Wälder Gemeinden gegen Messeparkausbau

Die 24 Gemeinden des Bregenzerwaldes stellen sich unisono gegen eine Erweiterung des Dornbirner Einkaufszentrums.
Der Messepark in Dornbirn strebt bekanntlich eine Erweiterung um 3200 Quadratmeter an – ein Vorhaben, das nicht nur in der Dornbirner Innenstadt, sondern auch im Bregenzerwald auf wenig Gegenliebe stößt.
Nachdem der Messepark seit Jahren eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Einkaufszentren Österreichs sei und schon über jetzt einen Vorrat von nicht genutzten 2100 Quadratmetern Verkaufsfläche verfüge, lehne der Bregenzerwald „jede nochmalige Widmung für zusätzliche Verkaufs-, Gastro- und Dienstleistungsflächen im Messepark einhellig ab.“, heißt es in einer gemeinsamen Aussendung der 24 Gemeinden des Waldes. „Wir brauchen attraktive Handelsbetriebe in ganz Vorarlberg, nicht mehr internationale Konzerne an einem einzelnen Standort an der Autobahn“, so der Regio-Obmann Guido Flatz.
Argumente gegen den Ausbau
Die Kaufkraft in Vorarlberg und den Nachbarregionen sei begrenzt, argumentieren die Wälder. Der bereits jetzt hochproduktive Messepark könne daher nur auf Kosten anderer Betriebe, Standorte und Gemeinden weiter wachsen. Laut des vorliegenden CIMA-Gutachtens solle Kaufkraft im Ausmaß von 24,2 bis 32,9 Millionen Euro aus der Dornbirner Innenstadt sowie anderen zentralen Vorarlberger Handelsstandorten in den Messepark umgelenkt werden. Das könne nicht im öffentlichen Interesse der Bregenzerwälder Bevölkerung und Gemeinden sein.
Im Wald sei die flächendeckende Nahversorgung bereits jetzt eine Herausforderung. Die Ansiedlung weiterer internationaler Konzerne wie Ikea oder Zara sorge nur für einen Abfluss der Erträge ins Ausland. Außerdem führt der Bregenzerwald das zusätzliche Verkehrsaufkommen gegen die Messeparkerweiterung ins Feld: „Vorarlberg braucht weniger statt mehr Verkehr, um bei Lebensqualität, Klimaschutz, Mobilitäts- und Energiewende weiterzukommen.“
Der geplante Ausbau würde Mehrverkehr im Ausmaß von 24 Prozent an einem Ort mit sich bringen, der bereits jetzt stark belastet sei.
Der Messepark verfüge außerdem bereits über gewidmete zusätzliche Verkaufsfläche von 2100 Quadratmetern, die nur nicht genutzt werde. Genehmigte das Land nun eine Erweiterung um zusätzliche 3200 Quadratmeter, würde das Einkaufszentrum um ein Drittel wachsen, rechnen die Wälder Standesvertreter vor.