In diese Bauprojekte investiert das Land heuer 170 Millionen Euro

10 Millionen Euro mehr als vergangenes Jahr steht für Hoch- und Straßenbauprojekte des Landes zur Verfügung. Besonders zu Buche schlagen der Stadttunnel und die Landeskrankenhäuser.
In diesem Jahr sind 170 Millionen Euro für Straßen- und Hochbauprojekte des Landes Vorarlberg veranschlagt, das bedeutet ein Plus von 10 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. „Ein gutes Zeichen für die Bauwirtschaft“, betonte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag im Pressefoyer. Wirtschaftslandesrat Marco Tittler (ÖVP) fügte hinzu, man wolle in der schwachen Konjunkturphase „als verlässlicher Partner der Wirtschaft auftreten.“
Über 50 Millionen für Straßenbau
Für Sachausgaben im Landesstraßenbau sind 93,6 Millionen Euro eingeplant, in die Umsetzung der Bauprojekte werden 54,5 Millionen Euro investiert. Die größten Anteile davon fließen in die Instandsetzung von Brücken (17,4 Millionen Euro) und Straßen (16,4 Millionen Euro). “Wirtschaft und Bevölkerung sind gleichermaßen Nutznießer von Investitionen in den Straßenbau”, erläuterte Tittler dazu.

Auffallend ist der Ausgabenpunkt “Kauf von Liegenschaften”. Hierfür sind 3,4 Millionen Euro veranschlagt. Tittler erklärte auf Nachfrage, dass dieses Geld für an Landesstraßen angrenzende Grundstücke vorgesehen ist, um Rad- und Fußwege auszubauen.
Großteil der Hochbauausgaben für Krankenhäuser
Für den Hochbau stehen 75 Millionen Euro zur Verfügung. Der Großteil davon geht an die Krankenhausbetriebsgesellschaft (44,4 Millionen Euro) für diverse Bauarbeiten an den Landeskrankenhäusern in Rankweil, Feldkirch und Bludenz. 12,7 Millionen Euro sind für Schulen und Bildungseinrichtungen, 8,5 Millionen Euro für Verwaltungsgebäude sowie 9,4 Millionen Euro für Bauhöfe und sonstige Gebäude vorgesehen.

Markus Wallner erklärte: „Es ist unsere Verpflichtung, laufend Bauwerke instand zu halten.“ Er betonte, Schulen und Spitäler müssen bestens ausgestattet sein, um die hohe Qualität im Gesundheits- und Bildungswesen sicherzustellen. Marco Tittler verwies auf die ökologischen Zielsetzungen im Rahmen der „MissionZeroV“. Untenstehend sind einige der größten Bauprojekte des Landes 2024 aufgeführt.
Stadttunnel Feldkirch
Dieses Jahr fließen 8,3 Millionen Euro in den Bau des Feldkircher Stadttunnels. Das ist die höchste Summe für ein Einzelprojekt, die im Straßenbauprogramm veranschlagt ist. Im Pressefoyer erklärte Marco Tittler, dieses Jahr sei etwas weniger Budget für den Stadttunnel eingeplant, da aktuell das Vergabeverfahren für den Haupttunnel laufe. In den nächsten Jahren werde da noch mehr Geld investiert. Derzeit ist der Umbau im Bereich des Portals Felsenau im Gange, dieser läuft nach Angaben des Landes nach Plan. Der Erkundungsstollen Tisis ist bereits fertiggestellt. Der Bau des Haupttunnels soll im Frühjahr 2025 starten.

