Ins ideale Licht gerückt

Klaus Hartinger
Beleuchtungsmeister Matthias Zuggal (35) sorgt bei den Bregenzer Festspielen bei der Hausoper für Lichteffekte und Stimmung.
Wie schaut Ihr Arbeitsalltag aus?
Matthias Zuggal: Am Morgen bauen wir das Bühnenbild auf und richten alles ein. Dann schauen wir, ob alles funktioniert und kontrollieren den Fokus der einzelnen Scheinwerfer. Während der Vorstellung spielen wir die Stimmungen durch und kontrollieren, ob alles nach Plan läuft.
Lief bereits einmal etwas nicht nach Plan?
Das sind nur Kleinigkeiten, die dem Zuschauer nicht auffallen. Ich merke es aber, weil ich weiß, wie es aussehen sollte. Wir hatten letztes Jahr Scheinwerfer, die wie eine Sonne aufblitzen hätte sollen. In der Pause haben wir es schnell umbauen müssen, und im zweiten Teil hat es funktioniert.
Was wäre eine Oper ohne Licht?
Dunkel. (lacht) Es wäre nicht spannend, es wäre fad. Das Licht unterstützt Schauspieler und Sänger, damit sie im richtigen Licht stehen.
Können Sie die Oper schon auswendig?
Man muss die Oper gut kennen und die Proben oft sehen, damit man reagieren kann. Ich sehe die Oper etwa zehn bis fünfzehn Mal. Ich kann gewisse Stellen, die mir musikalisch besonders gefallen, schon auswendig. Ich konzentriere mich dabei jedoch auf das Licht, wie dieses aussieht und ob ein Sänger etwa an der falschen Stelle steht.
Was gefällt Ihnen an ihrem Job?
Die Abwechslung macht mir Spaß. Im Festspielhaus ist von der Oper bis zum Schulball alles dabei. Beim Schulball bin ich freier beim Programmieren als bei einer Oper. Ich bin auch in der Lehrlingsausbildung tätig. Jungen Menschen etwas beizubringen, macht mir Spaß.
Wie ist Ihr Zuhause beleuchtet?
Ich habe keine spezielle Beleuchtung. Es ist eher meine Partnerin, die sich um die gemütliche Beleuchtung kümmert. Es kommt schon vor, dass ich mal ein LED-Band hinter den Fernseher gebe, aber eigentlich würde man bei mir zu Hause nicht glauben, dass ich Beleuchter bin.
Was begeistert Sie an Licht?
Dass man Stimmung erzeugen, eine Szene hervorheben kann. Dass man sich durch das Licht wohlfühlen kann oder auch merkt: Das ist der Böse oder der Gute.