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Wie stark die Preise für Schwimmbäder gestiegen sind

01.08.2023 • 22:33 Uhr
Im Waldbad Enz in Dornbirn (hier im Bild) zahlen Jugendliche jetzt 4,20 Euro – vor sechs Jahren waren es 3,50 Euro.      <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Im Waldbad Enz in Dornbirn (hier im Bild) zahlen Jugendliche jetzt 4,20 Euro – vor sechs Jahren waren es 3,50 Euro. Klaus Hartinger

Die Arbeiterkammer Vorarlberg hat die derzeitigen Eintritts­preise für Schwimmbäder mit denen von 2017 verglichen.

Rund 30 Freibäder gibt es in Vorarlberg. Dass auch sie nicht von der Teuerungswelle verschont wurden, verwundert nicht. Allerdings ist die Erhöhung der Kartenpreise teilweise sehr heftig ausgefallen, wie eine Untersuchung der Arbeiterkammer Vorarlberg zeigt.


Die AK hat die aktuellen Preise für Tages- und Jahreskarten der heimischen Schwimmbäder (darunter auch Hallenbäder) – jeweils für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren – mit denen von vor sechs Jahren verglichen. Laut Arbeiterkammer stiegen die Verbraucherpreise von Juli 2017 bis Juni 2023 um 26,9 Prozent. Bei den Schwimmbädertickets sei das ein wenig anders: Nur einige der Eintrittspreise stiegen um diesen Prozentsatz, viele hingegen teils deutlich stärker – im Durchschnitt um 35,13 Prozent.

Spitzenreiter Dalaas

Spitzenreiter bei den Preissteigerungen ist laut AK-Vergleich das Freibad Dalaas. Dort gibt es bei den Saisonkarten allerdings für Dalaaser niedrigere Preise als für andere. So kostet die Jahreskarte für Jugendliche heuer 44 Euro für Dalaaser und 68,60 Euro für alle anderen, wobei in dieser Regio-Karte auch noch die Eintritte in die Bäder in Braz, Klösterle und Lech inkludiert sind. Damit kos­tet letztere Karte aber um 357 Prozent mehr als noch im Jahr 2017. Der Preis hat sich somit mehr als verdreifacht.
Die Jahreskarten für Senioren kosten jetzt 50–77 Euro, jene für Schüler 37–58,8 Euro und jene für Erwachsene 55–84 Euro. Dabei handelt es sich ebenfalls um Preissteigerungen zwischen 200 und 300 Prozent. Und auch für die Tageskarten müssen die Besucher im Freibad Dalaas nun um einiges tiefer in die Tasche greifen.

Das Schwimmbad in Dalaas.   <span class="copyright">Dietmar Stiplovsek</span>
Das Schwimmbad in Dalaas. Dietmar Stiplovsek

Zuständig für die Preisgestaltung im Freibad Dalaas ist die Gemeinde. Von dort heißt es auf Anfrage, dass man erhöhen habe müssen, weil man weitaus am billigsten und einfach zu billig war. So betrug 2017 der Preis für die Saisonkarte für Jugendliche 15 Euro.
Allerdings ist nicht nur das Schwimmbad in der Klostertaler Gemeinde teurer geworden, wobei es sich mit seinen hohen Steigerungen schon deutlich von den anderen Bädern abhebt. Der Großteil der Bäder hob die Preise laut AK in jeder Kategorie um mehr als 26,9 Prozent an. Am häufigsten stiegen die Preise für Kinder und Jugendliche, sowohl für Tages- als auch für Jahreskarten.

Erhöhungen im Schnitt

So verteuerten sich Tageskarten für Kinder im Schnitt um 36 Prozent, für Jugendliche um 44 Prozent, für Erwachsene um 32 Prozent und für Senioren um 30 Prozent. Die Preise für Jahreskarten stiegen für Kinder um durchschnittlich 39 Prozent, für Jugendliche um 54 Prozent, für Erwachsene um 31 Prozent und für Senioren um 45 Prozent.
Die Arbeiterkammer hat Preise und Preisentwicklung auch nach Bezirken aufgeschlüsselt. Demzufolge fällt die Teuerung bei Tageskarten im Sechs-Jahres-Zeitraum im Bezirk Bludenz mit 38,10 Prozent am höchsten aus, im Bezirk Dornbirn mit 19,11 Prozent am niedrigsten. Ähnlich schaut es bei den Jahreskarten aus: Bezirk Bludenz plus 46,7 Prozent, Bezirk Dornbirn plus 12,5 Prozent.

Im Walgaubad in Nenzing zahlen Kinder jetzt vier Euro, 2017 waren es 3,30 Euro.  <span class="copyright">Hartinger</span>
Im Walgaubad in Nenzing zahlen Kinder jetzt vier Euro, 2017 waren es 3,30 Euro. Hartinger

Aber es gibt auch einige Bäder, bei denen die Eintrittspreise mit den Verbraucherpreisen nicht Schritt gehalten haben. So wurde etwa im Strandbad Lochau der Tageskartenpreis für Kinder von 1,20 auf 1,30 Euro und damit nur um rund acht Prozent erhöht. Jugendliche zahlen im Freibad Egg nun vier Euro statt 3,50 Euro und damit um rund 14 Prozent mehr. Nur 20 Cent betrug die Erhöhung der Tageskartenpreise für Senioren im Rätikonbad Vandans, von fünf Euro auf 5,20 Euro. Und im Freibad Riezlern sank der Jahreskartenpreis für Kinder sogar: von 55 auf 31 Euro.
Zwar ist der Arbeiterkammer durchaus bewusst, „dass die Kosten für das Heizen und Betreiben der Bäder im Zeitraum von 2017 bis heute stark gestiegen sind“. Auch eine daraus resultierende Preissteigerung sei erwartbar gewesen. „Allerdings stiegen die Kosten wohl kaum um 300 oder mehr Prozent – die Eintrittspreise in diesem Umfang zu erhöhen, erscheint dann doch nicht mehr nachvollziehbar“, heißt es vonseiten der AK.