhältnisse zurückführen lassen. Die angesprochenen Sperren des Achraintunnels haben daher nichts mit der Geologie des Gebirges zu tun.“