Bauprojekte in Landeskrankenhäusern
Die kostenintensivsten Bauarbeiten stehen im Landeskrankenhaus Rankweil an, aber auch in Feldkirch und Bludenz wird tatkräftig gebaut. Dafür fließen insgesamt 44,4 Millionen Euro an die Krankenhausbetriebsgesellschaft. Das ist mehr als die Hälfte des Budgets für die gesamten Hochbauprojekte des Landes.
Im LKH Rankweil wird die Erwachsenenpsychiatrie neu gebaut, hier wird 2024 die Gebäudehülle fertiggestellt. Die Umbauarbeiten am Kesselhaus werden weitergeführt, für den Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie startet die Detailplanung.
Im LKH Feldkirch wird der Mitteltrakt Süd aufgestockt. Während das Erdgeschoss schon fertig und bezogen ist, dauern die Innenausbauarbeiten für die Obergeschosse wohl noch bis in den Sommer an. Außerdem wird eine zentrale Endoskopie errichtet. In diesem Jahr soll die Detailplanung ausgeführt und mit dem Bau begonnen werden.
Der Bereich für Operationen im LKH Bludenz wird aktuell saniert. Dafür entsteht heuer eine neue OP-Vorzone mit Peripherie-Einrichtungen. Das Gesamtprojekt wird sich wahrscheinlich noch bis zum Frühjahr 2025 hinziehen.

Fachhochschule Vorarlberg
Die Erweiterung der Fachhochschule Vorarlberg wird den größten Teil der 12,7 Millionen Euro beanspruchen, die für Bauprojekte an Schulen und Bildungseinrichtungen vorgesehen sind. In diesem Jahr stehen die Aufstockung des Verwaltungsbaus um zwei Geschosse sowie die Sanierung der Außenhülle an.
Markus Wallner kündigte im Pressefoyer zudem an, dass ein Studentenheim für die FH Vorarlberg kommen wird. Das Großprojekt zur Erweiterung des „Campus Vorarlberg“ soll im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten für beide Bauetappen belaufen sich auf rund 48 Millionen Euro.

Landhaus Bregenz
Von den Bauarbeiten nicht ausgenommen ist auch das Landhaus selbst. Hier stehen heuer umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Flachdächern, den Sanitär- und Lüftungsanlagen sowie den Büros an. Im Bezug auf die „MissionZeroV“ wolle man bei den Arbeiten am Landhaus voranzeigen, erklärte Marco Tittler. Die Initiative strebt bei Bauprojekten einen geringen Energieverbrauch an, der mit Energiequellen aus der Nähe gedeckt werden soll.

Straßenmeisterei Feldkirch Nord
Die Straßenmeisterei Feldkirch-Nord siedelt in einen Neubau nach Koblach um. Der Grund: Im Zuge des Stadttunnelbaus muss der aktuelle Standort weichen. Temporär ist die Straßenmeisterei im Frutzpark-Areal in Röthis untergebracht. „Dadurch erhalten die Mitarbeiter die räumlichen Bedingungen, die sie verdienen“, erklärte Marco Tittler hierzu im Pressefoyer. Die Bauzeit ist von Februar 2024 bis Juli 2025 angesetzt.


Fast fertige Projekte
Für die bereits vor zwei Jahren fertiggestellte Autobahnanschlussstelle „Dornbirn-Süd“ muss das Land heuer noch einige Restzahlungen tätigen, um das Projekt endgültig abzuschließen. Auch die neue Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach ist schon seit über einem Jahr für den Verkehr freigegeben. In den nächsten Monaten erfolgt noch die Bepflanzung, sodass die 255 Meter lange Brücke im Mai offiziell eröffnet werden kann.

Weitere Investitionen in den Straßenbau
Im ganzen Ländle werden eine Reihe weitere Bauvorhaben an den Landesstraßen durchgeführt. Darunter sind etwa der Neubau der Alfenzbrücke zwischen Bludenz und Stallehr oder die Instandsetzung des zweiten Spargewölbes in Lech. Dazu kommen zahlreiche weitere Brückenprojekte im Bregenzerwald und im Leiblachtal. Zudem erhalten die Gemeinden rund zehn Millionen Euro für Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs, zum Beispiel für die Radschnellverbindung zwischen dem Vorderland und den Kummenberggemeinden.
