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Haft: Messerstiche im Streit um Turnschuhe

07.05.2024 • 12:25 Uhr
Haft: Messerstiche im Streit um Turnschuhe
Hartinger

16-jähriger Syrer verletzte gleichaltrigen Landsmann leicht und beging bei anderem Vorfall Straftaten in einem Zug.

Wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung, schwerer Nötigung, versuchter Erpressung, Diebstahls und Sachbeschädigung wurde der unbescholtene Angeklagte am Dienstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu einer teilbedingten Haftstrafe von zwölf Monaten verurteilt. Davon beträgt der unbedingte, zu verbüßende Teil drei Monate. Neun Monate wurden für eine Bewährungszeit von drei Jahren bedingt nachgesehen.
Das Urteil, mit dem der von Julia König verteidigte Angeklagte und Staatsanwältin Konstanze Manhart einverstanden waren, ist rechtskräftig. Die mögliche Höchststrafe für den Jugendlichen wäre fünf Jahre Gefängnis gewesen.

Vorzeitig entlassen

Der seit Mitte März einsitzende Untersuchungshäftling wurde am Dienstag nach dem Schöffenprozess aus dem Feldkircher Gefängnis vorzeitig in die Freiheit entlassen. Denn der 16-Jährige hat schon mehr als die Hälfte der Freiheitsstrafe verbüßt.

Der sich schuldig bekennende Syrer hat am 19. März vor einem Asylantenheim in Hohenems mit einem Küchenmesser mit einer Klingenlänge von 20 Zentimetern mehrmals auf einen 16-jährigen Syrer eingestochen und ihn dabei leicht verletzt. Der Angeklagte stach im Streit um Turnschuhe zu. Er sagte, der andere Jugendliche habe seine Turnschuhe getragen. Nach der Messerattacke zog der Verletzte die Turnschuhe aus und rannte in Socken davon.

Am 3. März beschädigte der Angeklagte in einem Zug Kopfhörer einer Mitreisenden und stahl das Handy einer Frau. Der 16-Jährige versuchte, die Bestohlene zu erpressen: Er sagte zu ihr, sie werde das Handy nur dann zurückbekommen, wenn sie ihm dafür etwas gebe.

Der Angeklagte entschuldigte sich im Gerichtssaal bei dem verletzten Jugendlichen für die Messerstiche. Der Untersuchungshäftling sagte, er wolle die sichergestellten Turnschuhe nicht mehr. Er schenke die Schuhe dem Opfer.